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Schechinger Kapellen angucken und Landschaft erleben

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Von: Anke Schwörer-Haag

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Bürgermeister Stefan Jenninger, Helwiga Heinrich und Pfarrer Shiju Mathew mit den Flyern zum neuen Kapellenweg.
Bürgermeister Stefan Jenninger, Helwiga Heinrich und Pfarrer Shiju Mathew mit den Flyern zum neuen Kapellenweg. © aks

Wie aus einer privaten Idee mit großem Fleiß, vielfacher Unterstützung und EU-Förderung über das Leaderprogramm mit dem Kapellenweg ein Projekt entstanden ist, das allen nützt.

Schechingen

Warum von guten Konzepten nicht eine Anregung mitnehmen? Das hat sich Helwiga Heinrich gedacht und fleißig gesammelt, ein Netz aus Mitstreitern gewonnen und mit großem Fleiß ein Projekt umgesetzt, das nun der ganzen Gemeinde nützt: Schechingen bietet allen Wanderern, Natur-und Kulturliebhabern und Sinnsuchenden jetzt auch einen Kapellenweg, der in mehreren Varianten begangen werden kann.

Diese Geschichte will von vorne erzählt sein: Nachdem sie 2004 einen Besinnungsweg gestaltet und 2009 mitgewirkt hatte bei der Umsetzung der Jakobuskapelle bei den Klotzhöfen, hat Helwiga Heinrich eine Idee von Corinna Ott keine Ruhe mehr gelassen: Könnte man nicht tatsächlich die sechs wunderbaren Kapellen rund um Schechingen - Kleinodien aus den unterschiedlichsten Epochen - mit einem Wanderweg verbinden? Der Bruder-Klaus-Weg bei Neuler oder der Horizonte-erweitern-Weg bei Pfronten im Allgäu - das waren Vorbilder, die Helwiga Heinrich inspiriert haben.

Den letzten Anstoß für die Umsetzung gab das europäische Förderprogramm Leader. Helwiga Heinrich entdeckte, dass der Förderzweck und ihr Projekt sich in Einklang bringen lassen könnten, und nahm Kontakt zur Leadergeschäftsstelle in Murrhardt auf. Dort fand sie Bestätigung, wurde ermuntert und begleitet bei der Antragsstellung.

Auch in Schechingen fand Helwiga Heinrich große Unterstützung. Nicht nur bei der Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Stefan Jenninger an der Spitze, auch bei den Grundstücks- und Kapelleneigentümern. Zudem standen ihr Dr. Elmar Schmid, Reinhold Fischer und Marion Romberg ihr als Autoren des Buchs „Die Kirchen von Schechingen und Leinweiler“ zur Seite. Denn jede der sechs Kapellen entlang des Wegs sollte mit dem Projekt um eine Stahlstele ergänzt werden, auf der Geschichte und Bedeutung des Kleinods festgehalten sind.

Auch der Stationenweg ist dabei

Nachdem Leader-konform Angebote eingeholt worden waren, konnte sich Helwiga Heinrich mit dem Schechingen-erfahrenen Mediengestalter Claus Prade ans Werk machen. Es entstand ein informativer Flyer, der einen 9 Kilometer langen Rundweg zu den sechs Kapellen beschreibt. Mit eingebunden wurde über eine Erweiterung auf 13,5 Wanderkilometer auch die Lourdes-Grotte bei Leinweiler. Ebenfalls aufgenommen haben die Gestalter den historischen Stationenweg „Die sieben Schmerzen Mariens“ vom Freibad-Parkplatz bis zur Kapelle am Zeirenhof. Dieses Zeugnis des Glaubens aus dem Jahr 1886 war 1981 dem Straßenbau zum Opfer gefallen. Alfons Wiedmann und der örtliche Geschichts- und Heimatverein hatten ihn, unterstützt von einer Schnitzergruppe um Josef Haas aus Leinweiler, wieder errichtet. Cornelia Strobel verfasste für den Flyer die Texte über den Stationenweg.

„Was wir hier nun haben, ist ein wirklich beeindruckendes Beispiel für bürgerliches Engagement“, findet Stefan Jenninger. Den Flyer und die Tafeln an den jeweiligen Kapellen hält er für gelungen. „Man merkt, dass sehr viel Herzblut dahintersteht“, findet der Bürgermeister und nennt den Kapellenweg mit seinen Varianten eine gelungene Ergänzung zu den bereits bestehenden Wanderstrecken. Eine Aufnahme in die App der Gemeinde werde umgesetzt. Matthias Ziegler hat das Projekt für www.komoot.de erfasst.

Positiv und segensreich nennt es der Schultes, dass dem Kapellenweg als Projekt die Aufnahme in diese Leader-Förderperiode geglückt ist. Etwa 80 Prozent der rund 10 000 Euro hohen Kosten seien damit gedeckt. Mithilfe von Sponsoren und hoffentlich weiteren Spendern will man die ganze Finanzierung und die Unterhaltung des Kapellenweges abdecken.

Einweihung am 13. November

Für die Kirchengemeinde würdigt Pfarrer Shiju Mathew das Projekt. Der Kapellenweg biete allen die Gelegenheit, wandernd zur Ruhe zu kommen und in sich zu gehen. Er sei kein Gebetsweg im eigentlichen Sinne, sondern eine Route, die auch die Schönheit der Landschaft mit einbinde und so die Gelegenheit gebe, Gott für alles zu danken. Am Sonntag, 13. November, wird der Kapellenweg nach dem Gottesdienst an der Ölbergkapelle neben der Kirche eingeweiht. Dort kann jeder Besucher auch Wandersteine mit Kapellenlogo mitnehmen, um Werbung für das Projekt zu machen.

Spenden für die von Helwiga Heinrich getragene private Initiative sind willkommen auf das Gemeindekonto DE39 6145 0050 0440 0141 75 bei der Kreissparkasse Ostalb.

Im Flyer zum Schechinger Kapellenweg sind alle Kleinode ausführlicher beschrieben.
Im Flyer zum Schechinger Kapellenweg sind alle Kleinode ausführlicher beschrieben. © aks
Die Stele an der Wallfahrtskapelle "Zum Heiligen Kreuz" erklärt die Geschichte dieser Kapelle in der Kronenstraße in Schechingen.
Die Stele an der Wallfahrtskapelle "Zum Heiligen Kreuz" erklärt die Geschichte dieser Kapelle in der Kronenstraße in Schechingen. © aks

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