Schneeräumdienst: Erste Kontrollfahrt um 3.30 Uhr für sichere Straßen in Waldstetten und Wißgoldingen

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Unterwegs mit dem Waldstetter Schneeräumdienst
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Wo es besonders glatt ist, wer in aller Frühe die Straßen prüft und warum Schnee am besten in den Vorgarten geschippt gehört: unterwegs mit einem Waldstetter Schneeräumfahrzeug.

Waldstetten/Wißgoldingen

Dass die Wißgoldinger sicher den Berg hinunterkommen, ist Dennis Stäbs erste Mission, wenn er sich ins  Schneeräumfahrzeug setzt. Der Mitarbeiter des Waldstetter Bauhofs ist mit einem Kollegen für gestreute und geräumte Straßen in Wißgoldingen und auf dem Weg dorthin zuständig. Der letztere hat’s in sich. Während an diesem Einsatznachmittag im Tal alles grün ist, wird mit jedem Höhenmeter  die schmierige Schneedecke dichter. Kaum geht’s hinter Weilerstoffel zum Tannhof  hinauf, kommen der drei Meter breite Schieber vorne und der Streuer im Heck des Unimogs zum Einsatz. Weil eine ganze Reihe Autofahrer das schmale Sträßchen zwischen Wißgoldingen und Weilerstoffel nutzen, wird es eng für das große Gefährt. An einem besonders steilen Stück gerät der Unimog ins Schlingern, gegen Glätte sind selbst die großen, breiten Reifen nicht gefeit.

Auf der Hochfläche wird’s nicht besser. „Hier ist's immer glatt“, sagt Stäb auf Höhe des Schwarzhorn-Wanderparkplatzes. Zügig fährt er weiter Richtung Wißgoldingen, vorbei an den orange-schwarz gestreiften Schneepfählen, die markieren, wo der befestigte Untergrund endet. Bis auf eine dünne Schicht räumt das Schneeschild den Matsch von der Straße. Denn lediglich 100 der etwa 600 Kilo, die der Schieber wiegt, lasten auf dem Untergrund, sonst würde der Druck den Straßenbelag beschädigen, sagt Stäb. Bevor er im Dorf mit der Arbeit beginnt, muss er die Strecke auch in der Gegenrichtung räumen und sieht bei der zweiten Fahrt nach Wißgoldingen bereits den Erfolg seiner Arbeit. Nicht nur Streusalz, sondern auch flüssige Sole, die Stäb mitführt, haben Schnee und Eis den Rest gegeben, die Straße ist frei.      

In Wißgoldingen macht Stäb sich an die Hauptverkehrsstraßen und die Busstrecke, während ein Kollege die kleineren Wohnstraßen bearbeitet und ein dritter mit einem für den Winterdienst ausgerüsteten Rasentraktor Gehwege, Gässchen und zudem von Hand Treppen freimacht. Schnee schippende Wißgoldinger winken ihm zu.  Beschwerden gebe es selten, sagt Stäb. „Die meisten sind einfach froh, dass wir fahren.“

Räumen hat oberste Priorität

Nicht immer lassen die Bauhofleute lediglich ihr aktuelles Tagesgeschäft liegen, „weil Schneeräumen oberste Priorität hat“. Bei entsprechender Wetterlage fährt ein Einsatzleiter bereits morgens gegen 3.30 Uhr die Straßen in Wißgoldingen und Waldstetten ab. Erfordern es Glätte oder Schnee, werden gegen 4 Uhr weitere Mitarbeiter aktiviert, die dann mit der Arbeit beginnen. Mehr Konzentration fordere eine solche Fahrt durch die Nacht, wenn Stäb auf freier Strecke nicht mehr sieht als das kleine, vom Fahrzeug ausgeleuchtete Stück Straße und im ungünstigsten Fall Schneegestöber die Sicht zusätzlich einschränkt.       

