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Gmünd sagt Ja zu Internationalität

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Von: Michael Länge

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Staatssekretär Rudi Hoogvliet (d.v.l.) besuchte Gmünd. Mit im Bild Grünen-Chef Dario Thiem, die Grünen-Landtagsabgeordnete Martina Häusler, Bürgermeister Christian Baron, Jens Adamik von QlockTwo und Inga Adam vom Amt für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung.
Staatssekretär Rudi Hoogvliet (d.v.l.) besuchte Gmünd. Mit im Bild Grünen-Chef Dario Thiem, die Grünen-Landtagsabgeordnete Martina Häusler, Bürgermeister Christian Baron, Jens Adamik von QlockTwo und Inga Adam vom Amt für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung. Foto: Tom © Tom

Bürgermeister Christian Baron erläutert Staatssekretär Rudi Hoogvliet Gmünds Positionen einer Stadtentwicklung. Staatssekretär schlägt Remstal-Partnerschaft mit Burundi vor.

Schwäbisch Gmünd

Eine Partnerschaft der Städte und Gemeinden des Remstales mit Städten und Gemeinden im afrikanischen Burundi, dies hat der Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Rudi Hoogvliet (B 90 / Die Grünen), am Dienstag bei einem Besuch in Gmünd angeregt. Hoogvliet war in die Stauferstadt gekommen, um sich mit der Stadtspitze auszutauschen. „Wir nehmen dies als Impuls auf“, sagte Gmünds Erster Bürgermeister Christian Baron zu Hoogvliets Vorschlag. Baron stellte Hoogvliet Gmünds im August 2021 eingerichtetes Amt für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung vor. Mit seinen Facetten. Wie die Mobilitätswende. Gmünd habe das 9-Euro-Ticket begrüßt, sagte dabei Baron. Und wies darauf hin, dass dieses für Städte gut gewesen sei, auf dem Land jedoch oftmals das entsprechende Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr gefehlt habe. Die Remsbahn liege etwas „im toten Winkel“, dabei sei er überzeugt, meinte der Bürgermeister mit Blick in die Zukunft, dass diese durchaus Potenzial für mehr Fahrgäste habe. Baron bat Hoogvliet, dies mit nach Berlin zu nehmen.

Auf geeignete Flächen für Photovoltaik wies der Bürgermeister bei der Energiewende hin. Und auf den Spagat zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Flächenverbrauch. Mit dem Aspenfeld wolle die Stadt Ansiedlungsmöglichkeiten beispielsweise für Hersteller von Batteriezellen schaffen. Dafür wolle Gmünd grüne Energie anbieten. Mit Windrädern, mit Photovoltaik. Ein Haken dabei: lange Genehmigungszeiten. Da mehr Tempo aufs Gleis zu bringen, dies gab Baron Hoogvliet ebenfalls mit auf den Weg. Der Bürgermeister stellte Hoogvliet noch Partnerschaften vor, die auf Gmünds „globale Verantwortung“ hinweisen: die Klimapartnerschaft mit der Stadt Bahir Dar in Äthiopien, die Partnerschaft mit der Stadt Bkerzalan im Libanon, für die Gmünd bislang 26 000 Euro für Schulbusse aufgebracht hat, die Projektpartnerschaft mit dem griechischen Palonia, die Solidarität mit dem westukrainischen Obroshnye, für das Gmünd bislang ein Feuerwehrauto, zwei Schulbusse und einen Pick-up, einen Geländewagen mit offener Ladefläche also, bereit gestellt hat. Und das zudem Tablets für Schulen in Obroshnye zur Verfügung stellen will, für Fernunterricht. Nicht zuletzt wies Baron auf eine Schulpartnerschaft des Scheffold-Gymnasiums mit einer Schule in Israel hin, um „Antisemitismus zu begegnen“. Als „Botschafter für Gmünd“ präsentierte Jens Adamik das Gmünder Unternehmen QlockTwo. Er will das Gespräch mit der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin suchen, weil es dort noch keine dieser Gmünder Uhren gibt. Die Uhren stehen laut Adamik in dem weltweit engagierten, aber regional in Gmünd verwurzelten Unternehmen in einem Bezug zur Gold- und Silberstadt Gmünd.

Baron, der schließlich auf ein im starken Bürgertum der einstigen freien Reichsstadt gründenden Bürgerengagement in Gmünd hinwies, brachte all dies auf diesen Punkt: „Gmünd will über seine Pflichtaufgaben hinaus bei der Internationalität mitmachen.“ Der Staatssekretär könne auf Gmünd zählen.

„Beeindruckend“ sei, was Gmünd aufs Tablett bringe, sagte Hoogvliet zu dieser Präsentation. Zurecht habe der Bürgermeister gesagt, dass es auch für das 49-Euro-Ticket Angebote brauche. Es werde schwierig, das 49-Euro-Ticket nachhaltig zu gestalten. Deshalb gebe es Ende 2024 eine Bestandsaufnahme. Bürokratieabbau und Dauer von Genehmigungen seien Topthemen der Bundesregierung. Wenn es zum Schwur komme, sei es jedoch oft schwierig, Bürokratie abzubauen. Schließlich nochmal Burundi: „Wir brauchen die Zusammenarbeit mit den Ländern Afrikas“, sagte Hoogvliet. Zu lange habe man dieses Feld den Chinesen und Russen überlassen. Es gelte nun, eine „Partnerschaft auf Augenhöhe aufzubauen“.

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