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Frühjahrsputz mit schwäbischer Präzision

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Von: Kuno Staudenmaier

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Einsatz am Salvator: Oberbürgermeister Richard Arnold sammelt wie viele weitere Helferinnen und Helfer Müll und Holzstücke ein. Mit im Bild Werner K. Mayer.
Einsatz am Salvator: Oberbürgermeister Richard Arnold sammelt wie viele weitere Helferinnen und Helfer Müll und Holzstücke ein. Mit im Bild Werner K. Mayer. Foto: jps © Staudenmaier, Kuno

Salvatorfreunde treffen sich zum Einsatz vor dem Palmsonntag. Wie sich die Ehrenamtlichen die Zukunft vorstellen.

Schwäbisch Gmünd

Den ungetrübten Blick vom Salvator über die Stadt bis zu den Dreikaiserbergen, die herausgeputzten Kapellen und die sauber gefegten Wege gibt es nicht umsonst: An diesem Samstag engagieren sich dafür wieder mehr als 20 Ehrenamtliche aus den Reihen der Salvatorfreunde. Unter ihnen Oberbürgermeister Richard Arnold, der in gelber Regenjacke Sack für Sack füllt, mit Müll aus der Hangkante unterhalb der Stationshäuschen, mit Gehölz, das Baumkletterer zuvor von Linden und Eichen entfernt haben. Ein gepflegter öffentlicher Raum ist ihm wichtig, nicht nur als Einladung an die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die in der Karwoche und an Ostern erwartet werden. „Qualität im Außenbereich verhindert auch Vandalismus“, sagt Richard Arnold. Und der hat nach Einschätzung von Werner K. Mayer, Chef der Salvatorfreunde, inzwischen nachgelassen. Mutwillige Beschädigungen kommen eher nicht vor, leere Flaschen und Verpackungen bleiben aber rund um die Aussichtsplattform immer wieder liegen.

Opferstock aufgebrochen

Unangenehme Zwischenfälle bleiben auch im Winterhalbjahr nicht aus: Unbekannte haben in der oberen Kapelle den Opferstock aufgebrochen. Wie viel sie erbeutet haben, ist offen. Aber der massive Opferstock war erheblich beschädigt. Den haben Jetzt Heinz Bihlmayer und Franz Kommer wieder geschweißt, die Schäden beseitigt. Weil die Salvatorfreunde regelmäßig mittwochs von 9 bis 12 Uhr arbeiten, gibt es keinen Pflegestau. „Wir sind auf dem Laufenden“, sagt Werner K. Mayer. Wie immer vor dem Palmsonntag achte man auf die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher. So waren Baumkletterer nicht nur auf dem Plateau, sondern entlang aller Wege im Einsatz, um morsche Äste zu entfernen. Die dicksten Brocken hatten einen Durchmesser von bald 20 Zentimetern. Sack um Sack, Schubkarre um Schubkarre wird das Holz zur Sammelstelle vor dem Eingang zum Kreuzweg deponiert. Kleinere Erneuerungen bleiben nicht aus: Eine neue Bank steht westlich der Felsenkapelle gleich am Anfang des Pfades der Hoffnung. Ebenfalls neu die Kniebank der siebten Kapelle auf dem Weg nach oben. „Das Holz dort war morsch, die Erneuerung notwendig“, sagt Werner K. Mayer. Für eine gepflegte Erscheinung der Kapellen am Weg sorgt Dieter Bläse: Er hat die Sockel komplett neu gestrichen.

Werner K. Mayer schätzt an dem Ensemble aus Kirchen, Kapellen und Kreuzweg die mehrfache inhaltliche Bedeutung. „Wir begegnen dort nicht nur einem Kreuzweg, der Salvator ist auch Hoffnungsort“, betont er. Und er ist ein Ort der Begegnung mit der Natur: In den nächsten Tagen blühen dort vielleicht tausende blaue Hasenglöckchen, zur Landesgartenschau 2014 dort gepflanzt. Auch Buschwindröschen zeigen sich unter den mächtigen Bäumen zwischen Taubental und Felsenkapelle.

Jungrentner gesucht

Die Zukunft des Gesamtensembles ist Werner K. Mayer wie Oberbürgermeister Richard Arnold und Münsterpfarrer Robert Kloker ein Anliegen. „Wir suchen Jungrentner, bieten eine tolle Gemeinschaft und ein gemütliches Vesper nach getaner Arbeit“, sagt Mayer. Die Salvatorfreunde haben 2009 mit der Arbeit begonnen, viele waren damals schon in Ruhestand. Richard Arnold sieht eine Chance im Schulterschluss zwischen tragenden Säulen des Ehrenamts, den Staufersaga-Aktiven und den Salvatorfreunden. Noch sind aber die Staufersaga-Leute, vor allem die der Rüstmeisterei, mit der weiteren Einrichtung des neuen Domizils im Georgishof beschäftigt.

Gedenkort seit 400 Jahren

Der Salvator wird im 17. Jahrhundert von Baumeister Caspar Vogt geschaffen. 1618 weiht der Augsburger Bischof die Untere Kapelle ein. 1623 wird auch die Obere Kapelle fertig und geweiht. In den Folgejahren entstehen auch Turm und weitere Gebäude. Als wichtiges Kulturgut gilt der Ölberg, direkt aus dem Felsen gehauen. Bekannt ist auch der Palmesel, der Jahrhunderte im Salvator stand, das Original steht heute im Museum.

Auch auf städtischem Grund am Wegekreuz wurde Frühjahrsputz gemacht.
Auch auf städtischem Grund am Wegekreuz wurde Frühjahrsputz gemacht. © Jan-Philipp Strobel

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