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Private Spenden erhalten Denkmale

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Von: Kuno Staudenmaier

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Förderer und Ehrenamtliche der Deutschen Stiftung Denkmalschutz informieren sich in Schwäbisch Gmünd über die Verwendung der Fördermittel. Beeindruckt hat viele Besucherinnen und Besucher der Salvator.
Förderer und Ehrenamtliche der Deutschen Stiftung Denkmalschutz informieren sich in Schwäbisch Gmünd über die Verwendung der Fördermittel. Beeindruckt hat viele Besucherinnen und Besucher der Salvator. Fotos: kust © kust

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz informiert sich in Schwäbisch Gmünd über besonders geförderte Vorhaben.

Schwäbisch Gmünd

Was verbindet Heilig-Kreuz-Münster, Johanniskirche, Sankt Salvator und Fünfknopfturm? Sie alle wurden und werden mit großem, auch finanziellem, Aufwand restauriert. Sie alle haben Fördermittel von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhalten, insgesamt in den vergangenen zehn Jahren fast ein Millionenbetrag. Grund genug, Förderern die Orte einmal genauer zu zeigen.

Das Ortskuratorium Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hat dafür einen besonderen Grund: Die langjährige Leiterin Gisela Lasartzyk hat zu Jahresbeginn die Aufgabe an Dr. Fritz Fischer weitergegeben. Beide zeigten sich nun in Schwäbisch Gmünd, beiden dankt Oberbürgermeister Richard Arnold in seiner Begrüßung unterm Salvator. Allein in dieses gut 400 Jahre alte Bauwerk von Caspar Vogt flossen vor der Landesgartenschau mehr als 100 000 Euro, für eine Konzeptentwicklung zur Restaurierung, für die Instandsetzung von Holzfiguren.

Die ganze Geschichte des Salvators kennt Brigitte Kienhöfer, die den gut 40 Interessierten Denkmalförderern Details vor Augen führt. Von der Ortsbezeichnung Näber bis zur noblen Spende von Heinrich Pfennigmann, Grundstock für die Auftragsvergabe an Caspar Vogt. Die fein herausgeputzten Kreuzwegstationen beeindrucken die Gäste ebenso wie die Felsenkirche selbst, vor allem die aus dem Fels gearbeitete Ölberggruppe. Erhebliche Schäden durch eindringendes Wasser machen vor gut zehn Jahren eine grundlegende Restaurierung nötig.

Münster-Baumeister Paul Waldenmaier erläutert die Unterstützung durch die Wissenschaft, die eine nachhaltige Sanierung erst möglich macht. Für die Behandlung des Sandsteins brauchte es eine Rezeptur, die vorübergehend feuchtetolerant ist und damit im dauerfeuchten Stein ihre Wirkung ausüben kann. Heute überwacht ein Messsystem Temperatur und Feuchtigkeit und schlägt Alarm, wenn die Werte nicht passen.

Um Natursteine geht es auch am Fünfknopfturm, durch die Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz wird 2014, noch kurz vor der Landesgartenschau, das Mauerwerk saniert. Bürgermeister Julius Mihm informiert über die Rolle des Fünfknopfturms am damals westlichen Stadteingang, eingebettet in die mittelalterliche Stadtbefestigung. Für Besucher der Stadt eines der beliebten Fotomotive. Bei der Johanniskirche schätzen die Denkmal-Förderer vor allem die inneren Werte, die besondere Atmosphäre der romanischen Basilika. Eine elfjährige Sanierungsphase ist erst im Jahr 2019 zu Ende.

Paul Waldenmaier: „Rundum wurden die Natursteine überarbeitet, Reliefs und Portale sind wieder für lange Zeit gesichert.“ Auch die Malerei in der Kirche, entstanden in der Zeit des Historismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurde restauriert. Aus romanischer Zeit, sagt Paul Waldenmaier, existierten nur noch wenige Farbreste. In der Münsterbauhütte hat er Gelegenheit, Besucherinnen und Besuchern zu zeigen, wo die Pflege der Denkmale beginnt. Auch die Pflege des Heilig-Kreuz-Münsters, das sich jetzt wieder mitten in einer neuen Sanierungsrunde befindet. Allein in den vergangenen drei Jahren hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz jeweils 100 000 Euro dazu beigetragen. Als kleines Dankeschön für die Ehrenamtlichen und die Förderer gibt Münsterorganist, Kirchenmusikdirektor Dr. Stephan Beck, ein knapp halbstündiges Orgelkonzert.

Das ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. Sie setzt sich seit 1985 für den Erhalt bedrohter Baudenkmale ein. Sie steht auch hinter der  Aktion „Tag des offenen Denkmals“. Die bundesweit mehr als 85 Ortskuratorien organisieren Ausstellungen, Vorträge, Führungen und informieren über die Arbeit der Stiftung. Weitere Informationen gibt's auf www.denkmalschutz.de.

Paul Waldenmaier (rechts) erklärt in der Johanniskirche die elf Jahre dauerne Restaurierung des Denkmals.
Paul Waldenmaier (rechts) erklärt in der Johanniskirche die elf Jahre dauerne Restaurierung des Denkmals. © kust
Beeindruckt zeigen sich viele Fachleute von der Ölberggruppe und deren Sanierung in St. Salvator.
Beeindruckt zeigen sich viele Fachleute von der Ölberggruppe und deren Sanierung in St. Salvator. © kust

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