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„Jeder noch so kleine Schritt zählt“

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Von: Andrea Rohrbach

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Beratung war zentrales Thema beim Energiegipfel und wurde gerne genutzt.
Beratung war zentrales Thema beim Energiegipfel und wurde gerne genutzt. © aro

Der vom Verein Nachhaltige Zukunft organisierte Waldstetter Energiegipfel zeigt Möglichkeiten auf, auch im privaten Bereich den ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Waldstetten

Der Verein Nachhaltige Zukunft Waldstetten (NaZuWa) will nachhaltige Maßnahmen in allen Bereichen des menschlichen Handelns forcieren. Dazu setzt die NaZuWa auf Bürgerdialoge, Information, Kommunikation und eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung. Am Sonntag warf die NaZuWa mit einem Energiegipfel erneut einen Hut für eine nachhaltigere Zukunft in den Ring.

Auf die Bürger warteten Beratungsangebote der Firma TK Baupartner rund um Fragen zur Energie, zur Sanierung und Heizung und Wärmeerzeugung. Die Firma Mangold Photovoltaik beantwortete die individuellen Fragen rund um den PV-Ausbau. Zahlreiche Kurzvorträge informierten über Energie und die Energiewende.

Florian Schirle von der Hochschule Aalen informierte kommunale Wärmeplanung, die es den teilnehmenden Kommunen ermöglicht, Standorte für erneuerbare Energieerzeuger zu finden. Eine Bestandsanalyse errechnet den Energiebedarf der gesamten Kommune, weitere Datenanalysen weisen darauf hin, wo in der Gemeinde durch Photovoltaik oder Windkraft Energie erzeugt werden kann oder wo ein Nahwärmenetz umgesetzt werden kann. Waldstetten habe hier bereits einen Teil umgesetzt, lobte der Referent. Mit der kommunalen Wärmeplanung biete die Hochschule Aalen den Kommunen einen „strategischen Fahrplan“ zur Klimaneutralität bis in das Jahr 2040.

Bürgermeister Michael Rembold dankte der NaZuWa für den Energiegipfel. Bürgerbeteiligung sei beim Thema Energie und Energiewende unverzichtbar, jeder Einzelne müsse mit einbezogen werden.

Waldstetten selbst habe bereits einen Antrag auf Beitritt in die kommunale Wärmeplanung gestellt, zudem soll ein großes Nahwärmenetz im Bereich des Stuifenareals aufgebaut werden, von dem nicht nur die kommunalen Gebäude in diesem Quartier profitieren sollen, sondern auch die Anlieger. Viele kommunale Gebäude seien bereits mit Photovoltaikanlagen versehen. Diesen Ausbau möchte Waldstetten weiter vorantreiben und auch die Bürgerschaft für Photovoltaik mit ins Boot holen.

Bei großflächigen Solarfeldern zeigt sich Rembold verhalten, der Landschaftsverbrauch sei zu groß, meinte er. Vielmehr seien PV-Anlagen auf großen Parkplätzen und Gebäuden denkbar. Für Windkraftanlagen in der Gemeinde müsste erst geprüft werden, ob Ressourcen vorhanden seien.

Michael Gerdung vom Photovoltaik Netzwerk Ostwürttemberg der Hochschule Aalen wies auf die aktuelle rechtliche Regelung in Baden Württemberg hin. Das Netzwerk bietet Interessierten kostenlose Beratungen an, um den PV-Ausbau zu erhöhen. Derzeit werden nur rund zehn Prozent der Dachflächen im Land für PV genutzt. Hier bestehe noch „großes Potenzial“. Seit Jahresbeginn bestehe im Land eine PV-Pflicht für Bauherren, ab 2023 soll diese Pflicht auch auf „grundlegende Dachsanierungen“ ausgeweitet werden. Ausgenommen werden hierbei denkmalgeschützte Gebäude.

Der Vorsitzende des Vereins NaZuWa, Thomas Schneider, zeigt sich zufrieden mit dem Interesse aus der Bürgerschaft und sieht den Energiegipfel als Hilfestellung bei der persönlichen Fragestellung „was kann ich tun“. Hier herrsche in der Bürgerschaft noch großer Aufklärungsbedarf. Jeder Hausbesitzer könne eine PV-Anlage installieren, jeder kleine, private Schritt trage dazu bei den persönlichen ökologischen Fußabdruck zu verringern. „Viele kleine Schritte bewirken etwas Großes“. Potenzial für erneuerbare Energieerzeuger sei in Waldstetten in großer Menge vorhanden. „Jedes Dach mit einer PV-Anlage, ist hilfreich auf dem Weg zu einem nachhaltigen Waldstetten“.

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