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Auf vielen Gmünder Dächern ist noch Platz zur Energiegewinnung

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Von: Kuno Staudenmaier

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Der Hunger nach fundierter Information ist groß. Bei der Ausstellung im Stadtgarten gibt es für die Besucherinnen und Besucher jede Menge Gelegenheit für Beratungsgespräche mit den Handwerkern aus der Region. ⋌Foto: Jan-Philipp Strobel
Der Hunger nach fundierter Information ist groß. Bei der Ausstellung im Stadtgarten gibt es für die Besucherinnen und Besucher jede Menge Gelegenheit für Beratungsgespräche mit den Handwerkern aus der Region. ⋌Foto: Jan-Philipp Strobel © Jan-Philipp Strobel

Bei der Handwerkerausstellung im Stadtgarten dreht sich alles ums künftige Heizen, um Fotovoltaik und CO2-Einsparung.

Schwäbisch Gmünd

Lohnt sich ein Stromspeicher für meine Fotovoltaikanlage? Was bietet sich statt der alten Ölheizung an? Wie lange muss ich auf einen Handwerker warten? Fragen, die sich Besucherinnen und Besucher der Handwerkerausstellung „Rund ums Haus“ im CCS stellen. Antworten erhalten sie an mehr als 40 Ständen ganz unterschiedlicher Gewerke. Aber immer geht es irgendwo um Energiesparen und die Reduzierung von CO2-Emissionen.

Auch die Stadt Schwäbisch Gmünd ist vertreten, macht sich für die „Gmünder-Fotovoltaik-Offensive“ stark. Franka Zanek, Leiterin des Amts für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung und ihr Team werben für die Nutzung weiterer Dachflächen. „Aktuell sind fünf Prozent der Dachflächen in der Stadt mit Fotovoltaik belegt“, sagt Franka Zanek. Hätte Gmünd solche Anlagen auf allen Dächern, würde das die CO2-Bilanz – aktuell 488 000 Tonnen im Jahr - halbieren. Am Stand erfahren Interessierte, wie sie mit wenigen Klicks das Fotovoltaik-Potenzial ihres Hausdachs konfigurieren können.

Einer dieser Interessierten ist Ernst Nusshör aus Schwäbisch Gmünd. Fotovoltaik hat er schon auf dem Dach. „Jetzt möchte ich mich über den Stromspeicher für die Anlage informieren“, sagt er und nutzt das Fachwissen an mehreren Ständen. Christian Schulze aus Aalen kommt aus geschäftlichen wie privaten Interessen und ist sich sicher, „dass sich jetzt alles um die regenerativen Energien dreht, um Heizen, um Strom und vor allem um Einsparungen“.

Neues KfW-Programm

Das freut Joachim Weber, Organisator der Handwerkerausstellung. Die Aussteller kämen dem wachsenden Informationsbedürfnis nach. Dabei kämen Menschen mit Neubauvorhaben ebenso zum Zug wie solche, die eine bestehende Immobilie sanieren möchten. Möglichst geringe Hürden für solche Vorhaben wünscht sich Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold. Die Bürokratie sollte sich da zurücknehmen, die Verantwortlichen müssten ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger haben. Gerade zum richtigen Zeitpunkt kündige die Bundesregierung ein neues KfW-Programm an, das zinsverbilligte Kredite ermögliche.

Und Baubürgermeister Julius Mihm sieht noch Luft bei der Regierung, denn oft sehe man dort die Stellschrauben an anderer Stelle als die Basis. 25 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Stadt Schwäbisch Gmünd entstünden nach aktueller CO2-Bilanz im Privatsektor. Alle könnten dazu beitragen, den Weg hin zu einer klimaneutralen Stadt zu gestalten. „Nicht zuletzt ist es das Handwerk, das die großen Themen wie Energie- und Wärmewende am Ende vorantreibt.“

Materialbeschaffung entspannt

Ein Handwerk, das auch von Aufträgen der Gmünder Wohnungsbaugenossenschaft VGW profitiert. Geschäftsführer Celestino Piazza sagt zum Auftakt der Ausstellung, das Unternehmen werde weiter Aufträge vor allem in der Region vergeben. Fertiglösungen aus fernen Ländern kämen für die VGW nicht infrage.

Besucher erfahren auch, dass sich die Lage bei der Materialbeschaffung wieder entspannt. „Aber die Preiserhöhungen bei den Herstellern sind immer noch ein Thema“, sagt Michael Kessler von gleichnamigen Holzbauunternehmen. Er nennt Dachziegel und Dämmmaterial, beides werde auch in diesem Frühjahr teurer. Dagegen können Hauseigentümer schon mal planen: Neue Aufträge kann Michael Kessler nach den Sommerferien abarbeiten. Vorausgesetzt, beim Verbraucher steht die Entscheidung fest.

Ein Besucher will sich erst mal Rat holen, wie er im Altbau eine Ölheizung ersetzen kann, welche Möglichkeiten moderne Technik dafür bereit hält.

Die warme Stube hier ist das Eine, die Not im Erdbebengebiet das Andere. Bilal Dincel wirbt zu Beginn der Ausstellung um Spenden für die Erdbebenopfer und Menschen ohne Dach überm Kopf. Bei Joachim Weber bleibt der Aufruf nicht ohne Antwort. Er selbst legt mit 500 Euro vor und bittet die Standbetreiber, ebenfalls zu spenden.

Info Mehr zur Fotovoltaik-Initiative der Stadt Schwäbisch Gmünd gibt es unter www.gmuendfuermorgen.de. Zu den Leistungen des Handwerks unter www.handwerk-ostalb.de

Foto: Jan-Philipp Strobel
Foto: Jan-Philipp Strobel © Jan-Philipp Strobel
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