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Kunstprojekt: Was Wut und Freude auslöst

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Von: Gise Kayser-Gantner

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Musik trifft Kunst: Auf den Wänden war nachzulesen, was Wut verursacht: frühes Aufstehen, Hausaufgaben, Sachen kaputt machen, Krieg, Streit und Aufräumen waren am meisten genannt.
Musik trifft Kunst: Auf den Wänden war nachzulesen, was Wut verursacht: frühes Aufstehen, Hausaufgaben, Sachen kaputt machen, Krieg, Streit und Aufräumen waren am meisten genannt. Foto: Tom © Tom

Premiere im Schwörsaal mit Kunst und Musik zum Thema „Wut in Moll - Freude in Dur“, organisiert von der Musikschule und der Jugendkunstschule.

Schwäbisch Gmünd

Als Erster Bürgermeister Christian Baron im vergangenen Jahr zum ersten Mal davon hörte, war er „ganz verzaubert von der Idee, verschiedene Kunstformen zusammen zu bringen.“ Bei der Vernissage im Schwörsaal bezeichnete er die Sechs- bis Neunjährigen, die ihre Kunstwerke ausstellten, als „junge Stars, die mit ihrer Kunst in Bann schlagen“.

Die Musikschule mit ihren 51 Jahren könne man als Patentante der Jugendkunstschule sehen. Diese Verwandtschaft bringe sich gegenseitig voran in den Gefühlswelten mit diesen beiden Ausdrucksformen. Auf Stellwänden zeigen die ausdrucksstarken Zeichnungen, Wasserfarbwerken und kraftvollen „Wutbildern“ in action painting zu Texten, was die jungen Künstlerinnen und Künstler in Wut oder Freude versetzt.

Dozentin Ines Germann hat mit den Kindern an drei Terminen in insgesamt neun Stunden gearbeitet. Es war gar nicht einfach, Freude aufs Papier zu bringen, berichtet sie, Wut auszudrücken sei spontan gelungen. Doch nach Luftballons aufblasen und Pause mit Fußball draußen war dann auch Freude aufs Papier zu bannen.

Die Bilder waren ein Teil der Veranstaltung. Sechs Musikeinlagen waren geplant, fünf fanden statt, da ein angekündigtes Klarinettentrio ausfiel. Mit Bryan Adams „Summer of 69“ im Playback heizte Theodor Betz am Schlagzeug am trüben Sonntagnachmittag ein und vermittelte was von der Power des Originals mit immer leichter schwingenden Sticks. In „Back in Black“ der ACDCs feiert Gabor Fahlberg Galinda auf der Gitarre die Freude am Aufstehen nach der Niederlage, begleitet von seinem Lehrer Daniel Foley am Schlagzeug.

Viele Ausdrucksmöglichkeiten

Dass nicht nur wummernde Bässe, tolle Schlagzeugsoli und Gitarrenriffs die beiden Gefühlspole Wut – Freude interpretieren können, bewies Carl Philipp Essig am Klavier. Mit Chopins „Préludes Des-Dur“ brachte er in seiner Interpretation einen guten Kontrapunkt zu den vorherigen Werken und zeigte, dass es für Wut und Freude sehr unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten gibt. Sauber im Takt mit dem Playback von Twenty one Pilots und ihrem Song Heathens bearbeitete danach Felix Müller das Schlagzeug.

Ina Siebach-Nasser, eine der beiden Leiterinnen der Jugendkunstschule, dankte den Kindern und Jugendlichen, dass sie „ihre Gefühle mit uns teilen in Musik, Farbe und Text“. Dozentin Germann führte ein kurzes Interview mit Lea Hügel, Noel Justl, Lotta Nagel, Magdalena Nasser und Marika Penzkofer, die in der Ausstellung ihre Werke zeigen. Bei der Aktion waren Luftballon aufblasen und Sprayen beim action painting die Hits.

Den musikalischen Schlusspunkt setzte „Band Labor“ mit sechs Mitgliedern, die wechselnd E-Gitarre, akustische Gitarre und E-Bass spielten, Ukulele, Keyboard, Gesang, Cajon und Schlagzeug mit ihrem Lehrer Daniel Foley. Das Besondere: Alle sechs lernen gemeinsam alle Instrumente.

Musikschulleiter Friedemann Gramm sieht gute Möglichkeiten, die Kooperation mit der Jugendkunstschule fortzusetzen. Auf den Ausstellungswänden war nachzulesen, was Wut verursacht: frühes Aufstehen, Hausaufgaben, Sachen kaputt machen, Krieg, Streit und Aufräumen waren am meisten genannt. Freude „verursacht“ dagegen „mein Buch weiterlesen, ins Bett gehen, bunte Farben und Party, mit dem Hund spazieren gehen“.

Die Ausstellung „Wut in Moll – Freude in Dur“ ist bis zum Beginn der Faschingsferien im Schwörsaal zu sehen. Städtische Musikschule, Erika-Künzel-Platz 1, 73525 Schwäbisch Gmünd

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