1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Schwäbisch Gmünd

Show mit Schutzbrille fürs Publikum

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Andrea Grötzinger

Kommentare

Michael Gaedt mit Pelz - und viel kreativer Blödelei.
Michael Gaedt mit Pelz - und viel kreativer Blödelei. © Grötzinger, Andrea

Der schwäbische Entertainer, Musiker und Schauspieler Michael Gaedt war zu Gast im Gmünder KKF.

Schwäbisch Gmünd. Die meisten kennen ihn von der legendären Musikcomedy-Truppe "Die Kleine Tierschau“, deren Frontmann er 35 Jahre lang war. Seit 15 Jahren spielt der Ur-Gmünder Michael Gaedt bei der ZDF-Krimiserie „Soko Stuttgart“. Jetzt war er zu einem Gastspiel in die alte Heimat, ins Gmünder KKF, zurückgekehrt.

Ursprünglich war die Show bereits für Mitte Februar angesetzt, und der Auftritt hatte auch planmäßig begonnen. Außerplanmäßig war das abrupte Ende:  Gaedt verletzte sich bei seiner „Glückskeks-Nummer,“ bei der ein Gast aus dem Publikum auf dem Bauch des Künstlers eine Betonplatte zerschlagen sollte, so stark, dass er ärztlich versorgt werden musste. Nun, vier Wochen später, wurde der Abend nachgeholt. Schon am Eingang spöttelte der eine oder andere Gast zwar „aber gell, heute ohne die Platte“, worauf von Gaedt nur ein kurzes „Ha noi, das macha mir scho“ antwortete.  Und genau an der Stelle, wo die letzte Show endete, ging es diesmal weiter. Zwei Stühle, Gaedt und die Betonplatte quer darüber und ein Zuschauer aus dem Publikum, der mit dem Hammer draufschlagen sollte. Zuvor verteilte Gaedt aber grinsend in der ersten Reihe Schutzbrillen. Diesmal traf der Schlag perfekt und der Inhalt der Glückskeks-Platte kam wie durch ein Wunder aus der Hosentasche des Künstlers zum Vorschein.

Wenn Rockstar, dann richtig“

Ein wenig Einsicht zeigt Gaedt dann aber doch, als er nochmals kurz auf den ersten Versuch zu sprechen kommt: „Wahrscheinlich hab' ich wirklich einen Dachschaden!“ Weiter geht die Show mit Gaedt an der Gitarre, mit der er alte Rockklassiker in eigenen Versionen zum Besten gibt. Aus dem Kiss-Klassiker „I was made for loving you” wird beispielsweise Gaedts eigene Variante „Du hast einen Damenbart“. Damit das Drumherum auch passend ist, wird nichts dem Zufall überlassen. Da verteilt der Künstler gern auch selbst Dessous an die Damen im Publikum, die dann auf seinen Wink geworfen werden sollen. „Wenn schon Rockstar, dann richtig“ grinst der Entertainer, ehe er sich einen riesigen Pelzmantel umhängt und beim Song  „Nackt im Pelz“ einmal wild durch die Reihen der Zuschauer wirbelt.

„Lieber doof sein..."

Gaedt versteht es, das Publikum mit jedem weiteren Lied, mit jeder weiteren Geschichte, zum Lachen zu bringen. Wahrscheinlich, so der Eindruck, weil er sich selbst nicht so ernst nimmt. Nach zwei Stunden Programm fordert das Publikum eine Zugabe. Gaedt lässt nicht lange bitten und kehrt mit dem wohl bekanntesten Stück der Kleinen Tierschau auf die Bühne zurück: „Lieber doof sein, als Gabi heißen“, bringt schließlich das Gmünder KKF zum Mitsingen.

Ein wenig sentimental wird es am Ende aber doch, als Gaedt von seinen manchmal sehr emotionalen Einsätzen als „Schrotti“ in der Krimi-Serie „Soko Stuttgart“ erzählt. „Du lebst diese Rolle so sehr“, sagt er, „dass dir die Schicksalsschläge, die du eigentlich ja nur spielst, trotzdem so sehr ans Herz gehen.“

Auch interessant

Kommentare