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Ergebnis: die Spuren für Linksabbieger können weg

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Von: Bernd Müller

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Versuchsanordnung: Mit Baken waren die Abbiegespuren gesperrt worden.
Versuchsanordnung: Mit Baken waren die Abbiegespuren gesperrt worden. © Länge, Michael

Test ohne Probleme: Nach der einwöchigen Probephase in der Weststadt mit gesperrten Spuren für Linksabbieger sollen dort neue Radschutzstreifen installiert werden.

Schwäbisch Gmünd

Die vier Spuren für Linksabbieger in der Eutighofer Straße sind verzichtbar – sie können dort Platz machen für neue Radschutzstreifen. Zu diesem Ergebnis ist die interfraktionelle Gruppe Radverkehr gekommen, das berichtet Anja Tamm, die Mobilitätsmanagerin der Stadt.

Die Erkenntnis geht zurück auf die einwöchige Probephase, als die Spur für Linksabbieger zum Schirenhof und drei weitere Abbiegespuren als „Pop-up-Aktion“ gesperrt waren. Die Idee, das während der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September zu untersuchen, geht auf den Agenda-Arbeitskreis Mobilität zurück. „Wir probieren das jetzt einfach“, hatte Anja Tamm vor dem Test erklärt.

Die Umsetzung des Experiments lag bei der Stadtverwaltung: „Wir haben geprüft, ob es zu großen Rückstaus kommt“, sagt die Mobilitätsmanagerin. Doch das sei nicht der Fall gewesen, auch das Ordnungsamt habe während der Woche keine Probleme festgestellt. „Wir haben das in der Gruppe besprochen und sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Radschutzstreifen auf jeden Fall möglich ist, vielleicht sogar auf beiden Seiten.“

Nur in einem Bereich fehlt derzeit der Platz für einen markierten Streifen für Radfahrer am Fahrbahnrand: „Wir haben herausgefunden, das geht durchgängig in der Eutighofer Straße - außer im Bereich der Abbiegespuren, dort müsste man die Streifen sonst auslaufen lassen“, so Tamm. Um diese Unterbrechung beim Bau des Radschutzstreifens vermeiden zu können, wurde die Abschaffung nun getestet.

Auf der Fahrbahn sicherer

Radschutzstreifen werden von Radfahrern gemischt aufgenommen, das ist Anja Tamm bewusst: „Manche wollen die lieber Fahrbahn meiden und bevorzugen den Gehweg.“ Aber die Radwege im alten Stil als Teil des Gehwegs wie etwa in der Buchstraße, bergen einiges an Gefahrenpotenzial: „Deswegen hat man es vor Jahrzehnten aufgegeben, Radwege auf dem Gehweg zu bauen, weil es da zu relativ vielen Abbiegeunfällen kommt“, sagt Tamm. Zahlen zeigten, dass es an Kreuzungen sicherer sei, „wenn die Radfahrer auf der Fahrbahn und damit im Blickfeld sind“.

Jetzt geht es noch um die Frage, ob es einer oder zwei Streifen werden können: „Das ist jetzt der Auftrag ans Tiefbauamt: zu prüfen, ob ein Radschutzstreifen auf beiden Seiten möglich ist“, sagt Anja Tamm. Im westlichen Verlauf der Straße, zwischen den Supermärkten und der Tankstelle, stehen die dort fast immer am Straßenrand in Reihe geparkten Autos einer zweiseitigen Lösung im Weg. „Solange da geparkt wird, kann man da nichts machen“, sagt Tamm. Über den Zielkonflikt – Platz für Radler oder für Autos – müssten letztlich die Gemeinderäte entscheiden. Sollen die Autos bleiben, gibt’s einen Plan B: „An Stellen, wo kein Platz ist für einen Radschutzstreifen, würden wir die Radpiktogramme markieren wie am Altstadtring.“ Ob so genannte Aufstellstreifen an den beiden Ampelkreuzungen Platz hätten, auch das werde noch geprüft, so Tamm.

Mit dem Bau wäre eine weitere Verbindung für Radfahrer in Richtung oder aus der Stadt aufgewertet. Bisher gibt es einen Radschutzstreifen in der Goethestraße von der Arbeitsagentur bis zur Brücke der Klepperlestrasse, von wo der Radweg bisher auf den Gehweg geführt wird. „Der neue Radschutzstreifen ginge dann bis zur Tankstelle am Ende der Eutighofer Straße“, so Tamm.

Anja Tamm hofft auf ein Ergebnis noch in diesem Jahr. Nach der Winterpause könnten die Arbeiten beginnen: „Ich denke, dass man es im Frühjahr umsetzen kann.“

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Auf der Straße mehr Raum für Radfahrer schaffen

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