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Mit dem Handy im Museum leuchten

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Von: Bernd Müller

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Im "schattenreich"-Museum.
Im "schattenreich"-Museum. © Tom

Vor dem Start des Gmünder Schattentheaterfestivals ist das Museum „schattenreich“ fertiggestellt – während des Festivals ist der Eintritt frei.

Schwäbisch Gmünd

In diesem Museum darf man mit der Handy-Taschenlampe leuchten: Rechtzeitig zum Beginn des 12. Gmünder Schattentheaterfestivals ist der Ausstellungsbereich im Museum „schattenreich“ fertig geworden. Von Samstag an bis zum letzten Festivaltag am 13. Oktober ist das Museum täglich geöffnet.

Leuchtende Besucher: Anfassen ist nicht erlaubt, aber Anleuchten ist sowieso spannender. Die oft filigranen Schattentheater-Figuren sind für sich genommen schon Kunstwerke, die jeder Besucher, jede Besucherin darüber hinaus zum kunstvollen Schattenspiel-Leben erwecken darf. „Mit dem Handy geht das viel besser als mit einer herkömmlichen Taschenlampe, weil das Handy weniger Streulicht hat“, sagt Britta Sturm, die zusammen mit ihrem Mann Tomas das Museum gestaltet hat.

Kompakte Größe: Es ist ein kleines Museum, in etwa so groß wie die Wohnfläche eines Einfamilienhauses, aber es zeigt trotzdem viel: Auf den 138 Quadratmetern habe man es geschafft „rund 50 laufende Meter Ausstellungsfläche“ zu platzieren, sagt Tomas Sturm. Einen Superlativ hat das „Schattenreich“ so oder so inne: Es ist das weltweit einzige Museum für zeitgenössisches Schattentheater.

Neben den Ausstellungsflächen gibt es den schon vor einem Jahr eröffneten Werkstattbereich, in dem seitdem viele Schulkinder selbst das Spiel mit den Schatten erkundet haben. „Im letzten Semester waren 600 Schüler da“, sagt Gerburg Maria Müller, die mit der Jugendkunstschule die Besuche organisiert.

Alter Gewölbekeller: Der größere Teil der Museumsfläche befindet sich im Keller des Gebäudes im Mohrengässle; direkt neben den modern in Betonbauweise ausgeführten Ausstellungsräumen liegt ein mittelalterlicher Gewölbekeller aus dem 14. Jahrhundert, der ebenfalls renoviert worden ist. In dem knapp 70 Quadratmeter großen Keller können künftig Besuchergruppen begrüßt und verabschiedet werden.

Der Gewölberaum soll aber auch privat genutzt werden können. „Wir werden den Keller auch für Geburtstage, Weinproben, Lesungen und andere Events vermieten“, sagt Celestino Piazza, der Chef der Wohnungsbaugesellschaft VGW. Rund 500  000 Euro habe die VGW ins Museum investiert, sagt Piazza und fügt hinzu: „Wir brauchen auch Einnahmen.“ Der Gewölbekeller als Objekt zum Vermieten soll einen Teil der Kosten wieder einspielen.

Rund 1200 Figuren: Im Museum gibt es zwei Bereiche: eine Dauerausstellung und Platz für wechselnde Exponate. An der Möglichkeit Figuren auszutauschen mangelt es nicht. „Wir haben insgesamt etwa 1200 Figuren“, sagt Rainer Reusch, der vor 40 Jahren mit seinem Schattentheater den Grundstein gelegt hat dafür, dass Gmünd heute ein Festival und ein Museum hat.

Der Platz vor dem Museum: Noch ist es eine Baustelle, die südlich vom Museumsausgang zu sehen ist. Aber in den nächsten Monaten soll dort der „Schattentheaterplatz“ zu einem lebenswerten Platz in der Innenstadt gemacht werden. Das Museum ist zugleich Teil eines größeren Projekts – der Aufwertung eines Teils der Altstadt, der „ein Unort“ war, wie es Oberbürgermeister Richard Arnold ausdrückt. „Der Hof wird Teil des Museums“, sagt Arnold, mit der Möglichkeit rundherum die Häuserwände zum Schattenspiel einzusetzen. Licht und Bepflanzung würden darauf hin ausgerichtet, so Arnold. VGW-Chef Piazza kann sich in Zukunft auch eine Außenbewirtschaftung auf dem Platz durch das nahe liegende Café vorstellen.

Museum und Festival Hand in Hand

Das 12. Internationale Schattentheater-Festival beginnt am Freitag, 7. Oktober, und dauert bis Donnerstag, 13. Oktober. In dieser Zeit gibt es in Gmünd fast 30 Veranstaltungen im Prediger, der Johanniskirche, der Theaterwerkstatt, dem Stadtgarten und dem Schattentheatermuseum.

Das neue Schattentheatermuseum im Mohrengässle 6 ist während des Festivals täglich von 16 bis 20 Uhr geöffnet, am Tag der Offenen Tür (am Sonntag, 9. Oktober) sogar von 12 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist an allen Tagen frei, Spenden sind erbeten.

Im "schattenreich"-Museum.
Im "schattenreich"-Museum. © Tom
Im "schattenreich"-Museum.
Im "schattenreich"-Museum. © Tom
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