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E-Scooter: Bald mit einer Verbotszone?

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Von: Bernd Müller

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Neu im Stadtbild in diesem Winter: E-Scooter im Schnee. Im Februar fällt die Entscheidung, wie das Leihroller-Geschäft in Gmünd ab dem kommenden Frühjahr organisiert wird.
Neu im Stadtbild in diesem Winter: E-Scooter im Schnee. Im Februar fällt die Entscheidung, wie das Leihroller-Geschäft in Gmünd ab dem kommenden Frühjahr organisiert wird. © Tom

Die Probezeit geht dem Ende entgegen: Stadtverwaltung will im Februar entscheiden, ob und wie die Verträge mit Anbietern verlängert werden.

Schwäbisch Gmünd

Falsch geparkt, zu lang geparkt: Das erste E-Scooter-Jahr in Gmünd ist nicht beschwerdefrei verlaufen. Eine häufige Klage von Bürgern war die: Manche Scooter werden so geparkt, dass sie den Verkehr behindern. Außerdem gab es Beschwerden, dass die Scooter-Betreiber sich nicht immer an die Spielregel halten, Roller binnen 24 Stunden zurückzutransportieren. Ein „Endlager für E-Scooter“ hat Großdeinbachs Ortsvorsteher Gerd Zischka seinen Ort genannt.

Der fristgerechte Rücktransport ist vertraglich vereinbart: Es ist keine Kann-Regel, sondern eine Muss-Bestimmung in der Genehmigung der „Sondernutzung“, die die Stadt den beiden Betreibern Lime und Zeus erteilt hat. Der Vertrag mit den beiden Firmen, die zusammen 75 Roller in Gmünd betreiben, läuft Ende März 2023 nach genau einem Jahr aus. Die Stadtverwaltung hatte von Anfang an klar gemacht, dass die Zuverlässigkeit der Betreiber ein wichtiges Kriterium für eine mögliche Verlängerung ist. Bürgermeister Christian Baron nannte die Vertragslaufzeit eine „Probephase“.

Problem erkannt, Problem gebannt? „Beide E-Scooter-Anbieter bemühen sich um schnellere Abholung falsch abgestellter E-Scooter“, sagt Stadtsprecherin Ute Meinke. Nun beobachte man, „wie es über den Winter läuft und ob die Anbieter es schaffen, schneller auf falsch abgestellte Roller zu reagieren und ihre Kunden entsprechend zu ‚erziehen‘“. Mitte bis Ende Februar, sagt Meinke, soll dann die Entscheidung fallen, wie es mit den Verträgen und damit den Rollern weitergeht. 

Eine der Fragen ist auch, ob die Zahl der Roller womöglich erhöht wird in ihrer zweiten Saison. „Es gab auch Beschwerden, dass es zu wenige sind“, hat Christian Baron registriert. Derzeit sind es 35 Roller von Lime, die Firma Zeus hat 40 dieser Kleinfahrzeuge in Gmünd im Einsatz. Beim Vertragsstart hatte die Stadt von einer möglichen Höchstzahl von 200 gesprochen. 

Ebenfalls in der Diskussion: ob es „Verbotszonen“ für Parken geben sollte. „In Bereichen, in denen es vermehrt zu falschem Abstellen kommt, wäre eine solche Verbotszone denkbar“, sagt Stadtsprecherin Meinke. Das lässt sich elektronisch regeln: Wo Roller nicht geparkt werden dürfen, kann die Leihe über die Buchungsapp nicht beendet werden, der Gebührenzähler läuft weiter. Das gilt in Gmünd bisher nur im Umkreis von Gewässern, um Vandalismus-Varianten wie das Versenken in der Rems möglichst zu vermeiden.

In Berlin, wo rund 50000 Leih-Scooter im Stadtgebiet verteilt sind, haben die Behörden vor kurzem die Regeln verschärft. Am 1. September sind die Anbieter verpflichtet worden, elektronisch Parkverbotszonen einzurichten. So dürfen zum Beispiel in allen 36 Parks im Bezirk Pankow keine Mietroller oder -räder mehr abgestellt werden.

Die ganz strenge Variante spricht Gmünds Stadtsprecherin auch an: ein stationsgebundenes System mit festen Ausleih- und Rückgabestandorten. Die Frage ist dann allerdings, ob das Geschäftsmodell Scooter-Leihe mit so eingeschränkter Flexibilität noch funktioniert: „So ein System möchten wir möglichst vermeiden, da ja gerade die stationsunabhängige Rückgabe sehr attraktiv ist“, sagt Meinke.

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