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Studierende mit Blick über Tellerrand

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Von: Kuno Staudenmaier

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Preisverleihungen an der Pädagogischen Hochschule (von links): Dr. Gabriele Theuer, Tina Rieger, Kalliopi Ganiti, Dr. Monika Becker, Prof. Dr. Antje Risius, Prof. Dr. Claudia Vorst.
Preisverleihungen an der Pädagogischen Hochschule (von links): Dr. Gabriele Theuer, Tina Rieger, Kalliopi Ganiti, Dr. Monika Becker, Prof. Dr. Antje Risius, Prof. Dr. Claudia Vorst. Foto: Tom © Tom

Drei Studentinnen der Pädagogischen Hochschule erhalten bei Veranstaltungen zum „Dies Academicus“ Preise.  Auch die Nachhaltigkeit ist Thema.

Schwäbisch Gmünd

Der „Dies Academicus“ ist so etwas wie ein Feiertag an der Pädagogischen Hochschule – und ein ganz besonderer Tag für drei Studentinnen. Sie werden am Donnerstag für außergewöhnliche Leistungen ausgezeichnet. Der Tag ist auch Anlass, um über die Hochschule selbst nachzudenken. Rektorin Prof. Dr. Claudia Vorst macht die Nachhaltigkeit als Teil einer lebendigen Hochschulkultur zum Thema. Der Entwicklungsplan der PH enthalte als wichtiges Ziel eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie. In kleinen wie in großen Schritten. So gibt es eine begleitende Medienpräsentation der gemeinsamen Summer School der Naturwissenschaften mit der Universität Ulm, bei der Nachhaltigkeitsprojekte vom Textil-Upcycling bis hin zu ungewöhnlichen Aqua-Kulturen im Zimmer entwickelt und umgesetzt wurden.

Lehrkräfte dringend benötigt

Um Leistungen ganz anderer Art geht es bei den Preisträgerinnen. Kalliopi Ganiti erhält den „DAAD-Preis für internationale Studierende“. Diese Auszeichnung des Deutschen Akademischen Austauschdiensts wird an 100 Hochschulen vergeben. Sie soll öffentlich machen, welche Bereicherung internationale Studierende sind“, sagt Dr. Monika Becker, Leiterin des Auslandsamts an der PH. Noch studierten zu wenige aus dem Ausland das Fach Lehramt für die Grundschule. „Dabei brauchen wir in der Grundschule so dringend Lehrkräfte, die eine andere Perspektive mitbringen“. Kalliopi Ganiti habe trotz des Lockdowns - für ausländische Studierende eine besondere Belastung - erfolgreich weiterstudiert, sich an virtuellen internationalen Austauschprojekten beteiligt, als studentische Mitarbeiterin im Projekt „Primat des Pädagogischen in der Digitalen Grundbildung“ gearbeitet. Das zeitweise recht verwaiste Wohnheim Neißestraße habe sie zu ihrem Zuhause gemacht und sich dort immer stärker ehrenamtlich für die internationalen Austausch-Studierenden engagiert. So habe sie dazu beigetragen, dass auch sie ein Umfeld finden, in dem sie sich unabhängig von ihrer Herkunft gut aufgehoben und wirklich willkommen fühlen. Schwäbisch Gmünd hat die Studentin inzwischen ins Herz geschlossen. „Die Stadt hat mich positiv überrascht, mit ihrem Stadtfest, den wöchentlichen Märkten, Konzerten in Kirchen, selbst die Architektur der Stadt, die Hochschule, die Veranstaltungen und Feste der Fachschaften und manche Seminare und Vorlesungen von Musik, haben mich näher zur deutschen Kultur gebracht.“

Ganz anders begegnet Schwäbisch Gmünd aktuell der aus der Ukraine stammenden Studentin Oleksandra Pudla. Rektorin Dr. Claudia Vorst überreicht ihr den „Bestenpreis für besonderes studentisches Engagement“. Die Geehrte, die sich in per Video bedankte – sie weilt bei einem Studienaufenthalt in Israel – hat die Auswirkungen des Krieges auch hier erlebt. Von Anfang habe sie sich für Geflüchtete eingesetzt. Unzählige Dolmetschereinsätze und Behördengänge mit den Ankommenden habe sie geleistet. Im Studierendenparlament und weiteren Hochschulgremien ist sie aktiv, dazu in der Jugendkunstschule.

Kunst kritisch hinterfragen

Was sich hinter dem Titel der Bachelor-Arbeit „Der feministische Blick auf den männlichen Körper“ versteckt, das erfahren Gäste der Feierstunde von Tina Rieger, die mit dem „Irma-Schmücker-Preis“ ausgezeichnet wird. Von Kunstprofessor Dr. Klaus Ripper auf eine Ausstellung zu diesem Thema in Osnabrück aufmerksam gemacht, beschäftigt sich Tina Rieger intensiv mit den theoretischen Grundlagen zum Geschlechterdiskurs, setzt sich mit der Aktmalerei auseinander. „Sie gibt sie Impulse, die patriarchalen Machtstrukturen und ihren Einfluss (nicht nur) auf den Kanon der bildlichen Kunst kritisch zu hinterfragen“, sagt Laudatorin Dr. Gabriele Theuer.

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