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Zehn Hektar Solarpark sind vorerst „vom Tisch“

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Von: Andrea Rohrbach

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Symbolbild
Symbolbild © Oliver Giers

Eschacher Gremium sieht die Einspeisemöglichkeiten kritisch. Neuer Kindi startet wohl im Januar.

Eschach. Die Firma wpd möchte auf einer 10 Hektar großen Fläche bei Helpertshofen einen Solarpark errichten. Das Thema sei schon in der Juli-Sitzung des Gemeinderates ausführlich diskutiert, erinnerte Bürgermeister Jochen König. Damals wollte das Gremium keine Solarparks auf der Gemarkung von Eschach zulassen. Um aber abzuklären, ob es in der Zwischenzeit neue Erkenntnisse oder Möglichkeiten für einen Solarpark gibt, erhielt Philipp Gantenbein von wpd am Montag die Gelegenheit, das geplante Projekt vorstellen.

Mit einem Solarpark könnte 365 Tage im Jahr „saubere Energie“ erzeugt werden, warb Gantenbein, Projektleiter PV. Der Solarpark könnte den Strombedarf von rund 3000 Haushalten decken, zudem könnte die Gemeinde mit 20 000 Euro durch Gewerbesteuereinnahmen jährlich profitieren.

Hier hakte der Bürgermeister ein. Eschach habe bereits sechs Windkraftanlagen auf seiner Markung stehen, von fünf sei noch kein Cent an Steuern bei der Gemeinde angekommen. Die Verwaltung sehe den Park auch deshalb kritisch, weil in Eschach zehn Vollerwerbslandwirte und sechs Landwirte im Teilerwerb ansässig sind. König kann sich nicht vorstellen, den Landwirten „etwas Gutes zu tun“, wenn solche „gigantischen Flächen“ überbaut werden und nicht mehr zur Erzeugung von Lebensmitteln zur Verfügung stehen. „Wir wollen unsere Landwirte schützen und stützen“, sagte er.

Auch die Einspeisung der Energie wurde kritisch hinterfragt. Es müssten entweder „ewig lange Trassen“ gegraben werden. Oder es sei ein Hybrid-Netzanschluss mit den Eschacher Windparkbetreibern möglich. Das fand Jürgen Bleicher aus wirtschaftlicher Sicht „unmöglich“, denn dann könnte der Solarpark nur die Hälfte der erzeugten Energie einspeisen. Der Gemeinde blieben daher nur die Hälfte der Gewerbesteuer.

Was denn passiere, wenn zu viel Strom durch Wind und Solar erzeugt würde? Dann müsste der Solarpark abgeschaltet werden, musste Gantenbein zugeben.

Stephan Gora fühlte sich von der Präsentation nicht „abgeholt“, möchte aber „die Tür für die Zukunft nicht zuschlagen“, sollten sich andere Möglichkeiten der Netzeinspeisung bieten.

Verständnis zeigte das Gremium den Landwirten gegenüber, die „eine gute Pacht für die Flächen der anvisierten Solarparks erzielen können“.

Um viel Geld ging es bei der Gestaltung des Außenbereichs des neuen Kindergartens. Der Baufortschritt schreite voran, die verlorene Zeit werde aber nicht aufzuholen sein, meinte König. Als neuen Einzugstermin sei die erste Januarwoche 2023 anvisiert. Die Baukosten liegen jetzt, den gestiegenen Materialkosten geschuldet, bei rund 5,4 Millionen Euro. Wobei 500 000 Euro für die Gestaltung der Außenfläche zu stemmen seien. Landschaftsarchitekt Andreas Walter vom Planungsbüro Planwerk präsentierte die Entwurfsplanung für die Außenspielanlage der Einrichtung, die „viel Grün und viel Bunt“ enthält, wie König lobte. Es sollen Möglichkeiten zum Spielen, Bewegen, aber auch zum „Rückzug“ geschaffen werden. ⋌Andrea Rohrbach

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