Schluss mit dem Gefitzel!

David Wagner über alte Gewohnheiten und neue Herausforderungen.
Harte Zeiten für Traditionalisten: Autos ohne Benzinmotoren. Schnitzel aus Kohlrabi. Gender*Innen-Sternchen überall. Und nun das: „Ab jetzt ohne Gefitzel en dr Gosch“, kündigt die Hirschbrauerei an. Pils ohne Alu am Flaschenhals. Waaaas? Woran soll der Pilsliebhaber fitzeln, wenn er auf langweiligen Partys was zum Fitzeln braucht? Oder auf dem Sofa beim nervenaufreibenden Fußballspiel? Oder einfach nur, damit halt klar ist: „Die mit zwei eingeritzen Rillen isch meine!“ Seit den 70er-Jahren gibt's das Pils so, wie wir es kennen. Das sei zwar schon irgendwie Kult, meint auch die Hirschbrauerei. Sie findet aber trotzdem, aus Gründen des Umweltschutzes sei so eine Aluverkleidung nicht mehr zeitgemäß. „Nostalgisch schaden, aber ökologisch absolut richtig“. „Super Sache! Investiert lieber in gute Zutaten“, „Das Gekratze war immer etwas lästig“. So die Kommentare der Netzgemeinde. Dann füge ich mich dem halt auch. Zum Fitzeln gibt's immerhin ein neues Brustetikett. Schmecken tut's ja nach wie vor!
