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„Ruhe hatten wir eigentlich nie“

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Von: Laura Kedves

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Mit beeindruckendem Spiel unter der Stabführung von Frieder Geiger gestaltete die aktive Kapelle den Festakt in der Gemeindehalle mit.
Mit beeindruckendem Spiel unter der Stabführung von Frieder Geiger gestaltete die aktive Kapelle den Festakt in der Gemeindehalle mit. Foto: Laura Kedves © Laura Kedves

Der Musikverein Gschwend startete die Jubiläumsveranstaltungen 125-jährigen Bestehen. Was Ehrenvorsitzender Dieter Grau beim Blick auf die lange Geschichte zu berichten hatte.

Gschwend.

Am Sonntag Abend läutete der Musikverein Gschwend die Jubiläumsfeiern zum 125-jährigen Bestehen mit Musik und einem Blick in die beeindruckende Vereinsgeschichte ein.

Begeistert rief Moritz Kosel, der Vorsitzende des Musikvereins, dem Publikum zur Begrüßung zu: „Es gibt etwas zu feiern: 125 Jahre MV Gschwend – eine Zahl mit Geschichte“. Und dann betonte er, dass die Musik es schon immer geschafft habe, die Menschen in Gschwend mit einander zu verbinden und dass ein Zusammenschluss so vieler über 125 Jahre hinweg zeige, dass der Slogan des Vereins „Musik verbindet – ein Leben lang“ auf jeden Fall zutreffe.

Bürgermeister Christoph Hald schloss sich seinem Vorredner an, indem er die herausragende Vereinsarbeit lobte. Dann dankte er dem Verein und Moritz Kosel mit einer Spende von 250 Euro. Zusätzlich sei die Nutzung der Gemeindehalle für die Jubiläumsveranstaltungen kostenlos, verriet Christoph Hald.

CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Inge Grässle lobte ganz besonders den Dirigenten des Vereins, Frieder Geiger. „Sie haben etwas Tolles erreicht, ich kann mir vorstellen, wie viel Mühe das bedeutet, deshalb lassen Sie bitte nicht nach,“ wünschte sie sich.

Hubert Rettenmaier, Vorsitzender des Blasmusikverbands Ostalb, stimmte dem zu und hob Dirigent Frieder Geiger als „Ausnahmedirigenten“ hervor, welcher mit 46 Jahren als Dirigent der Dienstälteste im Kreisverband ist. Musik verbinde jung und alt, arm und reich, verschiedene Nationen und Generationen, erzählte Hubert Rettenmaier und sprach dem Verein seine Glückwünsche aus.

Auch der Förderverein gratulierte dem Musikverein und spendete 800 Euro zur Finanzierung des geplanten Musikwegs, welcher in Zukunft an verschiedenen Stationen für jung und alt etwas bieten soll.

Nach einer musikalischen Einlage der Bläser trat Ehrenvorsitzender Dieter Grau ans Rednerpult und blickte zurück auf die Musikvereinsgeschichte, welche 1896 mit Ernst Schneider begonnen habe. Dieser legte den Grundstein für den MV Gschwend, indem er anfing, mit ein paar wenigen Musikern regelmäßig zu proben. 1898 führte das dann zur Gründung des Vereins. 1907 hatte das Orchester bereits 12 Musiker und der Verein überstand zwischen 1914 und 1918 den Ersten Weltkrieg. 1928 veranstalteten die 19 Musiker des Vereins ein Fest mit Umzug zum Jubiläum des 30-jährigen Bestehens. 1962 umfasste der Verein 31 Musiker und wurde 1964 in das Vereinsregister in Schwäbisch Hall neu eingetragen. Im darauf folgenden Jahr entsteht die bis heute anhaltende Vereinsfreundschaft mit Neukirchen. 1974 ist der MV Gschwend bei der 600-Jahrfeier Gschwends beim Umzug. Auch in Wettbewerben war man aktiv und spielte 1977 in Oberkochen zum ersten Mal in der Oberstufe.

1977 wurde Dirigent Alois Hermisch abgelöst durch Frieder Geiger. Die darauffolgenden Jahre waren gefüllt mit Ausflügen nach Bonn, Budapest, Prag, Berlin, Hamburg und Finnland. „Ruhe hatten wir eigentlich nie“, meinte Dieter Grau schmunzelnd. 1998 wurde ein Festwochenende mit Fahnenweihe zum Jubiläum 100 Jahre Musikverein Gschwend gefeiert.

Auch die jüngsten Herausforderungen hat der Verein gemeistert: Nach der coronabedingten Pause bietet man wieder verschiedene Aktionen und Veranstaltungen. Die Geschichte des Vereins wurde an diesem Abend nicht nur mündlich dargeboten, sondern auch durch eine Bilderausstellung präsentiert. Zu sehen sind Gruppenbilder, Statistiken zur Vereinshistorie und Bilder von verschiedenen Vereinsmitgliedern.

Fortgesetzt werden die Feierlichkeiten mit einem Jubiläumskonzert am kommenden Freitag, 21. April ab 20 Uhr in der Gemeindehalle. Die aktive Kapelle spielt unter der Stabführung von Frieder Geiger. Den zweiten Teil gestaltet die Partnerkapelle aus Oberösterreich.

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