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Zwei Gmünder führen Limassol zur Meisterschaft

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Von: Alexander Haag

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Die Meister-Trainer von Apollon Limassol: Alexander Zorniger (rechts) und sein Co-Trainer Beniamino Molinari haben Apollon Limassol zum Titel auf Zypern geführt.
Die Meister-Trainer von Apollon Limassol: Alexander Zorniger (rechts) und sein Co-Trainer Beniamino Molinari haben Apollon Limassol zum Titel auf Zypern geführt. Foto: Kristina vom Dorf © Kristina vom Dorf

Nach dem Titelgewinn geht Alex Zorniger zu Greuther Fürth und Beniamino Molinari zu Schalke 04.

Schwäbisch Gmünd. Sie haben Zehntausende auf Zypern erlöst und für einen tagelangen Ausnahmezustand in Limassol gesorgt: Trainer Alexander Zorniger und Co-Trainer Beniamino Molinari feiern im Mai mit Apollon die Meisterschaft - es ist der erste Titelgewinn nach 16 Jahren. Molinari verlässt danach den Verein und wechselt zum FC Schalke 04. Zorniger wird kurz danach entlassen und geht später zu Greuther Fürth.

Zwei Stunden Schlaf, mehr waren nicht drin in der Meister-Nacht von Apollon Limassol. Alexander Zorniger hat die Bilder noch vor Augen und spricht von einer „unfassbaren Feier“. Mit dem Titelgewinn haben der 55-Jährige und sein Co-Trainer Beniamino Molinari dem Club einen lang ersehnten Traum erfüllt. Zur Meisterfeier kommen über 100 000 Fans in die Innenstadt. „Das war Wahnsinn“, sagt Zorniger, dessen Mannschaft sich den Titel redlich verdient hat. „Letztendlich waren wir in 27 von 31 Spieltagen Erster, an der Korrektheit der Meisterschaft gibt es keine Zweifel“, sagt der Fußballlehrer. Und lässt ein Aber folgen: „... aber es gab auch Phasen, in denen es nicht so lief.“ Im März und April hat Apollon neun Spiele in Folge nicht gewonnen, achtmal davon unentschieden gespielt. Dass der Verein trotzdem stets Erster war, lag an der Konkurrenz, die ebenso patzte. Dennoch: Zorniger musste reagieren. Untypisch für ihn ist er Kompromisse eingegangen, „es war eine Adaption nötig“, wie er sagt. Der Vorwurf der Spieler: Er sei zu fordernd. „Ich habe ihnen etwas gegeben, habe dafür aber auch etwas erwartet.“ Und: Zorniger hat spontan ein dreitätiges Trainingslager angesetzt. „Es gab dabei zwei Teamaktivitäten, und ein Karaoke-Wettbewerb war im Nachhinein der 'Turnaround'. Das war ein Mannschaftsabend, der unter besten Kumpels nicht besser hätte sein können.“ Was Zorniger außerdem gemacht hat: die Situation analysiert und mit den Verantwortlichen um Präsident Nicos Kirzis darüber gesprochen. „Wir haben an mehreren Stellschrauben gedreht, und alles war richtig.“ Der Fußballlehrer genoss weiter das Vertrauen, und das ist auf Zypern keineswegs selbstverständlich. „Zehn von zwölf Vereine haben in dieser Saison einmal oder öfter den Trainer gewechselt.“ Und trotz des grandiosen Erfolgs erwischte es auch Zorniger. Nachdem Molinari direkt nach dem Titelgewinn freiwillig Apollon verlassen hat („Meine Familie steht über allem, deshalb komme ich zurück nach Deutschland“), hat sich der Verein im August überraschend von seinem Meistertrainer getrennt. Die Fans sind schockiert - und reagieren betroffen: „Danke für alles. Die 'Zorni-Familie' wird immer ein Teil von uns sein“, schreibt ein Anhänger. Oder: „Leider wissen einige Leute hier nicht, was Du geleistet hast.“

Zorniger in Fürth gefeiert

Vereinslos waren beide nur für kurze Zeit. Schon im Juni gibt der Bundesligist FC Schalke 04 die Verpflichtung von Molinari als neuen Co-Trainer bekannt - und trennt sich im Dezember nach einem Trainerwechsel wieder vom 42-Jährigen. Zorniger zieht es unterdessen Ende Oktober als Cheftrainer zum Zweitligisten Greuther Fürth. Die feiern den 55-Jährigen, weil der die Fürther als Tabellenletzter übernimmt, in vier Spielen 10 von 12 möglichen Punkten holt und jetzt auf einem glänzenden zehnten Tabellenplatz überwintert.

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