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Schönblick verabschiedet Ukrainer

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Die Ukrainer, die zum Kriegsbeginn im Schönblick Unterkunft gefunden haben, haben nun eine neue Heimat in Gmünd gefunden.
Die Ukrainer, die zum Kriegsbeginn im Schönblick Unterkunft gefunden haben, haben nun eine neue Heimat in Gmünd gefunden. © privat

Gruppe verlässt das christliche Haus und findet im Gmünder Osten ein neues Wohnheim, das nah an der Innenstadt liegt.

Schwäbisch Gmünd

Es waren Tränen des Abschieds, aber auch der Vorfreude, die bei den vielen Mitarbeitenden des Schönblicks ebenso wie bei der seit einem Jahr dort lebenden Gruppe an Ukrainern flossen. Nahezu genau zwölf Monate ist es her, dass Schönblick-Direktor Martin Scheuermann und sein Team den Hilferuf aus dem Kriegsgebiet bekamen und sofort reagierten. Seither (wir berichteten mehrmals) lebten zeitweise bis zu 50 Ukrainer, viele mit schweren Handicaps, im christlichen Gästezentrum. Gestern stand der hochemotionale Abschied an: Die Gruppe hat im früheren Wohnheim der Lebenshilfe in der Schwäbisch Gmünder Leutzestraße eine dauerhafte Heimat gefunden.

Wie diese Zeitung in der Samstagsausgabe berichtete, gelang es Schönblick-Prokurist Gerhard Schwemmle in enger Kooperation mit dem Landkreis und vor allem der Stadt, Wohnungen und Zimmer zu finden, die nun deutlich mehr Platz und Möglichkeiten der Entfaltung geben. Martin Scheuermann gestern bei der Verabschiedung: „Wir sind glücklich, dass Ihr diese Zeit mit uns verbringen konntet - in der Obhut und Sicherheit unseres Hauses. Ebenso froh sind wir nun alle, dass Ihr im neuen Haus mehr Platz für die ganze Gruppe findet.“ Das Lebenshilfe-Wohnheim ist barrierefrei und mit einem Aufzug ausgestattet. „Perfekt“, so Serhij Bolchuk, der Leiter der „ukrainischen Großfamilie“, wie sich die Gruppe inzwischen fühlt. Er habe in der Nacht kaum ein Auge zugemacht vor Aufregung.

Viele Mitarbeiter des Schönblicks und auch viele Ehrenamtliche, die eng mit dem christlichen Haus verbunden ist, hatten in den letzten Monaten die Ukrainer unterstützt: materiell ebenso wie emotional, durch Botengänge oder Hilfe bei den Akten, durch handwerkliche Hilfe oder durch das simultane Übersetzen. Ganz viele waren sich dabei gegenseitig ans Herz gewachsen.

Freundschaft über Umzug hinaus

So bedankten sich die Geflüchteten gestern mit kleinen Geschenken und viel Liebe – und mit dem Wissen, dass durch den Umzug die Beziehungen zueinander keinesfalls unterbrochen werden. „Hier sind Freundschaften für ein ganzes Leben entstanden.“ Beeindruckend auch die Aussage eines Mannes, der im Rollstuhl sitzt und seit seinem 15. Lebensjahr Vollwaise ist: „Dieses Jahr hier auf dem Schönblick war, auch wenn sich das jetzt vielleicht komisch anhört, das schönste in meinen Leben.“

Die Ukrainer finden mit dem Wohnheim im Gmünder Osten einen Ort vor, der ihnen noch mehr Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und Entfaltung gibt. Zentral gelegen (nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt), wird für alle ein Traum wahr. Und dennoch ist bei der ganzen Gruppe zu spüren, dass sie sich am Ende nur eines wünscht: Frieden in ihrem Land und die Rückkehr in eine freie Ukraine.

Leid und Schmerz sind begrenzt

Der Schönblick-Direktor Martin Scheuermann rief ihnen deshalb zum Abschied zu: „„Die Zeit von Leid und Schmerz ist begrenzt. Natürlich vergessen wir nicht, was im Moment noch immer Schlimmes passiert. Doch wir schauen mit Euch nach vorne. Am Ende siegt immer das Licht über die Dunkelheit.“

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