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Mit feiner Stimme auf Platz eins

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Von: Gise Kayser-Gantner

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Die Gewinnerinnen (vorne, von links) Maja Iovine, Mahya Yosufi und Esma Malin Danziger freuen sich über ihre Urkunden, die Jury und Klaus Arnholdt (links im Bild) freuen sich mit ihnen.
Die Gewinnerinnen (vorne, von links) Maja Iovine, Mahya Yosufi und Esma Malin Danziger freuen sich über ihre Urkunden, die Jury und Klaus Arnholdt (links im Bild) freuen sich mit ihnen. Foto: Tom © Tom

Die Sieger des Kreisentscheids erhalten Urkunden, ein Familiengesellschaftsspiel und ein Buch. Besonders überzeugen kann Mahya Yosufi - sie darf zum Bezirksentscheid.

Schwäbisch Gmünd

Es war keine leichte Entscheidung für die Juroren im 64. Vorlese-Wettbewerb, aus 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmern den ersten Platz zu vergeben. Mit „Chapeau, tolle Leistung, ihr seid schon Sieger!“, begrüßte Klaus Arnholdt, Leiter des Amts für Bildung und Sport. Lesen sei der Schlüssel, um sich andere Welten zu eröffnen.

Die Sieger aus den sechsten Klassen von Schulen in Schwäbisch Gmünd, Lorch, Heubach, Waldstetten, Mutlangen und Abtsgmünd hatten sich bereits in Klassen- und Schulentscheiden qualifiziert. Im Kreisentscheid am Parler-Gymnasium wurde nun die Siegerin für die Weiterleitung zum Bezirksentscheid gefunden. Dazu lasen die Wettbewerber zunächst drei Minuten einen selbst gewählten Text vor. Dieser musste so ausgewählt sein, dass er schlüssig ist, Anfang, Ende und Zusammenhänge für die Zuhörenden verständlich sind. Einige Kriterien, die die Jury beachtet: Ist der Text inhaltlich und atmosphärisch gut erfasst und umgesetzt? Bekommt die Handlung durch passende Betonung genügend Ausdruckskraft und Dynamik ohne Schauspielerei?

Verschiedenste Welten

Spannend die Lektüre, die sich die Wettbewerber ausgesucht hatten. Das Jahr 1942 wurde sichtbar: Jüdische Kinder fürchten sich vor der Entdeckung durch deutsche Soldaten. „Mutig zu sein, bedeutet, Dinge zu tun, vor denen man viel Angst hat!“, so der Schlusssatz. Der zweite Beitrag spiegelt kühn und frech eine beginnende Liebesgeschichte. Aliens waren vertreten, ein Komet rast auf die Erde zu, Kobolde schließen sich mit Kindern im Kampf gegen das Böse zusammen, Gespenster machen Schwierigkeiten, Einblicke in eine südafrikanische Familie.

Die Wettbewerber lesen flüssig, mancher Finger folgt der Zeile, die Vorstellung des Buches und worum es geht, ist professionell. Leichte Versprecher werden nicht gewertet, alle scheinen eins mit ihren Texten zu sein.

Im zweiten Teil lesen alle über drei Minuten einen fremden Text. Jurorin Sarah Ripp, Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek Aalen, hat dafür Tobias Elsässers Buch „Arti – auf Freundschaft programmiert“ ausgewählt. Der Android „Eins“ ist das Geburtstagsgeschenk der elfjährigen Jessy. Spannend, wie er sich zum echten Freund entwickelt. Flüssig, mit sparsamen, doch ausdrucksvollen Gesten und warmer, fein modulierender Stimme las sich Mahya Yosufi, Parler-Gymnasium, auf den ersten Platz und damit zur Siegerin im Kreisentscheid, die am Bezirksentscheid teilnehmen darf.

Juror Hans-Dieter Visser, Ellwangen, lobte alle für ihren Mut, sich vor großem Publikum zu präsentieren und „aus dem Stand“ heraus einen fremden Text zu lesen. „Ihr seid Sieger, weil ihr die schönste Freizeitbeschäftigung habt: Ihr lebt mit dem Text!“

Info

Teilnehmende:

Schwäbisch Gmünd: Hanin Alaswad, Schiller-Realschule; Finn Bihlmaier, Hans-Baldung-Gymnasium; Esma Malin Danzinger, Freie Waldorfschule; Fabian Uhlenbrock, Scheffold Gymnasium; Mahya Yosufi, Parler Gymnasium.

Mutlangen: Noah Schwarz, Hornbergschule.

Lorch: Elisabeth Böhme, Gymnasium Friedrich II.; Maja Iovine, Schäfersfeld Realschule.

Waldstetten: Moritz Krieger, Franz-von Assisi-Schule kath. Freie Realschule; Fritz Peter Strobel, Franziskus Gymnasium.

Heubach: Luis Knödler, Rosenstein Gymnasium; Sinem Kurt, Realschule.

Abtsgmünd: Leonie Siewerth, Friedr.-v.-Keller-Schule; Henríette Wirsing, St. Jakobus-Gymnasium.

Jury:

Sarah Ripp, Roland Friedel, Hermine Nowottnick, Klaus Arnholdt, Hans-Dieter Visser.

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