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Kirche soll auf Jugendliche zugehen

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Dekanin Ursula Richter (2.v.r.) im Gespräch mit Oberstufenschülern des Religionskurses am Parler-Gymnasium.
Dekanin Ursula Richter (2.v.r.) im Gespräch mit Oberstufenschülern des Religionskurses am Parler-Gymnasium. © privat

Schüler der Oberstufe am Parler-Gymnasium unterhalten sich mit der evangelischen Dekanin Ursula Richter über die Kirche, über Wünsche von Jugendlichen und über die Arbeit eines Pfarrers.

Schwäbisch Gmünd

Die Dekanin des evangelischen Kirchenbezirks Schwäbisch Gmünd, Ursula Richter, gewährte den Oberstufenschülern des Parler-Gymnasiums einen kurzen Einblick in ihren Berufsalltag. Besonderes Augenmerk der Schüler lag auf der Frage, wie der christliche Glaube aktuell gelebt werden könne. Wie kann sich heute die evangelische Kirche den Bedürfnissen und den Interessen der jungen Generation zuwenden? Die Jugendlichen wünschten sich moderne Gottesdienste mit modernen Liedern. Die Dekanin zeigte viel Verständnis für die Wünsche der Schüler. Sie habe beim Verfassen ihrer Predigten und bei der Vorbereitung des Gottesdienstes oftmals die erwarteten Besucher im Blick, die sich im fortgeschrittenen Alter befänden.

Die Schüler äußerten den Wunsch, dass sich die Kirche den jungen Leuten viel mehr zuwenden müsse. Die vermehrten Kirchenaustritte wurden derweil als Problem angesehen. Es wurde aber auch deutlich, dass heute nicht mehr unbedingt eine Bindung an die (evangelische) Kirche vorhanden sei. Junge Menschen entschieden ihre Kirchenzugehörigkeit verstärkt nach dem Motto: „Was bringt mir persönlich eine Mitgliedschaft?“ Wenn man keinen „Mehrwert“ in der Kirchenmitgliedschaft mehr sehe, zöge man auch einen Austritt in Betracht.

In der Zeit der Corona-Pandemie sei auch die Frage nach Depressionen und Suizid in den Vordergrund getreten. Die Dekanin betonte, dass die Kirche versuche, Menschen in Grenzsituationen zu helfen. Hier sei die Ansicht der Kirche modern. Depressionen seien eine Krankheit, bei der man den Menschen unbedingt helfen müsse. Stigmatisierungen lägen der Kirche fern. In Trauergesprächen versuche sie die Hinterbliebenen zu trösten und zu unterstützen.

Die Dekanin fragte die Jugendlichen, was sie von der Kirche erwarteten. Die jungen Leute sagten, dass sie Angebote, die ihnen das Gespräch mit anderen Jugendlichen ermöglichten, bevorzugen würden. Es sei auch schade, dass man den Kontakt zu den Mitkonfirmanden verloren habe. Wenn es von Seiten der Kirche ein attraktives Angebot geben würde, bei dem sie mit anderen Jugendlichen in Kontakt kämen, könne man sich den Besuch moderner Gottesdienste vorstellen.

Es war ein Besuch, bei dem sich beide Seiten näherkamen und voneinander lernten. Die Schüler würdigten die Aufgaben der Pfarrerin als sehr anspruchsvoll. Die Dekanin wurde durch ihre offene und ehrliche Art als eine Vertreterin der Kirche wahrgenommen, die den Schülern gegenüber zugewandt war.

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