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Wohnraum für insgesamt 820 Menschen vermittelt

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Von: Bernd Müller

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Wo ist in Gmünd Platz für Wohnungssuchende?
Wo ist in Gmünd Platz für Wohnungssuchende? © Jan-Philipp Strobel

275 vermittelte Wohnungen: Stadt wertet Projekt „Wohnraumoffensive“ als großen Erfolg.

Schwäbisch Gmünd. 6700 Quadratmeter in insgesamt 275 vermittelten Wohnungen: So viel Wohnraum hat die Stadt Gmünd mit ihrer „Wohnraumoffensive“ in den letzten fünf Jahren an Suchende vermitteln können, die Hälfte davon allein im Jahr 2022, als viele ukrainische Wohnungssuchende in Gmünd waren. Hans-Peter Reuter, der Leiter des Sozialamts, hat nun im Bauausschuss des Gemeinderats eine Bilanz gezogen.

In den fünf Jahren hat das Programm rund 223 000 Euro an Kosten verursacht. „Das sind rund 800 Euro pro vermieteter Wohnung“, rechnete Reuter vor. Die Stadt hat dabei potenzielle Vermieter unterstützt mit Mietgarantien, dem Erstellen von Exposés, Sanierungszuschüssen und mit Unterstützung bei Verträgen und Umzügen.

Mit der vermittelten Wohnfläche hat Gmünd einen Anteil von 20 Prozent aller Mietwohnungen, die in ganz Baden-Württemberg über solche kommunale Programme wieder nutzbar gemacht worden sind. „Das ist ein enorm erfolgreicher Baustein unserer Wohnungspolitik, es ist eine besondere Stärke, die wir haben“, sagte Baubürgermeister Julius Mihm. Er rechnete vor, was diese Wohnfläche im Neubau kosten würde: „Wir müssten nach den gängigen Werten von 27 Millionen Euro ausgehen, plus die Kosten fürs Grundstück. Damit sind wir bei rund 31 Millionen Euro.“

Bürgermeister Christian Baron betonte, dass die Verwaltung am Prinzip von Unterstützung und Freiwilligkeit festhalten will. „Wir haben uns die Zweckentfremdungssatzung angeschaut, aber das lohnt den Aufwand oft nicht: Ich muss als Kommune alles als Beweissicherung ermitteln. Über den Zwang ist das nicht der richtige Weg. Es ist besser, wie wir es machen.“

Eine ganz wichtige Grundlage sei die Sach-, die Ortskenntnis und die Erfahrung der Mitarbeiter: „Unsere Wohnungsvermittlung genießt ein hohes Vertrauen, dass wir auch keine Mietnomaden reinnehmen.“ So helfe man „Personengruppen, die ohne unsere Hilfe keine Chance haben auf dem Wohnungsmarkt“.

Insgesamt haben Reuter und Kollegen in den fünf Jahren Wohnraum für 820 Menschen vermittelt, mit im Schnitt 22 Quadratmeter Wohnfläche pro Person. Angeboten bekam die Stadt fast dreimal so viele Wohnungen wie am Ende vermittelt wurden. Aber es haben nicht alle gepasst: Die Wohnungen seien teilweise zu teuer, von der Größe her nicht passend oder in einem schlechten Zustand gewesen.

Stadträtin Brigitte Abele von der Bürgerliste fragte nach, ob es in Gmünd Wohnungen gebe, die über das Portal Airbnb „dem Wohnungsmarkt entzogen werden“. Bürgermeister Baron konnte keine exakte Zahl nennen, versicherte aber: „Wir haben uns das genau angeschaut, das sind nicht so viele Wohnungen.“

Zur Lage beim Verkauf von Wohnbaugrundstücken informierte Roswitha Höllmann über ihre Arbeit in der Bauplatzvermarktung. Insgesamt 146 Grundstücke im Gesamtwert von rund 27 Millionen Euro hat die Stadt von 2017 bis 2021 verkauft. Aktuell habe die Nachfrage stark nachgelassen, so Höllmann. In der Vergangenheit habe es manchmal „mehrere Anfragen an einem Tag“ nach einem Bauplatz gegeben. „Aktuell vergehen manchmal Wochen, in denen keine Bewerbung eingeht.“ ⋌Bernd Müller

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