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Tante M: Ein Container nur als zweitbeste Lösung

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Von: Anja Müller

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Symbolbild © pixabay

Abwägungen zu Varianten eines Tante-M-Ladens für Wißgoldingen.

Waldstetten-Wißgoldingen. Weil sich bisher keine geeigneten Räume für einen Tante-M-Laden als Nahversorger in Wißgoldingen gefunden haben, prüfen Verwaltung und Vertreter von Tante M nun zugleich mögliche Standorte für einen Container. Diese Möglichkeit, den Lebensmittelladen unterzubringen, wird bereits in mehreren Orten verwirklicht.

„Die Suche nach einem Standort ist wirklich nicht einfach“, sagt Wißgoldingens Ortsvorsteherin Monika Schneider. In Wißgoldingen seien nun drei Standorte auf gemeindeeigenem Grund begutachtet worden. Diese müssen mehrere Kriterien erfüllen: Sie brauchen eine Wasser- und Stromversorgung. Es brauche 70 Quadratmeter Platz für Verkaufsraum sowie Sozialraum samt Toilette für Mitarbeiter. Außerdem sollte es Parkmöglichkeiten geben, zählt Schneider auf. Nun gehe es um die nicht unerhebliche Kostenfrage, sagt die Ortsvorsteherin.

Sehr zurückhaltend äußert sich Bürgermeister Michael Rembold zu einem Container, der nur die zweitbeste Lösung sei. Nach wie vor gilt: „Wir wünschen uns eigentlich eine Lösung in einem bestehenden Gebäude.“ Zumal die möglichen, nicht näher benannten Standorte für einen Container, „nicht ideal an der Ortsdurchfahrt liegen“.

Auch zu einem ersten Richtpreisangebot hält sich der Bürgermeister bedeckt. Das sei ziemlich vage, weil es nur die Kosten für den Container enthalte, nicht aber jene für die Vorbereitung des Geländes, für die Erschließung mit Strom, Wasser und gegebenenfalls Internet. Deshalb müssten die Preise erstmal überprüft werden, sagt er weiter und nennt Kosten „deutlich im sechsstelligen Bereich“. Auch inwieweit das Projekt förderfähig ist, sei noch zu prüfen. Noch sei alles in einem sehr frühen Stadium.

Wie ein Tante M im Container funktioniert, erklärt Jochen Schwab, im Unternehmen zuständig für Expansion, Franchise und Controlling. Das Unternehmen verwende „die hochwertigsten Container am Markt. Diese seien erfahrungsgemäß innerhalb von zwei bis drei Monaten verfügbar. „Noch“, sagt er, weil er zunehmenden Bedarf von Kommunen beobachte, in solchen Containern Flüchtlinge unterzubringen.

Dazu kommen weitere Kriterien: die Zeit, bis ein Bauantrag für die Aufstellung eines solchen Containers bewilligt ist und gegebenenfalls durch die Topografie des Standorts nötige Vorarbeiten. Steht der Container, dauere es etwa zwei Wochen, bis er die typische Tante-M-Optik habe, sagt Schwab und meint damit eine abgehängte Decke und die Backsteinoptik der Innenwände. Auch von außen habe der Laden dann keine Container-Anmutung mehr, die Wände werden mit Holz verschalt.

Selbst, wenn Tante M in Wißgoldingen in einem Container eröffnen sollte, sieht Schwab „die reelle Chance, das Ding einfach umzuziehen“. Für den Fall, dass sich doch ein Gebäude findet, in dem der Laden unterkommen könnte. Der Container könnte sicher an einem anderen Ort zum Einsatz kommen, meint er angesichts regelmäßiger Eröffnungen neuer Filialen. ⋌Anja Müller

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