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Nur Verlierer

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Von: Michael Länge

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Michael Länge
Michael Länge © Archiv

Der Fall des Pfarrers in einer Seelsorgeeinheit im Raum Gmünd.

Inzwischen sind es mehrals sechs Monate: Die Dauer des kircheninternen Verfahrens im Fall des Pfarrers einer Seelsorgeeinheit im Gmünder Raum, dem „Übergriffigkeit und Grenzverletzungen“ vorgeworfen werden, ist äußerst belastend. Für alle Beteiligten. Auch, weil diese lange Zeit Raum für Gerüchte schafft. Dabei ist jetzt schon gewiss: Diese Geschichte hinterlässt nur Verlierer.

Zu diesen gehört der Pfarrer. Auf seine in der Seelsorgeeinheit anerkannte Lebensleistung fällt, wie auch immer die Geschichte ausgeht, ein Schatten. Allein durch die Äußerung der Staatsanwaltschaft, des Pfarrers Verhaltensweisen könnten „gesellschaftlich unangebracht“ sein. Und durch die Aussage des Anwalts des Pfarrers, es gehe im Wesentlichen um Umarmungen durch den Pfarrer, die „teilweise fünf bis zehn Sekunden lang gedauert hätten“.

Zu den Verlierern gehört auch der Bischof. Der Fall des Pfarrers fällt in die Zeit des Berichts zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum Freiburg mit Priestern als möglichen Tätern. In diesem Klima, in dem viele Bürger über Missbrauch in der Kirche diskutieren, kann der Bischof nicht frei entscheiden.

Zu den Verlierern gehören nicht zuletzt die Menschen der Seelsorgeeinheit. Sie unterteilen sich mittlerweile in Unterstützer und Gegner des Pfarrers. Unter ihnen Ministrantinnen und Ministranten, 14- bis 18-jährige junge Menschen. Durch die gesamte Seelsorgeeinheit geht inzwischen ein tiefer Riss. Diesen Riss zu kitten, dies sollte die Leitlinie für all diejenigen sein, die in den kommenden Tagen, Wochen, Monaten in dieser Sache wirken und entscheiden. 

Lesen Sie dazu:

Riss durch die Seelsorgeeinheit

Diözese: Keine Info über Entscheidung zum Pfarrer

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