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Wie die App ins Handy kommt

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Von: Cornelia Villani

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Informatik-Lehrer Jan Hofmann (r.) zeigt 21 Siebt- bis Neuntklässler am Gmünder Hans-Baldung-Gymnasium im Rahmen eines Workshops, wie sie eine eigene App kreieren können.
Informatik-Lehrer Jan Hofmann (r.) zeigt 21 Siebt- bis Neuntklässler am Gmünder Hans-Baldung-Gymnasium im Rahmen eines Workshops, wie sie eine eigene App kreieren können. Foto: Tom © Tom

Mit Workshops übers App-Entwickeln und Künstliche Intelligenz beteiligt sich das Gmünder Hans-Baldung-Gymnasium an der bundesweiten Code Week.

Schwäbisch Gmünd

Mit Hilfe der Computermaus greift Jan Hofmann auf dem Bildschirm einen braunen Block. Wie bei einem Puzzle verbindet er ihn mit einem lilafarbenen Teil. „Jetzt müsst ihr noch die x- und y-Koordinaten einfügen, und dann solltet ihr Punkte auf eurer App zeichnen können“, erklärt der Informatiklehrer. Die Jungen und Mädchen im Klassenzimmer arbeiten konzentriert auf ihre Laptops. „Es klappt“, ruft ein Mädchen kurze Zeit später.

Jan Hofmann unterrichtet Informatik am Gmünder Hans-Baldung-Gymnasium (HBG). Vergangene Woche zeigte er 21 Siebt- bis Neuntklässler, wie sie eine eigene App kreieren können. Mit diesem und einem weiteren Kurs in dieser Woche nimmt die Schule als einzige in Schwäbisch Gmünd an der bundesweiten Code Week teil.

„Damit können wir ein Angebot über Themen machen, die nicht im normalen Unterricht enthalten sind“, erklärte Jan Hofmann. Die Schülerinnen und Schüler lernen im Schulfach Informatik zwar, wie man programmiert. „Aber nicht, wie sie selbst eine App herstellen.“ Oder wie man mit künstlicher Intelligenz umgeht. Das ist das Thema des zweiten Workshops am Freitag, durch den Referendar Felix Reichert führen wird. Dass sich fürs erste Mal 21 Jugendliche gemeldet haben, spiegele das große Interesse am Thema wider, meinte Hofmann.

Die Software für die App-Entwicklung stellt die Schule zur Verfügung, sie stammt vom renommierten Massachusetts Institut of Technology (MIT). Bis jeder der 16 Jungs und fünf Mädchen im richtigen WLAN-Netz war und das Programm auf dem Bildschirm hatte, dauerte es zwar ein wenig. Doch Lehrer Hofmann geriet auch bei mehrfacher Wiederholung einzelner Schritte nicht aus der Ruhe. Die Schülerinnen und Schüler sollten zuerst eine Zeichen-App aufbauen. Später versuchten sie sich an einer App für Mathematik, für Quizfragen und sogar an einer Wahrsage-App. „Die Apps dürfen sie auf ihren Handys behalten“, kündigte der Lehrer an.

Leona beschäftigte sich mit der Zeichen-App. Aus vielen Punkten hat sie einen Hund gezeichnet. „Das macht Spaß“, sagte die Siebtklässlerin. Ihre Klassenkameradinnen Alica, Lilli und Lara sahen das auch so: „Ich finde es interessant, zu wissen, wie eine App entsteht“, sagte Alica. Und Lilli meinte, dass sie sich vorstellen könne, so etwas mal als Beruf zu machen, „etwas mit Informatik und Computertechnik“.

Beruf der Zukunft

App-Entwickler - ein Beruf, der auch Quentin vorschwebt. Der Achtklässler und seine Freunde Luis und Colin arbeiten gerne am Computer, „in der Schule und zu Hause“, sagte Colin. „Damit haben die Berufe der Zukunft zu tun“, war sich Luis sicher. Emil, Fabian und Jannik haben als Neuntklässler die meiste Erfahrung mit Programmieren. „Im Unterricht machen wir das mit einem anderen Programm“, erzählte Emil. Alle drei fanden das zusätzliche Angebot gut.

„So etwas geht nur, wenn man engagierte Kollegen hat“, sagte Veit Botsch. Der Schulleiter schaute im Workshop vorbei und lobte das Engagement von Hofmann und Reichert sehr. „Toll, wenn wir die vielen Möglichkeiten für Schulen nutzen können, um die Schüler zu fördern.“ 

Was ist die Code Week?

Die Code Week findet in diesem Jahr bundesweit noch bis kommeenden Sonntag, 23. Oktober, statt. Schulen, Institute, aber auch Einzelpersonen sind aufgerufen, mit Tüftel- und Ingenieurworkshops Kinder und Jugendliche für die digitale Welt zu begeistern.

Dieses Jahr sind 1185 Aktivitäten angemeldet worden, 185 mehr als im vergangenen Jahr. In Schwäbisch Gmünd bietet laut Programm nur das Hans-Baldung-Gymnasium Workshops an.

Die Aktionstage wurden europaweit erstmals im Jahr 2013 ausgerufen. ⋌cop

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