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Bürgermedaille für Dr. Birgit und Dr. Wolfgang Winker

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Von: Michael Länge

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Winker Bürgermedaille
Winker Bürgermedaille © Hie

Die beiden Mediziner organisierten im Frühjahr 2021 und im Winter 2021 eine Impfaktion in der Schwerzerhalle und der Großsporthalle.

Schwäbisch Gmünd

Bürgermeister Christian Baron hat am Dienstagabend den Ärzten Dr. Birgit und Dr. Wolfgang Winker die Bürgermedaille der Stadt Schwäbisch Gmünd verliehen. Baron, der Oberbürgermeister Richard Arnold vertrat, würdigte damit, wie sich die beiden Mediziner während der Corona-Pandemie mit einer großen Impfaktion engagiert hatten.

Eigentlich würden mit der Bürgermedaille ausschließlich Verdienste gewürdigt, die von den Preisträgern jahrzehntelang geleistet wurden, sagte Baron. Um damit deutlich zu machen, dass dies bei Winkers anders sei. Die beiden Mediziner würden für ein Einzelprojekt geehrt, das eine „hohe Schwelle an Einsatz, Wirkung und Verdienst“ erreiche. Da es im Licht der Ukraine-Krise, der Inflation und der Gaskrise fast schwer falle, sich an die Corona-Pandemie zu erinnern, die ja noch nicht einmal überwunden sei, blickte Baron zurück. Wie das Virus 2019 in China auftauchte. Wie es im Januar 2020 erstmals in Deutschland entdeckt wurde. Wie im Februar 2020 von einer Pandemie die Rede war. Wie monatelange Lockdowns, Ausgangssperren und das Verbot privater Zusammenkünfte folgten. Wie erschreckend die Zustände im Elsaß waren. Und in Bergamo mit 6000 Toten in zwei Monaten. Und wie Anfang 2021 Wissenschaftler es geschafft hatten, einen Impfstoff zu entwickeln. Baron zitierte Hölderlin: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ Das Rettende in Gmünd habe viele Namen gehabt, besonders aber Birgit und Wolfgang Winker. Ihnen bescheinigte er ein „geniales Beschaffungssytem“ mit der Formel „Bestellmengen-Balance, Apotheker-Wagemut, viele professionelle Helfer, eine geeignete Infrastruktur und eine verantwortliche, federführende und organisierende Arztpraxis“. Daraus habe sich „Impfen im Akkord“ ergeben, teilweise in acht Impfstraßen bis zu zwölf Stunden am Tag.

In seinen Dank schloss Baron Rettungsorganisationen, Ärzteschaft, Apotheker, Stadtverwaltung und Ehrenamtliche ein. So konnten in den Hochphasen der Pandemie, im Frühjahr 2021 und Herbst 2021, zusätzlich etwa 11 000 Menschen geimpft werden. Dazu gekommen seien noch Spenden, aus den Honoraren der Ärzteschaft und von Impfkandidaten. Mehr als 300 000 Euro kamen so Blaulichtorganisationen, Vereinen und sozialen Einrichtungen zugute. „Die Impfungen, federführend organisiert von den Eheleuten Winker, haben sehr vielen Menschen in Schwäbisch Gmünd und Umgebung Krankheit und das Ringen mit dem Tod erspart“, sagte Baron, bevor er den beiden Medizinern die Bürgermedaille der Stadt und Urkunden überreichte. Dafür spendeten mehr als 100 Gäste stehend Applaus.

Applaus spendete auch Michael Berger vom Malteser Hilfsdienst, zu dem Birgit Winker gehört. „Eure Idee, Euer Mut, Euer Engagement“, sagte er den beiden Ärzten. Die Bürgermedaillen seien mehr als verdient. Hier knüpfte Ulf Blessing von der Bergwacht an, zu der Wolfgang Winker gehört. Über Wochen hätten die beiden Blaulichtorganisationen zusammengeführt. Die etwa 11 000 Impfungen seien ein „toller Erfolg“.

Diese Auszeichnung, schloss Birgit Winker in ihrem und ihres Mannes Namen, nähmen sie „stellvertretend für alle Mitwirkenden als Anerkennung für die Gesamtleistung“ an. Auch sie blickte zurück: dass der Impfstoff in Deutschland anfangs Mangelware war. Dass bei der Impfaktion etwa 250 Helfer einschließlich Ärzten und Apothekern eine Gemeinschaft bildeten. Dass sie und ihr Mann selbst „mit großem Respekt auf die gemeinsame Leistung“ dieser Gemeinschaft blicken. Dass sie mitunter auch Spaß hatten dabei. Dass sie all dies nicht ungern getan hätten. Und „dass wir es wieder tun würden“.

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