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Messerstiche an Halloween vor Gericht

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Von: Wolfgang Fischer

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Am Landgericht wird die Messerstechewrei aufgearbeitet, die sich in der Halloweennacht im Freudental abgespeilt hat.
Am Landgericht wird die Messerstechewrei aufgearbeitet, die sich in der Halloweennacht im Freudental abgespeilt hat. Foto: opo © opo

Verhandlung gegen drei junge Männer wegen blutigem Zwischenfall im Zentrum Gmünds hat begonnen.

Schwäbisch Gmünd. Es begann mit einer Bagatelle und endete kurz darauf fast mit zwei Todesfällen: Vor der 2. Großen Jugendstrafkammer des Landgerichts Ellwangen startete am Dienstag die Verhandlung gegen drei junge Männer. Der Vorwurf: Versuchte Tötung.

In der Halloweennacht

Laut Anklageschrift standen die 18 und 19 Jahre alten Angeklagten in der Halloweennacht (die Nacht zum 1. November) morgens gegen 2.40 Uhr in einer Warteschlange vor einem Imbiss im Freudental. Einer der Angeklagten, ein 17-Jähriger, rempelte eine Frau an, die ihn wegschubste. Die 25- und 20-jährigen Begleiter der Frau kamen hinzu, es kam zu einem Streit. Dabei blieb es offenbar nicht bei Schlägen, so der Staatsanwalt: Zwei der nun Angeklagten zogen ihre Messer und stachen auf die Begleiter der Frau ein. Sie haben, so die Ermittlungen, auf Brust und Hals gezielt. Verletzungen gab es unter anderem im Magen und am Oberschenkel. Als einer der beiden jungen Männer verletzt zu Boden ging, kniete sich der andere, ebenfalls schon verletzt, nieder, um nach seinem Begleiter zu schauen. In diesem Moment hätten die beiden Angreifer erneut nach dem Knienden gestochen und ihn im Bauch verletzt. Anschließend hätten sich die beiden entfernt und aus der Distanz die Ankunft des Rettungswagens beobachtet. Der Staatsanwalt warf den Angeklagten vor, den Tod der beiden Männer in Kauf genommen zu haben.

Am ersten Verhandlungstag wurde nur die Anklage verlesen. Wie der Vorsitzende der Kammer, Jochen Fleischer, auf Nachfrage erklärte, war diese formale Eröffnung des Prozesses notwendig, um Fristen einzuhalten. Die Angeklagten sitzen bereits seit November in Untersuchungshaft. Für den nächsten Verhandlungstag haben die Verteidiger Einlassungen ihrer Mandanten angekündigt. An diesem Tag sollen auch die beiden Männer, die in jener Nacht schwer verletzt wurden, in den Zeugenstand gerufen werden, kündigte Jochen Fleischer an.

Große Betroffenheit

Der Vorfall hatte damals für große Betroffenheit in Gmünd gesorgt. Er gehört in die Reihe der 195 Messerangriffe, die das Polizeipräsidium Aalen 2022 in den Landkreisen Schwäbisch Hall, Ostalb und Rems-Murr verzeichnen musste. Es waren 39 mehr als im Vorjahr.

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