1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Schwäbisch Gmünd

So isst man in der Krone in Zimmern: schwäbisch, klassisch, bodenständig

Erstellt:

Von: Bernd Müller

Kommentare

Die Chefs im Familienbetrieb: Alexandra Schmidt und ihr Vater Wilhelm Friedel.
Die Chefs im Familienbetrieb: Alexandra Schmidt und ihr Vater Wilhelm Friedel. © Müller, Bernd

Im Familienbesitz seit mehr als 150 Jahren: Die Krone in Zimmern setzt auf Eigenproduktion, schwäbische Klassiker und verlässliche Qualität seit Jahrzehnten.

Schwäbisch Gmünd-Zimmern. Das Brot wird selber gebacken, es gibt eine eigene Wurstküche, auch Soßen, Suppen, Maultaschen, Tellersulz werden im Haus selbst gemacht: Die Wirtsleute der Krone in Zimmern setzen auf Eigenproduktion. Seniorchef Wilhelm Friedel, seit 1971 im Betrieb, leitet die Krone zusammen mit seiner Tochter Alexandra Schmidt. 

Die Krone ist ein Traditionsgasthaus: Die Zahl 1866 steht auf dem Keilstein über der Eingangstür des Hauses, zehn Jahre nach dem Bau hat der Urgroßvater von Wilhelm Friedel das Gasthaus übernommen, seitdem ist es im Familienbesitz.

„Schwäbische Küche, klassisch und bodenständig“, so beschreiben die Wirtsleute ihr Konzept. Es gibt schwäbische Klassiker wie Maultaschen, Rostbraten, auch solche, die nicht mehr in vielen Wirtschaften zu haben sind: Tellersulz selbst gemacht, ohne Aspik. Jeden Donnerstag ist Fladentag mit fünf verschiedenen Sorten plus einer besonderen, dem aktuellen „Monatsfladen“. Und jetzt im Frühjahr ist Bärlauchsaison in der Krone, mit Gerichten wie „Kässpätzle mit Bärlauch“ oder „Schweinerückensteak mit Bärlauchkruste“. Verlässlichkeit plus Abwechslung könnte man die Kombination nennen.

Mit eigener Wurstküche

Viel Eigenproduktion gehört zum Konzept: In der Wurstküche werden Fleischkäse, Bratwürste, Dosenwurst und Maultaschen gemacht. „Von den Maultaschen machen wir immer 800 Stück auf einmal“, erzählt Wilhelm Friedel. Ins Brot kommt nichts außer Mehl, Wasser, Sauerteig. „Das schmeckt besser und ist auch verträglicher.“

In den mehr als 50 Jahren, die der Seniorchef geprägt hat, ist die Krone stetig gewachsen. „Meine Eltern haben noch vorwiegend Landwirtschaft betrieben“, erzählt Wilhelm Friedel. Heute ist die Krone ein großer Betrieb mit rund 30 Mitarbeitern, bis zu 280 Gäste können insgesamt in den Innenräumen Platz finden. Den Gasträumen merkt man die Größe nicht an, weil es viele verschiedene Nebenzimmer gibt, die für Familienfeste den Vorteil haben, dass für große und kleine Festgesellschaften ein passender Platz da ist.

Weites Einzugsgebiet

Wenn Familienfeste stattfinden, können Friedel und Schmidt manchmal direkt erleben, dass ihre Krone eine Institution ist. „Wenn jemand sein 80er-fest hier feiert und erzählt, dass er den 40er, 50, 60er und 70er auch schon hier war, das freut einen natürlich“, erzählt Friedel. „Oder wenn ein Bräutigam erzählt, dass seine Eltern schon bei uns ihre Hochzeit gefeiert haben.“

Das Einzugsgebiet geht weit über Zimmern und Hussenhofen hinaus, es kommen Gäste aus Schorndorf, Lorch, Mögglingen. Auch Busreisegesellschaften gehören regelmäßig zur Kundschaft. "Während der Gartenschauen waren das natürlich sehr viele“, erinnert sich Alexandra Schmidt.

Auch beim Radverkehr gibt’s einen Zuwachs an Gästen: „Der Remstalradwegs hat seit der Remstalgartenschau extrem an Popularität zugelegt“, sagt Alexandra Schmidt. Da trifft es sich gut, dass die Route direkt an der Krone vorbeiführt. „Wenn man raus schaut im Sommer, da fahren bestimmt alle fünf Minuten Radler vorbei.“

Draußen sitzen können allerdings nur wenige Gäste: Zwei Tische gibt es auf der kleinen Terrasse. Wenn die Friedels wollten, hätte sich sicher rund ums Haus noch Platz gefunden für mehr Außenbewirtung. Aber mehr sei ohnehin nicht zu schaffen, sagt Alexandra Schmidt. „Ich bin froh, wenn es im Sommer auch mal ein bisschen ruhiger wird. Und ich habe sowieso nicht genug Personal,“ sagt Alexandra Schmidt. „Wir könnten sogar mehr Gäste annehmen, aber mehr geht mit dem vorhandenen Personal nicht.“

Seit mehr als 150 Jahren im Familienbesitz: Eingangstür ins Traditionsgasthaus.
Seit mehr als 150 Jahren im Familienbesitz: Eingangstür ins Traditionsgasthaus. © Müller, Bernd
Die Chefin kocht selbst: Alexandra Schmidt holt einen Rinderbraten aus dem Sud.
Die Chefin kocht selbst: Alexandra Schmidt holt einen Rinderbraten aus dem Sud. © Müller, Bernd

Besonders beliebt: Selbstgemacht Schwäbisches: Braten aller Art, Maultaschen, Tellersulz (nur im Sommer)

Die Klassiker: Rostbraten. „Der Zwiebelrostbraten ist die Nummer eins“, sagt Seniorchef Wilhelm Friedel.

Günstige Gerichte: Tagsüber: Großer Salatteller .8,80 Euro. Camembert gebacken mit Preiselbeeren und Salat: 9,70 Euro. Am Abend (Vesper ab 16.30 Uhr): Warm: Schupfnudeln mit Sauerkraut: 7,60 Euro. Kalt: Tellersulz mit Knöchle (nach Saison): 6,90 Euro

Das teuerste (ganzjährige) Gericht: Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln und Salat: 21,90 Euro

Öffnungszeiten: Montag ab 16 Uhr; Mittwoch bis Freitag 11.30 bis 14 und ab 16 Uhr. Samstag sowie an Sonn- und Feiertagen ab 10 Uhr durchgehend geöffnet.

Plätze: Rund 280 Plätze innen (davon verschiedene Nebenzimmer, ein Gewölbekeller und der Festsaal für 100 Personen), zwei Tische auf der Außenterrasse

Reservierung: Je nach Tag sinnvoll: „Unter der Woche bekommt man eigentlich immer einen Platz – aber am Sonntag ist alles voll“, sagt Alexandra Schmidt.

Schwäbisch, klassisch, gut: Braten mit Spätzle.
Schwäbisch, klassisch, gut: Braten mit Spätzle. © Müller, Bernd
Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Krone.
Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Krone. © Müller, Bernd
1866 ist die Krone gebaut worden.
1866 ist die Krone gebaut worden. © Müller, Bernd
Ein Blick in den Gastraum.
Ein Blick in den Gastraum. © Müller, Bernd

Auch interessant

Kommentare