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Tausende Autofahrer betroffen: bald Tempo 30 durch Leinzell

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Von: Anke Schwörer-Haag

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„Jetzt müssen nur noch die Schilder bestellt werden, dann kann es losgehen“, freut sich Bürgermeister Marc Schäffler, dass es für die Anwohner in der Ortsdurchfahrt bald Erleichterung gibt.
„Jetzt müssen nur noch die Schilder bestellt werden, dann kann es losgehen“, freut sich Bürgermeister Marc Schäffler, dass es für die Anwohner in der Ortsdurchfahrt bald Erleichterung gibt. © aks

Nach Jahren des Drängens und der Investition in ein Gutachten ist die gesundheitsschädliche Lärmbelastung der Anwohner ausreichend belegt. Behörden genehmigen das Gebot.

Leinzell

Die Anwohner haben erst mal die Sektkorken knallen lassen, als Bürgermeister Marc Schäffler ihnen diese Freudenbotschaft überbracht hat: Per E-Mail kam vom Regierungspräsidium die Genehmigung. Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt und in der Mulfinger Straße kann eingerichtet werden. „Jetzt müssen nur noch die Schilder bestellt werden und die Straßenmeisterei muss sie aufstellen“, sagt der Schultes und rechnet, dass das noch etwa vier Wochen dauern könnte.

Eine kleine Weile also im Vergleich zu der langen Zeit, in der sich die vom Durchgangsverkehr geplagte Leintalgemeinde schon um diese Erleichterung bemüht. Sogar eine eigene Lärmuntersuchung hatte man dafür in Auftrag gegeben. Als Schäfflers Vorgänger Ralph Leischner das Ergebnis 2019 im Gemeinderat präsentierte, hatte das Gremium erneut einen eindringlichen Appell an die Aufsichtsbehörden formuliert. 13 260 Fahrzeuge täglich, Überschreitung der zulässigen Lärmwerte nicht nur bei Tag, sondern auch in der Nacht, das könne man den Bürgern nicht länger zumuten.

Trotzdem sollte es noch fast vier Jahre dauern, bis die ersehnte Erleichterung endlich in Aussicht gestellt ist. Zunächst war beharrlichen Nachhaken nötig, bis endlich das Gutachten überprüft wurde. Dann mussten die Leinzeller auch noch die langen Monate über sich ergehen lassen, in denen die Umleitung für die B 298 durch den Ort führte. Nicht mal während dieser Zeit wurde die Temporeduzierung gewährt.

Doch die Gemeinde ließ sich nicht abwimmeln. Und zum Jahresende kam endlich die richtige Bewegung in die Sache. „Es gab eine Verkehrsschau, bei der die ganze Strecke abgelaufen wurde und man die Beschilderung festgelegt hat“, erzählt Bürgermeister Marc Schäffler. Die 30 Kilometerzone beginnt nun:

von Mulfingen kommend kurz vor dem Polizeiposten.

von Brainkofen kommend direkt am Ortseingang.

von Göggingen kommend kurz vor der Einfahrt in die Bushaltestelle am Schulzentrum.

Das sei so festgelegt worden, weil die Begründung für die Temporeduzierung nicht die Gefahrenlage gewesen sei, sondern die Lärmbelastung. Hier seien die Aufsichtsbehörden auch zum Handeln verpflichtet gewesen, weil Lärm sehr gesundheitsschädlich wirke, nachweislich das Herz und das Immunsystem belasten könne, erklärt der Bürgermeister.

In Sachen Tempoüberschreitung, und damit Sicherheit, haben Gutachten und mobile Messungen dagegen kaum Überschreitungen im relevanten Bereich ergeben. Nach der jüngsten Diskussion im Gemeinderat hatte Marc Schäffler umgehend angefragt und von der mobilen Einsatzgruppe die Auskunft erhalten, dass man keine weiteren Messungen für nötig halte.

Das könne natürlich anders werden, wenn Tempo 30 bei Tag und Nacht in der Mulfinger, der Gmünder und der Brainkofer Straße gelten. Der stationäre Blitzer werde selbstverständlich auf die neue Geschwindigkeit eingestellt, sodass sich daraus auch Rückschlüsse auf das Fahrverhalten ziehen ließen. Doch das ist Zukunftsmusik. Jetzt ist erst mal feiern angesagt, dass im Interesse der Bürger dieser „sensationelle Erfolg“ erreicht ist.

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