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In der Weihnachtszeit an Bedürftige gedacht

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Von: Andrea Rohrbach

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Weihnachtsfeier für Obdachlose
Weihnachtsfeier für Obdachlose © Tom

Zum Weihnachtsessen für obdachlose Bürgerinnen und Bürger mit anschließendem Bowling kommen in diesem Jahr mehr Menschen als je zuvor.

Schwäbisch Gmünd

Zum traditionellen Weihnachtsessen für obdachlose Bürgerinnen und Bürger mit anschließendem Bowling haben sich mehr Personen angemeldet als je zuvor. Das stellt Amtsleiter Hans-Peter Reuter vom städtischen Amt für Familie und Soziales fest. Er freute sich darüber, dass aber niemand abgewiesen werden musste. Alle durften bei der weihnachtlichen Feier teilnehmen.

Bereits seit zehn Jahren richten Michaela und Albert Oberloher vom Bowlingcenter Leuchtturm ein Weihnachtsessen für bedürftigte Mitmenschen aus. Dazu gehören Menschen, die in Notunterkünften untergebracht sind. Oder Personen aus betreuten Wohneinrichtungen und Tagesstätten. Eben Menschen, "die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und aller Wahrscheinlichkeit nach, auch an Weihnachten nicht üppig oder gar nicht bedacht werden", erklärt der Amtsleiter. Bei Michaela und Albert Oberloher, die nach zwei Jahren Coronapause, wieder eingeladen hatten, wird der jeweilige soziale Status der Gäste außen vor gelassen - alle die am Donnerstag den Leuchtturm zur gemeinsamen Feier betreten, werden gleich behandelt. Und immer wieder fragt Michaela Oberloher: "Reicht das Essen?". Um es vorwegzunehmen: Es reicht "dicke“ aus. Einige der Besucher können sogar etwas mit nach Hause nehmen.

Für Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold ist der Weihnachtstreff im Bowlingcenter "ein toller Termin“. Sein Lob gilt dem Team vom Sozialamt, das für alle Beteiligten "eine große Stütze" sei.

Wie schnell sich die Spirale abwärts drehen kann, erzählt Arnulf Moll, der von unverschuldeter Arbeitslosigkeit spricht und dem darauffolgenden Weg nach unten. Dank der Unterstützung des Gmünder OB habe der 65-Jährige vor etlichen Jahren eine Anstellung bei der Stadt erhalten und sei jetzt, "der Einzige, der Graffiti-Sprühereien an städtischen Liegenschaften nachhaltig entfernen kann", lobt Arnold.

Eine gepflegte Dame wartet derweil im Nebenzimmer darauf, dass eine Bekannte sie mit den Köstlichkeiten vom Buffet versorgt. Sie sei beim Gehen eingeschränkt, erzählt sie. Derzeit sei sie in einer betreuten Wohngemeinschaft der Gemeindepsychiatrie zuhause. Dass der OB und die Oberlohers sich "um all diese Menschen kümmern", findet die Dame "einzigartig". Auch sie kann erzählen, wie ein Schicksalsschlag ein ganzes Leben "aus dem Ruder laufen lässt". Trotzdem freut sie sich auf die kommenden Festtage - in der Wohngemeinschaft werde ein feines Weihnachtsfest unterm Christbaum begangen.

Für die Oberlohers ist die Einladung schlicht ein "Dankeschön". Ein Dankeschön dafür, "dass es uns gut geht - und wir anderen eine Freude bereiten können“. Ein dickes Dankeschön von allen Beteiligten richtet sich auch an all die Menschen, die den Besuchern des Benefizessens eine weitere Freude bereitet haben. Der Eigentümer von Augenoptik im Spital, Michael Blötscher, hat den Oberlohers 100 feine Lebkuchen übergeben - ein Geschenk und eine Geste, über das sich die Menschen am Donnerstag sehr gefreut haben. Und der Böbinger Bürgermeister Jürgen Stempfle und seine Frau Patricia waren von den vorherigen Benefizfeiern so angetan, dass die großzügige Geldspende aus der privaten Stempfle-Schatulle allen Gästen einen Einkaufsgutschein ermöglichte. Viele denken es, einer spricht es aus: "Einfach Danke für alles", meint ein Mann im roten Anorak.

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