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Mit klaren Positionen viel bewegt

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Verabschiedung Pfarrer Kubola Spraitbach
Verabschiedung Pfarrer Kubola Spraitbach © Tom

Pfarrer Felix Mabiala ma Kubola aus der Seelsorgeeinheit Schwäbischer Wald ist nach elf Jahren Amtszeit in den Ruhestand verabschiedet worden. Warum ihm das Loslassen schwerfällt.

Spraitbach

Mit einem festlichen Gottesdienst ist Pfarrer Felix Mabiala ma Kubola in Spraitbach nach über elf Jahren Amtszeit verabschiedet worden. Viele Gläubige und Grußwort-Redner nutzten in der voll besetzten St.-Blasisus-Kirche die Gelegenheit, sich von dem beliebten Seelsorger zu verabschieden, der in den Ruhestand tritt.

Mit Humor begann Pfarrer Kubola seine letzte Predigt: „Sie wird heute etwas länger, aber nicht so lange wie meine beiden Beine sind“, so der großgewachsene Priester aus dem Kongo. Er wandte sich gegen eine Kirche, die nur drohe und eine strenge Moral predige. „Menschen verändern sich nicht durch Drohung oder durch Druck. Nur durch Liebe reifen Menschen zu liebenden Menschen heran.“ Maß sei die Liebe Gottes zu allen Menschen.

Vor den Grußwortrednern verabschiedeten sich die Kinder von ihrem Pfarrer. „Du bist freundlich und groß“, sangen sie mit Begeisterung. Den Reigen der Grußworte eröffnete der evangelische Pfarrerskollege Stephan Schiek. Er dankte für die humorvolle Art und auch dafür, „dass wir eine Freundschaft schließen konnten“. Oft sei die evangelische Kirchengemeinde Gast im katholischen Gotteshaus gewesen. Psalm 91 zitierend („Wer unterm Schutz des Höchsten steht“) überreichte er als Abschiedsgeschenk einen Schirm, „der ihn im Ruhestand schützen möge“. Dekanatsreferent Romanus Kreilinger verlas das Grußwort von Bischof Gebhard Fürst. Dieser dankte für alle beruflichen Stationen von Pfarrer Kubola in der Diözese. Die Seelsorgeeinheit sei gut auf die nicht sehr lange Vakanz vorbereitet.

Bürgermeister Peter Kühnl erinnerte an die Männervesper in Ruppertshofen, bei der er Pfarrer Kubola kennengelernt habe. Er dankte und wünschte „keinen Unruhestand, sondern eine Zeit der Muße mit viel Gesundheit und Zufriedenheit“. Im Namen seiner Bürgermeisterkollegen überreichte er ein Weinpräsent.

Für den Förderverein Abbé Felix sprach Cornelius Diemer. Er erinnerte an die große Unterstützung zur Schaffung von Infrastruktur im Kongo. So konnten Schulen und eine Krankenstation gebaut werden. Dem scheidenden Pfarrer wünschte er „Freude am Leben“. Für die Ministrantinnen und Ministranten dankte Verena Abele dem Pfarrer, der immer für Überraschungen gut gewesen sei – zum Beispiel, wenn er im Gottesdienst plötzlich getanzt habe.

Das Pastoralreferenten-Ehepaar Beate und Gerhard Jammer waren die engsten Mitarbeiter von Pfarrer Kubola. Sie dachten, sie gingen vor ihrem Pfarrer in Ruhestand, „doch jetzt ist es anders gekommen“. Der Pfarrer sei Seelsorger und eben kein Verwalter gewesen, und weil dies abgeklärt war, „war das auch in Ordnung“. Sie dankten für die kollegiale Zusammenarbeit auf Augenhöhe. „Wir haben Schönes, aber auch manch Schweres gemeinsam getragen“, so die beiden Seelsorger.

Für alle Kirchengemeinderäte dankte Doris Geng für die stets gute Zusammenarbeit: „Sie waren ein mutiger und tatkräftiger Priester mit großem Gottvertrauen.“ Mit seinen klaren Positionen zu Kirche und Gesellschaft habe er viel bewegt. Sie dankte für seine Empathie.

„Ich habe gedacht, bei meiner Verabschiedung kommt niemand“, sagte der Pfarrer schmunzelnd am Schluss, und jetzt sei die Kirche voll mit Menschen. Natürlich habe alles seine Zeit, auch die Zeit zu gehen, „aber am schwierigsten ist das Loslassen können“. Er dankte allen, mit denen er in den vergangenen Jahren zusammenarbeiten durfte: „Ohne Gemeinde hat ein Pfarrer keinen Sinn.“ Sein besonderer Dank galt Beate und Gerhard Jammer: „Gott hat mir geholfen, weil er mir das Ehepaar Jammer geschickt hat.“ Die Unterstützung seiner Heimat im Kongo bleibe unvergesslich. Bewegend der letzte Satz von Pfarrer Kubola: „Wenn ich jemanden verletzt habe, bitte ich um Vergebung und danke für das Geschenk der Vergebung.“

Der Gottesdienst wurde musikalisch – immer wieder mit Texten und Melodien aus der Heimat des Pfarrers – gestaltet durch einen Projektchor unter der Leitung von Marvin Martincic, einer Jugendband und durch Harald Elser an der Orgel.

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