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Selig sind, die Frieden stiften

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Ökum. Friedensgebet am JAhrestag des Angriff Russlands auf die Ukraine
Ökum. Friedensgebet am JAhrestag des Angriff Russlands auf die Ukraine © privat

Friedensgebet erinnerte am Jahrestag an den Kriegsbeginn in der Ukraine.

Schwäbisch Gmünd. Im Friedensgebet zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine las Oberbürgermeister Richard Arnold die Seligpreisungen aus der Bergpredigt. Die Opfer von Krieg und Gewalt standen im Mittelpunkt der Gebete in der Franziskuskirche.

Mit der Bitte „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“ eröffneten die evangelische Dekanin Ursula Richter und der katholische Pfarrer Michael Holl das von 120 Personen besuchte ökumenische Friedensgebet. Richter und Holl erinnerten an das unermessliche Leid und die vermutlich schon bis zu 300 000 Menschen, die Opfer dieses Krieges wurden, als „Zivilistinnen und Zivilisten, als Soldatinnen und Soldaten auf beiden Seiten.“

Wolfgang Schlupp-Hauck, ehemaliger Vorsitzender der Friedenswerkstatt Mutlangen, erklärte, dass die Ausübung von Gewalt für ihn unvereinbar mit der Nachfolge Christi sei, doch gegenwärtig würden der Einsatz von Waffengewalt und der Export von Waffen mit dem Ziel, den Menschen in der Ukraine zu helfen, gerechtfertigt. „Diesem Konflikt müssen wir uns stellen.“

Fünf Kerzen wurden in der Folge auf dem Altar entzündet. Mit der ersten wurde der getöteten und verletzten Opfer des Bombenterrors und ihrer Familien gedacht. Die zweite Kerze erinnerte an die Flüchtlinge. Den Kriegsfolgen durch die Zerstörungen in der Ukraine und weltweit galt die dritte Kerze. Die vierte wurde für die politisch Verantwortlichen, die durch ihr Machtstreben in der Kriegslogik gefangen sind, entzündet. Die fünfte Kerze galt den Menschen, die verfolgt werden, ins Gefängnis kommen oder gar getötet werden, weil sie ihrem Gewissen folgen, gegen den Krieg protestieren oder den Waffendienst verweigern. Ihr Zeugnis fordere heraus, zu fragen: „Was können, was müssen wir tun?“

Beendet wurde die Zeremonie mit einem gesungen Kyrie-Eleison-Ruf aus der orthodoxen Liturgie in der Ukraine.

Nach der Lesung der Seligpreisungen aus der Bergpredigt führte Dekanin Richter mit der Frage „Zeitenwende oder Gottes Zeitrechnung?“ das ethische Dilemma aus: „Sowohl durch Waffenlieferungen als auch durch die Verweigerung von Waffenlieferung nehmen Menschen Leiden und Sterben von anderen in Kauf.“ Worte von Papst Franziskus und des ehemaligen Erzbischofs der evangelisch-lutherischen Kirche Russlands, Dietrich Brauer, zeigten die Bergpredigt als Richtschnur für christliches Handeln auf.

„Mache uns zu Werkzeugen Deiner Liebe, Deiner Freiheit, mache uns zu Werkzeugen Deines Friedens“ formulierte der evangelische Kirchengemeinderat Uli Mugele in den Fürbitten.

Die Kollekte des Friedensgebetes war für die ukrainische Partnergemeinde von St. Franziskus bestimmt.

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