1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Schwäbisch Gmünd
  4. Stadt Schwäbisch Gmünd

Wer beteiligt sich an unverpackt GD?

Erstellt:

Von: Julia Müller

Kommentare

Stephanie Adler öffnet ihren Laden unverpackt GD in der Sebaldstraße 2 von Montag bis Samstag für ihre Kunden.
Stephanie Adler öffnet ihren Laden unverpackt GD in der Sebaldstraße 2 von Montag bis Samstag für ihre Kunden. © Tom

Warum der unverpackt-Laden in Schwäbisch Gmünd seinen Jahresumsatz seit 2019 beinahe halbiert hat. Und wie Inhaberin Stephanie Adler das Geschäft jetzt krisenfest machen will.

Schwäbisch Gmünd

Wir sind in einer Krise“, sagt Stephanie Adler über ihren unverpackt-Laden in der Sebaldstraße 2 in Schwäbisch Gmünd und fügt hinzu: „wie andere inhabergeführte Geschäfte auch“. Seit 2019 hat sich der Jahresumsatz in ihrem Bio-Markt mit unverpackten Lebens- und Haushaltsmitteln beinahe halbiert. Damals sei das Thema Plastikmüll in aller Munde gewesen. Doch offenbar habe das Bewusstsein für das Problem bei den Menschen abgenommen. Viele Kunden seien während Corona bequem geworden, meint Stephanie Adler. Sie kauften ein nach dem Motto: „Einmal hin, alles drin.“ So seien auch die Ecken in Supermärkten mit unverpackten Lebensmitteln für ihren Bio-Markt zur Konkurrenz geworden.

Trend weg von Bio

Angesichts von insgesamt steigenenden Preisen für Lebensmittel gibt es deutschlandweit einen Trend weg von Bio. Doch das Gerücht, Bio-Produkte seien immer teurer als andere, könne sie widerlegen, betont die 45-Jährige: „Wir haben bei vielen Lebensmitteln noch dieselben Preise wie 2019“, etwa bei Nudeln und Müsli.

Dies den Menschen klar zu machen, sei keine leichte Aufgabe. Obwohl es vielen im Grunde schon wichtig sei, fair, nachhaltig und bewusst einzukaufen, ist Stephanie Adler überzeugt. Das Thema sei schließlich dringlicher denn je. Und „der beste Weg ist, Plastikmüll gar nicht erst entstehen zu lassen: aus Rücksicht auf unsere Umwelt, die Tiere und die nachkommenden Generationen“, sagt sie.

Mitstreiter gesucht

Dass ihr Geschäft ein Erfolgsmodell ist, belege unter anderem, dass ihr unverpackt-Laden auf der Best Practice Plattform des Landes Baden Württemberg aufgeführt ist. Daher will Stephanie Adler auf jeden Fall weitermachen und hat auch eine Lösung in Sicht: Um krisenfest und konkurrenzfähig zu bleiben, weiter wachsen und besser werden zu können, und um mehr Menschen für ein nachhaltiges Leben begeistern zu können, will sie den Laden in eine Genossenschaft überführen. Denn „die Grundidee der Genossenschaft ist, dass Menschen sich zusammentun und gemeinsam etwas erreichen“. So sucht Stephanie Adler Mitstreiter, die sich finanziell und mit ihrer Arbeitskraft im unverpackt-Laden einbringen wollen.

Aufgaben wachsen ihr über den Kopf

Denn auch die Aufgaben wachsen der Mutter eines sechsjährigen Sohnes über den Kopf: Neben dem Einkauf, Verkauf, der Buchhaltung und Personalplanung gelte es, das Hygienekonzept umzusetzen, mit Lieferanten zu sprechen, sich über Gesetze zu informieren Zertifizierungen zu pflegen, Werbung zu machen und unter anderem Vorträge zu halten. Wie am kommenden Montag: Dann wird Stephanie Adler im Café der a.l.s.o. Besuchern von ihrem Geschäftsmodell berichten und ihre Pläne für eine Genossenschaft vorstellen. Wer Interesse habe, dürfe gerne vorbei schauen.

Der Vortrag von Stephanie Adler beginnt am Montag, 22. Mai, um 19 Uhr im Café der a.l.s.o. in der Goethestraße 65.

Mehr Informationen über den Bio-Markt und die Genossenschaftsidee auf www.unverpackt-gd.de. Kontakt per E-Mail an mail@unverpackt-gd.de.

Wie sich unverpackt GD entwickelt hat

Am 1. Juli 2015 eröffnet Stephanie Adler ihren Laden unverpackt GD am Mühlbergle in Schwäbisch Gmünd mit rund 180 Artikeln. 

Im März 2017 zieht das Geschäft an den Kalten Markt in doppelt so große Räume. Das Sortiment ist auf 600 Artikel angewachsen.

Ende März 2019 eröffnet Stephanie Adler den Laden unverpackt im Kubus in Aalen. Wenige Wochen später brennt es im Kubus oberhalb ihres Geschäfts – mit entsprechendem Wasserschaden darunter. „Nach dem Brand konnten wir in Aalen nicht mehr richtig Fuß fassen“, erklärt Stephanie Adler, weshalb sie diese Filiale im September 2021 schließt und sich fortan wieder voll auf Gmünd konzentriert.

Im Januar 2023 zieht Stephanie Adler mit ihrem Gmünder unverpackt-Laden in die Sebaldstraße 2 um. Sie, zwei Teilzeitkräfte und ein Auszubildender bieten den Kunden dort mittlerweile rund 1200 Artikel an. Der neue Standort ist besser für die Kunden erreichbar und näher am Wochenmarkt gelegen. „Eine gute Entscheidung“, ist Stephanie Adler nach wie vor überzeugt von dem Standort.

Auch interessant

Kommentare