1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Schwäbisch Gmünd

Winterdienst-Bilanz: In 5000 Stunden Glatteis und ein bisschen Schnee bekämpft

Erstellt:

Von: Julia Müller

Kommentare

Der Salzberg im Baubetriebsamt hat im Winter von 3000 Tonnen auf rund 2300 Tonnen abgenommen, bilanziert Hermann Hieber.
Der Salzberg im Baubetriebsamt hat im Winter von 3000 Tonnen auf rund 2300 Tonnen abgenommen, bilanziert Hermann Hieber. © HOJ

Rund 700 Tonnen Salz haben die Mitarbeiter des Baubetriebsamts diesen Winter auf den Straßen verteilt. Eine Winterdienst-Bilanz zum Frühlingsanfang.

Schwäbisch Gmünd. Etwa 5000 Stunden waren die Mitarbeiter des Gmünder Baubetriebsamts im vergangenen Winter unterwegs, um für freie Straßen und Wege zu sorgen, bilanziert Hermann Hieber, Abteilungsleiter für den Winterdienst. Das hört sich viel an. Doch im Vergleich zu früheren Jahren hat der Aufwand für den Winterdienst deutlich abgenommen. Phasen, in denen die Mitarbeiter den ganzen Tag beschäftigt waren, Schnee zu räumen, gibt es im Grunde gar nicht mehr, sagt Hermann Hieber. In 80 bis 90 Prozent der Einsätze gilt es für den Winterdienst, gegen Glatteis vorzugehen beziehungsweise bei kritischen Temperaturen vorbeugend Salz streuen, damit dieses gar nicht erst entstehen kann.

Insgesamt 3000 Tonnen Salz hatte das Baubetriebsamt auf dem Hardt dafür vor dem Winter eingelagert und nun noch einiges für die kommenden Winter übrig. Denn rund 700 Tonnen haben die 95 Mitarbeiter des Winterdiensts seither davon verbraucht. Ähnlich viel wie im Winter 2021/22, aber deutlich weniger als in den Wintern davor, sagt Hermann Hieber.

Er ist einer von fünf diensthabenden Meistern des Baubetriebsamts, die abwechselnd rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche Rufbereitschaft haben. Dazu gehöre, dass er sich im Winter, wenn die Temperaturen um den Gefrierpunkt liegen, um 2.30 Uhr aufmacht zu einer Kontrollfahrt. Konnte der Diensthabende folglich in der vergangenen Silvesternacht mit zweistelligen Plusgraden ausschlafen? Nein, antwortet er, an Neujahr gelte es für die Baubetriebsamtsmitarbeiter, die Raketen- und Böllerüberreste so schnell wie möglich aufzusammeln. Wie diese ohnehin für viele weitere Aufgaben auf den Straßen und in den städtischen Gebäuden zuständig sind.

Aber zurück zum Winterdienst: Sobald überfrierende Nässe für glatte Straßen und Wege sorgen könnte, verläuft Hermann Hiebers frühmorgendliche Kontrollroute über Straßdorf nach Rechberg, wo der Winterdienst in der Regel am meisten gefordert sei. Weiter geht es über Großdeinbach, Lindach, Herlikofen und zur Buchauffahrt. Degenfeld, wo der Räumdienst häufiger als anderswo gebraucht wird, liege nicht auf der Route, weil dort ein Fahrer wohne, der selbst regelmäßig kontrolliere.

In einem Fall jedoch haben sich die ganzen Kontrollen erübrigt: „Wenn der Marktplatz weiß ist, läuft bei uns immer der Volllast-Einsatz“, sagt der Chef des Gmünder Winterdiensts. Denn dann ist die Schneedecke in den höher liegenden Ortsteilen schon deutlich dicker. Die Temperaturunterschiede innerhalb des Stadtgebiets seien manchmal gewaltig. Das zeigt auch der Blick auf die Daten der acht Glättemeldeanlagen, die in Schwäbisch Gmünd und seinen Ortsteilen eingerichtet sind: in Rechberg, Lindach, Wetzgau, Degenfeld, Großdeinbach, in der Grünhalde, auf dem Hardt und in der Eutighofer Straße. Sie liefern ein Kamerabild, die Lufttemperatur, die Temperatur am Boden, in 30 Zentimetern sowie in einem halben Meter Tiefe aufs Handy. So ist das Baubetriebsamtsteam immer auf dem Laufenden hinsichtlich der Glättegefahr.

Wo es ihre Aufgabe ist, diese zu beseitigen, ist im Winterdienstplan geregelt. Die frühere Einteilung in A-, B- und C-Strecken gebe es so nicht mehr, erklärt Hermann Hieber. Heute gelte es, die Hauptverkehrsstraßen zu räumen und zu streuen: alle Ortsdurchfahrten, Gemeindeverbindungsstraßen, Buslinien, Haupterschließungsstraßen für Wohngebiete sowie Gewerbegebiete. Bei über zehn Zentimeter Schnee seien dann auch die Seitenstraßen dran.

Ortschafts- und Stadträte können darüber hinaus entscheiden, dass weitere wichtige Strecken in den Winterdienstplan kommen. Allerdings seien die Kapazitäten der insgesamt zwölf Lastwagen des Winterdiensts ausgereizt, sagt Hermann Hieber. Jede weitere Straße im Winterdienstplan würde bedeuten, dass es ein zusätzliches Fahrzeug brauche. Darauf und auf die Entscheidungsträger in den politischen Gremien verweist er, wenn sich mal wieder jemand über den Winterdienstplan beklagt. Doch mit dem fehlenden Schnee haben auch die Beschweren abgenommen.

Für den Winterdienst gibt es im Baubetriebsamt zwölf Lkw-Unimogs, acht Kleintraktoren und jede Menge Schneeschippen.
Für den Winterdienst gibt es im Baubetriebsamt zwölf Lkw-Unimogs, acht Kleintraktoren und jede Menge Schneeschippen. © HOJ
Die Glättemeldeanlagen liefern Daten aufs Handy.
Die Glättemeldeanlagen liefern Daten aufs Handy. © HOJ

Auch interessant

Kommentare