- VonWolfgang Fischerschließen
Im Juni sollen die Bauarbeiten an der Landesstraße 1160 beginnen. Umleitung führt durch Straßdorf, Rechberg und Wißgoldingen.
Schwäbisch Gmünd
Verkehrsteilnehmer, die über den Furtlepass in Richtung Süden ins Lautertal oder umgekehrt von dort ins Remstal wollen, haben noch einen Monat länger Galgenfrist: Die Arbeiten zur Sanierung der Landesstraße zwischen den Gmünder Ortsteilen Weiler und Degenfeld beginnen nicht wie zunächst angekündigt im Mai, sondern im Juni. Der genaue Tag steht noch nicht fest, er wird nach derzeitiger Planung in der Monatsmitte liegen. Darüber informiert Andrea Panitz, Pressereferentin des Regierungspräsidiums Stuttgart, das die Maßnahme betreut, auf Anfrage der Gmünder Tagespost.
Hornberg bleibt frei
Die Verantwortlichern planen, die Bauarbeiten bis spätestens Mitte November abzuschließen. In dieser ganzen Zeit aber, also fünf Monate lang, bedeutet das eine Vollsperrung für den Durchgangsverkehr zwischen Weiler und Degenfeld. Im Detail werden die Arbeiten in zwei Abschnitte aufgeteilt, so die Pressereferentin: einmal nördlich und einmal südlich der Passhöhe. So soll gewährleistet werden, dass die Kreisstraße zum Hornberg immer anfahrbar ist: mal von Weiler her, mal von Degenfeld. Der Durchgangsverkehr werde von Degenfeld über Weißenstein, Wißgoldingen, Rechberg, Straßdorf und Schwäbisch Gmünd in Richtung Weiler umgeleitet - und umgekehrt. Im Gmünder Innenstadtverkehr bedeutet das eine zusätzliche Verkehrsbelastung auf der Umleitungsstrecke um die gesperrte Waldstetter Brücke. Außerdem soll in diesem Jahr mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt Straßdorf begonnen werden. Gmünds Rathaussprecher Markus Herrmann sagt, dass bei der Planung solcher Baumaßnahmen eventuelle zusätzliche Belastungen durch Umleitungsführungen berücksichtigt werden.
Ein Grund für die Notwendigkeit der Sanierung zwischen Weiler und Degenfeld ist der zunehmende Schwerverkehr, der auch auf dieser Strecke zwischen den Bereichen Gmünd und Göppiungen unterwegs ist. Die Lastwagen werden „immer schwerer und größer“, hatte Degenfelds Ortsvorsteher Hans-Peter Wanasek festgestellt, als er den Degenfelder Ortschaftsrat im Februar über die Sperrung informierte. Insofern bedeutet die Baustelle auch eine Auszeit vom überregionalen Schwerverkehr für die Bewohner von Weiler und Degenfeld. Wanasek hatte zudem beklagt, dass viele Lastwagenfahrer in dem kleinen Stadtteil die Tempobeschränkung auf 30 Stundenkilometer in der Ortsdurchfahrt missachten und, wenn es zu eng wird, oft auch auf den Gehweg ausweichen.
Bohrpfahlwand kommt
Der Schwerverkehr setzt der Straße zu. Deshalb soll die Fahrbahndecke auf der gesamten Strecke zwischen Weiler und Degenfeld erneuert werden. Darüber hinaus, informiert Andrea Panitz vom Regierungspräsidium, werden die Bauarbeiter vor allem im nördlichen Abschnitt zwischen Weiler und der Abzweigung der Kreisstraße 3278 zum Hornberg beschäftigt sein. Dort muss neben der Fahrbahndecke die Oberflächenentwässerung der Fahrbahn erneuert werden. Zudem sei geplant, eine Bohrpfahlwand und Steilböschungssysteme einzubauen, um den Hang vor Rutschungen zu sichern. Für die Gesamtmaßnahme auf einer Länge von fast fünf Kilometern sind vom baden-württembergischen Verkehrsministerium Kosten von rund drei Millionen Euro veranschlagt.
Schon 2012 war die Landesstraße zwischen Weiler und Degenfeld voll gesperrt worden, damals allerdings „nur „rund einen Monat lang.
Immer schwerer und größer.“
Mehr als 250 Straßensanierungen
Das Land Baden-Württemberg investiert in diesem Jahr rund 161 Millionen Euro in den Erhalt seiner Landesstraßen. Damit sollen ungefähr 190 Kilometer Fahrbahn saniert werden. Insgesamt will das Land 2022 mehr als 250 Erhaltungsmaßnahmen an Landes- und Bundesstraßen angehen. Böschungssicherungen wie die an der Landesstraße 1160 zwischen Weiler und der Abzweigung zum Hornberg gehören zu den Schwerpunkten des diesjährigen Sanierungsprogramms.