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Schwäbisch Gmünd mit zehn Trinkbrunnen ein Vorreiter

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Von: Andrea Rohrbach

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Die Weltkugel auf einem riesigen Wassertropfen. Mit diesem Symbol machen die Soroptimisten auf den ersten Blick deutlich, um was es geht.⋌
Die Weltkugel auf einem riesigen Wassertropfen. Mit diesem Symbol machen die Soroptimisten auf den ersten Blick deutlich, um was es geht.⋌ Foto: Jan-Philipp Strobel. © Jan-Philipp Strobel

Zum Weltwassertag informieren die Soroptimistinnen steigende Wasserknappheit.

Schwäbisch Gmünd. Der Sprühregen an diesem Samstag setzt das „Erkennungszeichen“ der Soroptimistinnen (SI) gekonnt in Szene: Die orangefarbenen Regenschirme leuchten weithin sichtbar. So ein Sprühregen sei außerdem ideal, betonen die Gmünderinnen. Denn nur über Regen in dieser Form und über einen langen Zeitraum könne sich der Grundwasserspiegel in Deutschland etwas erholen.

Seit 1993 macht der SI-Club zum Weltwassertag am 22. März auf die weltweiten Probleme von Grund- und Trinkwasser aufmerksam. Mittlerweile ist die Wasserknappheit durch längere Dürrezeiten in Deutschland angekommen. Die Wälder leiden unter akuter Wasserknappheit, die auch durch die reichlichen Niederschläge im Winter noch nicht ausgeglichen werden konnte. Denn, die heftigen Regenfälle der Vergangenheit helfen beim Aufbau des Grundwasserspiegels nicht, ein Großteil des Niederschlags laufe unversickert ab.

An ihrem Info-Stand, der als „Augenfänger“ von einem überdimensionierten Wassertropfen mit aufgemalter Erdkugel geschmückt ist und zur besten „Marktzeit“ am Haus Rettenmayr auf dem Marktplatz steht,  berichten die Damen des SI über das lebensnotwendige Nass. Ohne Wasser gebe es auf der Erde kein Leben, sauberes Trinkwasser sei für die Menschheit überlebensnotwendig. Mit der Erderwärmung komme auf die Menschheit und die globale Wasserwirtschaft schwerwiegende Probleme zu, da das Wasser immer rarer werde. In einigen Ländern bedeute dies bereits massive Ernteausfälle.

Das Trinkwasser in Deutschland zähle zu den weltweit Besten, erklärt Karin Fuhr, Vorsitzende der Wassergruppe der SI. Aber neben den zunehmenden Dürreperioden werde die Trinkwassersituation durch Getränkekonzerne verschärft. Die Großkonzerne kauften gezielt Brunnen und Pumpwerke auf, bezahlten für das Grundwasser minimale Beträge und brächten das abgefüllte Wasser für teuer Geld auf den Markt, prangert Karin Fuhr an. Nicht nur die SI sprechen sich ausdrücklich gegen die „unglaubliche“ Kommerzialisierung von Trink- und Grundwasser aus. „Saubere Luft und Wasser gehören zu den Menschenrechten“. Daher sollte bei der Wasserversorgung der Mensch vor den Konzernen kommen. Dass das Wasser auch in Deutschland ein immer knapperes Gut wird, sei im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung angekommen, dass Konzerne bei einer geplanten dritten Brunnenbohrung in Norddeutschland einen Rückzieher gemacht haben, begrüßen die Gmünder SI und fordern: Das Wasser gehöre Allen. Wenn Konzerne Grundwasser für Profite nutzen, sollten sie faire Preise bezahlen.

Das Leitungswasser in Deutschland sei von hervorragender Qualität. Daher regen die Soroptimistinnen an, im Alltag mehr Leitungswasser zu trinken. So werde die Umwelt geschont, weil weniger Plastik verwendet und keine Transporte nötig sind. Mit Leitungswasser, das auch selbst versprudelt werden könne, werde die CO2-Bilanz verbessert, der eigene Geldbeutel geschont. Eine Kostprobe, wie gut das Gmünder Trinkwasser ist, konnte von einem durch die Stadtwerke zur Verfügung gestellten Wasserspender direkt probiert werden.

Um in Gmünd den Menschen jederzeit Zugriff auf frisches Trinkwasser zu sichern haben die SI schon vor Jahren „dicke Bretter gebohrt“, erklärt Beate Kessler. Mit zehn Trinkbrunnen befinde sich die Stadt jetzt schon in einer „Vorreiterrolle“. Die Brunnen seien auf Betreiben der SI installiert worden, vier der Brunnen wurden vom Club finanziert.⋌Andrea Rohrbach

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