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Ein Schatten für den Zusammenhalt

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Von: Kuno Staudenmaier

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Schattentheater in Gmünd.
Schattentheater in Gmünd. © Jan-Philipp Strobel

Das 12. Internationales Schattentheater Festival ist eröffnet. Oberbürgermeister Richard Arnold spricht über die Bedeutung der Kultur.

Schwäbisch Gmünd

Das Internationale-Schattentheater-Festival ist zurück, wegen Corona mit einem Jahr Verspätung. Das weltweit einzige Festival für zeitgenössisches Schattenspiel, das auch neue Produktionen und Kunstformen zeigt, findet gewöhnlich alle drei Jahre statt. 2022  ist es wichtiger denn je,  wie Oberbürgermeister Richard Arnold am Eröffnungsabend sagt.  

Umgeben von Krisen werde der Ruf lauter, die Kultur zurückzufahren, auf Theater und Kulturzentrum zu verzichten. Aber „die Kultur darf auf keinen Fall unter die Räder kommen“, so der Oberbürgermeister. In schwierigen Zeiten seien es Kunst und Kultur, die die Menschen zusammenhalten. Nur mit der Kultur „sind wir gut gerüstet für Alles, was auf uns zukommt“. Für Richard Arnold ein besonderes Festival, auch weil nach langem Anlauf jetzt das Schattentheater-Museum „Schattenreich“ eröffnet ist. Mit ein Verdienst von Rainer Reusch, ohne den es  das Schattentheater in Schwäbisch Gmünd so nicht gebe. 

Neue Form für alte Kunst

Die Klänge der Esslinger Alphörner bringen das Publikum an diesem Abend der ersten Schattentheater-Aufführung näher. Vielleicht weil man sich an die Schweiz erinnert fühlt, aus der das „Theater-Pack“ um Hansueli Trüb kommt. Sybille Hirzel, Festival-Intendantin, sieht Parallelen zwischen dem Alphorn und dem Schattentheater. Beide seien dabei, einer alten Kunst neue Formen zu geben. Dem Schattentheater kämen dabei auch neue technische Mittel zugute. „Erleichtert“ sei sie, weil Künstlerinnen und Künstler nach Corona endlich wieder auf die Bühne können. Nicht arbeiten zu können, kratze bei den Künstlern an den Grundfesten des eigenen Lebensentwurfs. 

Jetzt also Licht aus. Nur eine Taschenlampe stört noch. Oder doch nicht? Es ist schon Teil der Inszenierung, wenn der Schattenspieler die Lichtkegel durchs Publikum wirbeln lässt. Die folgende Dunkelheit ist fast bedrückend, surreal. Die Ausstattung ist kaum zu erkennen, eine Schattenspieler-Werkstatt, ein Wohnzimmer vielleicht? Dann ein Lichtpunkt, wie von Geisterhand bewegt, erstmals leise Töne zur „Auferstehung“ eines zeltartigen Aufbaus, der unmittelbar zur Leinwand wird.  Und von stürmischer Geräuschkulisse begleitet zum Spielball eines Unwetters. Winzige Lichtpunkte weichen grellem Schein.  Hansueli Trüb nähert sich so  den Geheimnissen des Schattens, lotet sie aus, spielt mit ihnen in durchaus humorvoller, charmanter, manchmal selbstironischer Weise, schafft einen atmosphärischen Raum. Musik und Geräusche unterstreichen diesen Weg, der für das Publikum nach einer Stunde endet. Licht und Schatten sind jetzt Erinnerung. 

Vorstellungen Bis zum 13. Oktober zeigen Künstlerinnen und Künstler vor allem aus Europa  Schattentheater in Räumen und auf Plätzen.

Karten für die Aufführungen gibt es im i-Punkt Schwäbisch Gmünd.

Karten fürs Schattentheater

Bis zum 13. Oktober zeigen Künstlerinnen und Künstler vor allem aus Europa  Schattentheater in Räumen und auf Plätzen. Karten für die Aufführungen gibt es im i-Punkt Schwäbisch Gmünd.

Schattentheater in Gmünd.
Schattentheater in Gmünd. © Jan-Philipp Strobel
Schattentheater in Gmünd.
Schattentheater in Gmünd. © Jan-Philipp Strobel

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