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Paul Maar begeistert mit Sams und Co in Gschwend

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Von: Cornelia Villani

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Nach Paul Maars Lesung im Bilderhaus wollten zahlreiche Kinder und Eltern ihre Sams-Bücher signieren lassen.
Nach Paul Maars Lesung im Bilderhaus wollten zahlreiche Kinder und Eltern ihre Sams-Bücher signieren lassen. Foto: cop © Cornelia Villani

Der bekannte Autor las am Sonntag zusammen mit zwei Musikern vor ausverkauftem Saal.

Gschwend. Mit flinken Bewegungen zeichnete Paul Maar drauf los. „Mit diesem Mann ging alles los“, erzählte der 85-Jährige, „ohne ihn hätte es das Sams nicht gegeben“. Herr Taschenbier, der freundliche Begleiter von Maars berühmtester literarischen Figur, entstand auf Papier. „Vor 50 Jahren habe ich das erste Buch über das Sams geschrieben“, sagte der Autor und setzte sich wieder. Vor gut 90 Menschen las und erzählte Paul Maar am Sonntag im Bilderhaus Gschwend.

Viel Gelächter übers freche Sams

Dass besonders viele Kinder im ausverkauften Saal saßen, war keine Überraschung. Richtete sich Maars Lesung doch gezielt an Jungen und Mädchen – anders als am Abend zuvor, als er den Roman über seine Kindheit vorgestellt hatte.

Am Sonntagvormittag war von Anfang an eine Verbindung zwischen Maar und seinen jungen Zuschauern zu spüren. Zum einen, weil der 85-Jährige genauso viel Lust an seiner liebenswert-verrückten Sams-Figur zu haben schien wie die Kinder. Lächelnd erzählte er Geschichten vom Sams, das freche Reime singt, seinen „Papa“ Herrn Taschenbier in die unmöglichsten Situationen bringt, immer sagt, was es denkt, und wirklich alles wörtlich nimmt. Dabei orientierte Paul Maar sich am 2020 erschienenen Band „Das Sams und der blaue Drache“. Später las er aber auch aus dem neuesten, elften Band, „Das Sams und die große Weihnachtssuche“.

Viel Gelächter bekam Maar für die zwei Meter lange Würstchenkette, die das Sams Herrn Taschenbier um den Hals wünscht. Oder für die Anrede „Madame Rotköhlchen“, mit der die seltsame Kreatur Herrn Taschenbiers Vermieterin auf die Palme bringt. Und für die Belehrung seines Gegenübers, dass es niemals das Wort „verarschen“ in den Mund nehmen würde: „Das heißt verhintern.“

Was aber ebenso dafür sorgte, dass Kinder und Eltern nach einer guten Stunde lange applaudierten, war Maars Gespür dafür, wie eine Lesung für Kinder gelingen kann. Nämlich mit Hilfe von immer wieder eingeschobenen Zeichnungen – Maar illustriert alle seine Bücher selbst – Erzählungen und Fragen. Das machte seine Lesung kurzweilig.

Tolle Musik zur Lesung

Zudem sorgte Musik für Höhepunkte: Wolfgang Stute an Gitarre und Trommel und Konrad Haas an Keyboard und Flöte begleiteten Maars Lesung wunderbar und passend. Beide Musiker spielten zu Anfang und am Ende Stücke, die mit Tönen, Geschwindigkeit und Intensität selbst Geschichten erzählten.

Und während der Lesung sang vor allem Konrad Haas immer wieder zur Geschichte. Zum Beispiel über die Woche, die mit einem sonnigen Sonntag beginnen und mit einem freien Freitag enden muss, damit das Sams am Samstag erscheint. Oder von den lustigen Reimen des Sams, etwa vom Hasen, dem ein Wort aus der Nase gezogen wurde.

Ihre nächste Station noch am gleichen Nachmittag sei ein Auftritt im Literaturarchiv Marbach, erzählte Paul Maar. Außerdem verriet er, dass in seinem nächsten Buch ein „Mini-Sams“ die größte Rolle spielen werde. Welches er natürlich auch gleich zeichnete. ⋌Cornelia Villani

Mit Herrn Taschenbier fing alles an: Sams-Autor Paul Maar erzählte und las vor gut 100 Zuschauern im Bilderhaus Gschwend.
Mit Herrn Taschenbier fing alles an: Sams-Autor Paul Maar erzählte und las vor gut 100 Zuschauern im Bilderhaus Gschwend. Foto: cop © Cornelia Villani

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