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Baggerbiss für größtes Wohnprojekt

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Von: Kuno Staudenmaier

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Mit dem Abbruch des UWE-Gebäudes ist der Weg frei für eine große Neubebauung, die unter anderem auch einen 15-geschossigen Wohnturm vorsieht.
Mit dem Abbruch des UWE-Gebäudes ist der Weg frei für eine große Neubebauung, die unter anderem auch einen 15-geschossigen Wohnturm vorsieht. © Tom

Im Gmünder Osten entstehen 600 neue Wohnungen, auch in einem Turm. Holz wird dabei zum prägenden Baustoff. Das Unternehmen UWE zieht in den Westen Gmünds.

Schwäbisch Gmünd

Die Oststadt ist auf dem Weg, „Vorderseite“ zu werden. Das sagt Oberbürgermeister Richard Arnold beim Baggerbiss auf dem Gelände der Firma UWE. Das komplette Areal ist jetzt in Besitz der Thallos AG Projektentwicklung GmbH aus Tübingen, die dort wie auf dem benachbarten ehemaligen TSB-Areal Wohnungen errichten wird. „Ideal für künftige Beschäftigte auf dem „Aspen“-Gelände“, betont das Stadtoberhaupt. Mit insgesamt 600 neuen Wohnungen das größte zusammenhängende Wohnbauvorhaben in der Stadt.

Ein Leuchtturmprojekt im wahrsten Sinn des Wortes: Zentrales Bauwerk auf dem UWE-Gelände ist ein Wohnturm mit 15 Etagen, 65 Meter hoch. „Wir müssen uns ums Klima kümmern und nachhaltig bauen“, sagt Architekt Heiko Ostmann. Deshalb verwendet er das Material aus dem UWE-Abbruch für die Fundamente der Neubauten. Beton wird am Turm auch nur fürs Fundament, den Aufzugsschacht und das Treppenhaus verwendet. Der Bau entsteht darüber hinaus komplett aus Holz. Vorgelagert an der Buchstraße ist ein Parkhaus geplant. Auch eine Kita soll auf dem Gelände entstehen. Im Erdgeschoss und unteren Etagen ist kommerzielle Nutzung, auch Gastronomie, vorgesehen. Darüber sind die Wohnungen.

Thallos-Geschäftsführer Werner Braun nennt eine Gesamt-Investitionssumme von 260 Millionen Euro für Grundstücke und Neubauten auf dem TSB- und UWE-Areal. Die auf elf Gebäude verteilten 300 Wohnungen auf dem TSB-Platz sollen bis September 2024 fertig sein. Ein Jahr später stehen nach Worten von Werner Braun auch die Gebäude auf dem UWE-Gelände. Machbar sei das, weil einzelne Module vorgefertigt zur Baustelle kommen und zusammengefügt werden. Schon bei der Präsentation im Gemeinderat gab es Vorschusslorbeeren für das Vorhaben, von „Vorzeigeprojekt“ und „Mut zur Höhe“ war die Rede. Oberbürgermeister Richard Arnold sieht die neue Wohnbebauung eingebettet in eine Entwicklung hin zur Natur: der Wildpflanzenpark südlich der Gebäude Richtung Hardt werde nun erweitert. Er sieht im Gmünder Osten eine „neue Qualität des Städtebaus“.

UWE an neuem Standort

Der erste Abbruch-Baggerbiss ist auch ein besonderes Ereignis für das Unternehmen UWE. „Vor genau 75 Jahren war an dieser Stelle die Grundsteinlegung für den Ritz-Motorenbau, Vorläufer von UWE“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Thomas Faisst. Die Vorfahren hätten „mit viel Mut gebaut“. Hergestellt wurden dort zunächst die Motoren für die Ritz-Pumpen. Dann kam die Idee auf, die Technik für den Bau von Gegenstrom-Anlagen für Schwimmbecken zu nutzen. „Jet Stream“ war geboren und damit UWE.

Nach einem Abstecher zum Bau von Solarien konzentriert sich das Unternehmen jetzt wieder ganz auf die Schwimmbad-Technik.

UWE bleibt auch weiterhin der Stadt Schwäbisch Gmünd erhalten, verändert nun seinen Standort. Möglichst bald möchte Dr. Thomas Faisst zum Spatenstich einladen. Diesmal auf dem Technikpark-West in der „Krähe“. Ein Grundstück dafür ist schon ausgewählt. Die Firmenchef schätzt den Standort Schwäbisch Gmünd, auch wegen einer schnell arbeitenden Stadtverwaltung. „Kurze Wege und ein offenes Ohr“ gebe es so nicht überall.

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