- VonWolfgang Fischerschließen
Stadtverwaltung stellt veränderte Pläne für die Zentrale der Gmünder Wehr am bisherigen Standort vor.
Schwäbisch Gmünd
Die Feuerwehrzentrale, im Volksmund Florian genannt, wird an der Sebaldstraße bleiben, allerdings deutlich erweitert. Nachdem die bisherigen Pläne für Diskussionen gesorgt hatten, hat die Verwaltung eine neue Planung erstellt, die vor wenigen Tagen auch mit den Fraktionen des Gemeinderats abgesprochen wurde, sagt Oberbürgermeister Richard Arnold auf Anfrage der Gmünder Tagespost.
Augenfälligste Änderung: Das bisher geplante Hochhaus im westlichen Teil des Feuerwehr-Geländes würde schrumpfen, der komplette Komplex soll sich nun an der Höhe des gegenüberliegenden Gebäudes des Einhorn-Verlags orientieren. Die Verlängerung der Parlerstraße wird in dem Stück, in dem sie am früheren „Weißen Ochsen“ vorbeiführt, gesperrt. Am Ende dieses Straßenstücks entsteht ein Glasbau - der Eingang zum künftigen Florian.
Der Glasbau verbindet auch den Florian mit der Fahrzeughalle, die auf der anderen Seite der Parlerstraße gebaut werden soll, auf dem Oval, auf dem derzeit noch das Haus Mailänder und der dahinter liegende Parkplatz sind. Mit den Besitzern des Hauses verhandle die Stadt derzeit über den Kauf, so Richard Arnold. Die Halle solle architektonisch ansprechend werden. Auf ihrem Dach solle ein Sport- und Freizeitanlage entstehen nach dem Vorbild von „Ninja Warrior“, wie Arnold sagt. Damit solle die Einbindung der Feuerwehr in die Stadtgesellschaft verstärkt, der Florian zu einem Treffpunkt werden.
Diskussion seit Tunnel
Die Diskussion um eine Erweiterung des Florians läuft seit 2015, seit der Einhorn-Tunnel eröffnet und klar war, dass die Innenstadt-Feuerwehr damit zusätzliche Aufgaben bekommt - und mehr Platz benötigt. „Uns fehlen 3116 Quadratmeter“, sagt Uwe Schubert, der Kommandant der Gmünder Feuerwehr. Immer wieder und bis in die jüngste Zeit hinein wurde auch die Frage gestellt, ob ein Neubau an anderer Stelle nicht sinnvoller wäre. Uwe Schubert berichtet, dass dafür die verschiedensten Standorte untersucht wurden - darunter auch Orte, die derzeit noch völig anders genutzt werden: die Schlittenwiese an der Weißensteiner Straße zum Beispiel, die Areale des Hallenbads und der Stadtwerke, der Parkplatz am Nepperberg mit der Fortsetzung jenseits der Bahnlinie an der Lorcher Straße, der Sportplatz Straßdorf. Sogar das Gelände des Kindergartens St. Peter und Paul sei ins Gespräch gekommen. Viele mögliche Standorte seien untersucht - und verworfen - worden.
Denn die Feuerwehr muss eine gesetzliche Vorgabe erfüllen: Zehn Minuten nach Eingang des Alarms muss ein erster Löschzug mit neun Leuten am Einsatzort sein, fünf Minuten später ein weiterer Zug. Eine Untersuchung habe ergeben, dass die Innenstadt-Feuerwehr das am besten am derzeitigen Standort erfüllen kann. Schubert berichtet, dass sich viele Mitglieder der Innenstadt-Abteilung auf den derzeitigen Standort des Florians konzentriert haben, viele seien in die Nähe gezogen und könnten so rasch zum Einsatz kommen. Auch viele Jugendfeuerwehrler seien in der Südstadt ansässig. „Unsere Ehrenamtlichen leben in der Stadt“, sagt Schubert. Und sie seien eindeutig dafür, den Standort der Innenstadt-Wehr an der Sebaldstraße zu belassen, ergänzt der OB. Schließlich beruhe die Gmünder Feuerwehr auf ihren Ehrenamtlichen.
„Befreiungsschlag“
„Wir wollen einen Befreiungsschlag für die Feuerwehr“, so charakterisiert Finanzbürgermeister Christian Baron die Pläne. Sie sollen am 4. Mai im zuständigen Gemeinderats-Ausschuss vorgestellt werden, am 11. Mai soll der Gemeinderat darüber entscheiden. Für den Bau will die Stadt in den nächsten Jahren 12,6 Millionen Euro bereitstellen, sagt Baron. Er hofft bei dieser Kalkulation, dass die Preise in der Baubranche einigermaßen stabil bleiben, die Rohstoffpreise vielleicht sogar wieder ein wenig sinken.
Wir müssen die Feuerwehr zu einem Ort der Begegnung
500 Mal pro Jahrim Einsatz
- Die Gmünder Feuerwehr muss pro Jahr durchschnittlich 500 Mal ausrücken, um Brände zu löschen oder andere Hilfe zu leisten. Dafür engagieren sich rund 490 ehren- und elf hauptamtliche Mitglieder.