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Ein Stück Weltgeschichte am Scheffold

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Nachbericht Bläserphilharmonie am Scheffold
Nachbericht Bläserphilharmonie am Scheffold © privat

Das Schulkonzert „Revolution“ mit der Bläserphilharmonie Baden-Württemberg begeistert das Scheffold-Gymnasium mit einer musikalischen Reise durch die Revolutionen der Welt.

Schwäbisch Gmünd

Was passiert, wenn sich ein Dirigent, ein Sprecher und ein Videokünstler treffen, um gemeinsam Großes zu schaffen, konnten die Schülerinnen und Schüler des Scheffold-Gymnasiums live im Musiksaal erleben. Hinter dem Titel „Evolution to Revolution“ verbarg sich ein 90-minütiges Event, das durch die Bläserphilharmonie Baden-Württemberg unter der Leitung von Toni Scholl, Schauspieler und Sprecher Jo Jung und Videokünstler Karsten Hoppe zu einem Gesamtkunstwerk wurde, das vor allem eines zeigte: Revolutionen, ihre stürmischen Zeiten und damit einhergehend oft tiefgreifende Veränderungen sind bei weitem nicht von gestern, sondern heute aktueller denn je.

Es war eine gelungene Mischung, eine Sternstunde aus Geschichte, Philosophie und Musik, die das Scheffold-Gymnasiums präsentiert bekam. Visuell modern in Szene gesetzt, musikalisch hochkarätig gespielt und anekdotenreich präsentiert. Jo Jung schuf durch seine Sprachgestaltung den nötigen Rahmen, um die Schülerinnen und Schüler für das Thema „Revolution“ zu sensibilisieren. Und konfrontierte sie zuerst mit der Frage, was denn Revolution überhaupt heiße. Seine Antwort: „Revolutionen fressen gerne ihre Kinder. Immer werden Machtmenschen nach oben gespült.“

Jung ging in seinen Ausführungen weit zurück in die Geschichte der Revolutionen: Angefangen bei den Bauernaufständen gegen Adel und Obrigkeit, erklang kurz darauf das „Yankee-Doodle“, das Lied der amerikanischen Revolution, welches sich im Laufe der Jahre zur Spotthymne der Kolonisten gegen die Briten entwickelte.

Nachdem die deutsche Revolution mit dem „Lied der Badener“ in den musikalischen Fokus geriet und Georg Büchner, als „Lichtgestalt“ und „glühender Kämpfer“ für die Freiheitsrechte über die Leinwand flimmerte, standen mit Mussorgski und Stravinsky nochmals Künstler im Vordergrund, deren Kompositionen revolutionären Charakter haben.

Ohne Beatles und Stones

Und ohne die revolutionären Arrangements der Beatles oder den Rolling Stones hätten sich auch Punk, Rap oder Hip-Hop nicht entwickeln können, lehrte das Schulkonzert.

Und so durfte am Schluss des Schulkonzerts auch Udo Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow“ nicht fehlen, dessen Porträt zusammen mit Gorbatschow, dem „wunderbaren Menschenverbinder“ auf hoffnungsgrüner Leinwand zu sehen war.

Wie gut die Bläserphilharmonie Baden-Württemberg auch Pop beherrscht, bewies sie mit der eindrucksvollen Interpretation von „Wind of Change“ der Scorpions, die zur Hymne der friedlichen Revolution geworden ist.

Auf der Leinwand Bilder von fröhlichen Menschen, die auf der Mauer ihr Glück der Wiedervereinigung nicht fassen können. „Gorbi hat einfach gelächelt und nicht seine Panzer geschickt“, erklärte Jung dieses Stück Weltgeschichte.

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