Auf den Dorfstraßen hat Stäb die Augen offenbar überall. Während er mit der einen Hand das Lenkrad führt, bedient er mit der anderen den Hebel für den Schneeschieber. Schräg zum Straßenrand geneigt, schiebt dieser den Schneematsch als kleinen Haufen an den Rand des Gehwegs. Auf Höhe von Einfahrten und geparkten Autos stellt Stäb ihn gerade, um diese Bereiche möglichst frei zu halten. „Man muss ja den Leuten nicht den ganzen Haufen hinschieben“, sagt er. Trotzdem: Je mehr Schnee auf der Straße liegt, desto mehr landet beim Wegschieben zwangsläufig auf den Gehwegen. Darum sei es besser, wenn Anwohner Schnee möglichst nicht auf die Straße schippen, sondern in den Vorgarten. Nach einer guten Stunde sind an diesem Tag alle Hauptverkehrswege von Eis und Schnee befreit. Dann sind die Sträßchen zu  den Außengehöften dran, schließlich müssen deren Anwohner ebenso von ihren Häusern wegkönnen. Jetzt wird’s wieder steil, öfters ist, etwa an der Brücke bei der Talmühle, zentimetergenaues Rangieren nötig.

Richtig viel Schnee hat Stäb in diesem Winter noch nicht gesehen, meistens war es „zu viel, um nichts zu machen, zu wenig, um richtig ernst zu sein“. Viel öfter sorgte Glätte für einen Einsatz, um die Straßen sicher zu machen. "Und dafür sind wir ja da.“ 

Fakten zum Waldstetter Winterdienst

Acht Fahrzeuge sind im Winterdienst in Waldstetten und Wißgoldingen im Einsatz, darunter drei Großfahrzeuge und eins eines zusätzlich beauftragten Lohnunternehmers, zählt Waldstettens Bauhofleiter Christian Horan auf.

3,2 Meter breit ist das größte Schneeschild am Lkw der Gemeinde.

10 Leute sind im Einsatz, wenn die Schneelage alle Kräfte erfordert, zwei davon als "Handtruppe", die Treppen und Fußgängerüberwege freischippt.

18 Einsätze hatte der WaldstetterWinterdienst in dieser Saison seit dem 9. Dezember.

Zwischen 4 Uhr und 20 Uhr sorgt das Waldstetter Bauhofteam für geräumte Straßen.  

150 Tonnen Streusalz lagert die Gemeinde in zwei Silos, weitere etwa  35 Tonnen in 25-Kilo-Säcken, die für die Herstellung der Sole verwendet werden.

Grundsätzlich werden alle Straßen in Waldstetten und Wißgoldingen geräumt, der Sicherheit der Bürger wegen - "der Chef legt da großen Wert darauf", sagt Horan über Bürgermeister Michael Rembold. Nur wenn einer der Fahrer ausfällt, gelte eine für diesen Fall angelegtePriorisierungsliste, die wichtige oder etwa besonders steile und dadurch gefährliche Straßen bevorzuge.   

Die vielbefahrene Straße über den Tannhof nach Wißgoldingen: jeden Höhenmeter etwas mehr Schnee.
Besprechung auf der Strecke: Bauhofleiter Christian Horan (l.) und Dennis Stäb.
Der Waldstetter Bauhofleiter Christian Horan, zeigt, wo Salz und Wasser zu Sole für die Verwendung auf den Räumfahrzeugen zusammengemischt werden.
Unterwegs mit dem Waldstetter Schneeräumdienst
Im Schneeräum-Unimog: eine Hand am Lenker, eine an der Steuerugn des Schneeschiebers.
Unterwegs mit dem Waldstetter Schneeräumdienst
Unterwegs mit dem Waldstetter Schneeräumdienst
Unterwegs mit dem Waldstetter Schneeräumdienst
Unterwegs mit dem Waldstetter Schneeräumdienst
Unterwegs mit dem Waldstetter Schneeräumdienst
Dennis Stäb ist im Waldstetter Bauhofteam zusammen mit einem Kollegen zuständig für die Räumung der Wißgoldinger Straßen.

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