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Nach der Kindergarten-Schließung: „Vorwürfe werden aufgearbeitet“

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Von: Bernd Müller

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"Ist etwas versäumt worden? Wenn ja, von wem?“ Der geschlossene Kindergarten in Hussenhofen.
"Ist etwas versäumt worden? Wenn ja, von wem?“ Der geschlossene Kindergarten in Hussenhofen. © HOJ

Notbetreuung funktioniert: Seit Montagmorgen sind alle Kinder untergebracht. 

Schwäbisch Gmünd. Alle Kinder, die von der Schließung des Kindergartens St. Katharina in Hussenhofen betroffen sind, waren am Montagmorgen in anderen Einrichtungen untergebracht. Das sagt Klaus Knödler, der Leiter des katholischen Verwaltungszentrums. Der Kindergarten in Hussenhofen war am Freitag wegen des Verdachts auf Schimmelbefall geschlossen worden.

Noch am Freitag hatte die aktuelle Leiterin Sybille Gößele mit allen Eltern telefonisch geklärt, welche Art von Notbetreuung sie benötigen, so berichtet Knödler. Die Krippenkinder gehen nun alle nach Bargau, die Ü3-Kinder sind auf fünf verschiedene Einrichtungen verteilt: auf die Kindergärten in Bargau, Herlikofen, Oberbettringen., Iggingen und St. Michael in der Weststadt. Teilweise seien sogar Teile der Ausstattung und Spielsachen umgezogen worden, erzählt Knödler. Den täglichen Transport ihrer Kinder müssen die Eltern selbst bewältigen.

Die Notbetreuung soll nun für „mindestens vier Wochen“ gelten. „Wir nutzen die Zeit, um baulich etwas hinzukriegen“, sagt Knödler. Bereits am Freitag habe es einen Ortstermin mit einem Architekten gegeben. Als Ausweichquartiere im Ort während einer möglichen Sanierung gibt es zwei Möglichkeiten:  den Gemeindesaal mit Jugendraum und eine Containerlösung. Das Schul- und Sportamt hat, so die Auskunft einer Mitarbeiterin, schon Angebote von Anbietern solcher Container eingeholt.

Was die entdeckten Indizien in den alten Räumen bedeuten – schwarzer Belag am Fenster des Sanitärbereichs, ein bisher undefinierbarer Geruch – laufe die Untersuchung noch, sagt Klaus Knödler. Eine Baubiologin hat bereits mit Untersuchungen begonnen. „Es wird aber auch noch eine chemische Untersuchung geben“, so Knödler - falls der bisher nicht identifizierte Geruch eine nicht-biologische Ursache hat. Dann solle es diese Woche mit den Fachleuten einen Ortstermin geben, von dem sich Knödler Klarheit erhofft, wie es um die mögliche Belastung der Räume steht.

Geprüft werden auch Vorwürfe gegenüber der früheren Kindergartenleitung. Vor allem in sozialen Medien waren Vorwürfe laut geworden, dass Probleme längst bekannt, aber ignoriert worden seien. „Wir müssen noch genau ermitteln, was da dran ist“, sagt Knödler. „Wir werden das aufarbeiten: Ist etwas versäumt worden? Wenn ja, von wem?“ Dazu gehöre dann auch die Frage, ob überhaupt eine Gefahr da gewesen sei. Bernd Müller

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