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Weleda verzichtet auf Gas

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Weleda baut in Schwäbisch Gmünd ein neues Logistikzentrum mit hohen Nachhaltigkeitsstandards. Die Anlage verzichtet zum Beispiel komplett auf den fossilen Energieträger Gas und setzt auf erneuerbare Energien.
Weleda baut in Schwäbisch Gmünd ein neues Logistikzentrum mit hohen Nachhaltigkeitsstandards. Die Anlage verzichtet zum Beispiel komplett auf den fossilen Energieträger Gas und setzt auf erneuerbare Energien. © Michelgroup

Der neue Standort auf dem Gügling kommt komplett ohne fossile Brennstoffe aus.

Schwäbisch Gmünd. Derzeit baut die Weleda AG im Industriegebiet Gügling ein neues Logistikzentrum. Dieses wird laut Weleda ohne den fossilen Energieträger Gas auskommen. „Heiz- und Kühlleistung der drei neuen Gebäude im Industriegebiet Gügling lassen sich zu 100 Prozent durch Erdwärme und Solarstrom decken“, so die Firma weiter. Insgesamt benötige das Logistikzentrum für einen reibungslosen Betrieb etwa 800 Megawattstunden (MWh) pro Jahr.

Weil ausschließlich erneuerbare Energien zum Einsatz kommen, lassen sich laut Weleda 207 Tonnen an Kohlenstoffdioxid einsparen. Das macht die Investition allerdings teurer: die Firma rechnet mit 50 Prozent Mehrkosten gegenüber einer konventionellen Versorgung, etwa in Form von Öl oder Gas. Nach geschätzt 12 bis 14 Jahren soll sich die Investition dennoch amortisiert haben. Daniela Trah, Projektleiterin Logistik, und Karl-Heinz Türk, Bereichsleiter Infrastruktur, erklären: „Unsere Entscheidung für erneuerbare Energien erweist sich als richtig und zukunftsweisend – auch in Anbetracht der momentan angespannten Versorgungslage.“

Das Verfahren der Gebäudeversorgung durch Erdwärme und Solarstrom ist nicht neu. Bisher war eine solche Lösung allerdings mit erheblichem finanziellem Mehraufwand verbunden. Weleda beschloss bei Planungsbeginn im Jahr 2018, dennoch zu 100 Prozent auf Nachhaltigkeit zu setzen. Seit dem jüngsten Anstieg der Energiekosten erscheint dieses Vorgehen auch wirtschaftlich interessant.

Bei Weleda zapfen künftig 48 Sonden in 140 Metern Tiefe die im Erdreich gespeicherte Wärme an. Im Sommer regeneriert die Abwärme der Kühlanlage das im Boden befindliche Wärmefeld. Den Strom für den Betrieb der Wärmepumpen – etwa 196 MWh im Jahr – liefert ein System von Solaranlagen. Rund 10.000 Module befinden sich auf den Dachflächen der Gebäude und an den Fassaden. Trah: „Die Anordnung der Gebäude haben wir so geplant, dass sie den Sonnenverlauf am Standort optimal ausnutzen.“

Bei der Umsetzung des Projekts setzt die Weleda auf Regionalität – alle drei Dienstleister kommen aus Baden-Württemberg. Beteiligt sind Transsolar Energietechnik aus Stuttgart, die Ingenieurgesellschaft für Versorgungstechnik und Reinraumsysteme, IP-Innovatives Planen aus Neckartenzlingen sowie Ott Ingenieure aus Langenau.

Zahlen, Daten, Fakten zum Energiekonzept

48 Bohrungen in 140 Metern Tiefe

Insgesamt 6720 Meter Erdsonden-Leitungen

50 Prozent Mehrkosten

Amortisation nach 12 bis 14 Jahren

Planungsbeginn: Mitte 2018

System soll noch vor Winter 2023 in Betrieb genommen werden

Rund 10 000 Photovoltaik-Module auf Dachflächen und an Fassaden

Gesamtertrag der PV-Anlage pro Jahr: 1,3 Millionen Kilowattstunden

In 140 Metern Tiefe werden die insgesamt 48 Erdwärmesonden versenkt, die künftig den Energiebedarf des neuen Weleda Logistikzentrums decken.
In 140 Metern Tiefe werden die insgesamt 48 Erdwärmesonden versenkt, die künftig den Energiebedarf des neuen Weleda Logistikzentrums decken. © IP-Innovatives Planen GmbH

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