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Waldstetter Ortskern: Zuerst ist das Darunter dran

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Von: Anja Müller

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Kaum erinnern ans Waldstetter Rathaus nur noch Schutt und Heiztanks, geht's im Gemeinderat um den nächsten Schritt: die Sanierung und Verlegung von Leitungen im Untergrund, bevor der Ortskern oberirdisch umgestaltet wird.
Kaum erinnern ans Waldstetter Rathaus nur noch Schutt und Heiztanks, geht's im Gemeinderat um den nächsten Schritt: die Sanierung und Verlegung von Leitungen im Untergrund, bevor der Ortskern oberirdisch umgestaltet wird. © Tom

Bevor sich der Bereich um den geplanten Rathausneubau oberirdisch verändert, müssen im Untergrund Kanäle saniert sowie Leitungen überprüft und teils neu verlegt werden.

Waldstetten

Schutt auf der einen Seite der Hauptstraße, wo kürzlich noch das Rathaus stand, eine Baugrube auf der anderen, wo die Essinger Wohnbau zwei Wohnhäuser samt Sparkassenfiliale errichtet. Im Gemeinderat am Donnerstag ging's um das, was dazwischen liegt, genauer: das Darunter.

„Bevor oberirdisch alles hergerichtet wird, muss unterirdisch alles fertig sein“, sagte Bürgermeister Michael Rembold. Schließlich soll zum veränderten Ortsbild nicht nur ein neues Rathaus gehören, sondern auch der verkehrsberuhigte Bereich davor. Dafür werde die Bushaltestelle verlegt und bekomme die Straße einen geringfügig neuen Verlauf. Wie ein weitaus größerer Akt klang dagegen, was dort vor allem unterirdisch geschehen muss: Stromleitungen müssen ertüchtigt werden, es braucht neue Schaltschränke, die Gemeinde lässt Glasfaser verlegen um die Grauen Flecken mit unter 100 MBits/s Downloadgeschwindigkeit auszumerzen, und „wenn‘s uns gelingt“, werde eine Nahwärmeleitung eingebaut, zählte Rembold auf.

Der Kanal schlaucht

Außerdem müssen alle Träger von Leitungen einbezogen werden. Und: „Was uns am meisten schlaucht, ist der Kanal.“ Ein Teilstück müsse von einem Durchmesser von 1,80 auf 2,20 Meter aufgeweitet werden, ein anderes von 30 auf 60 Zentimeter. Die Wasserleitung sei ebenfalls in die Jahre gekommen.

Weil das Ganze „sehr komplex“ sei, werden für die Arbeiten, die 2023 geplant sind, Halb- und Vollsperrungen der Straße nötig, erklärte Rembold. Darum gebe es Gespräche mit den Anliegern, von denen manche nur am Rande betroffen seien, andere sich wiederum „mitten in der Baustelle“ befänden.

Rembold hofft, dass angesichts des Aufwands „für die nächsten 50, 60 Jahre“ das Leitungssystem in Ordnung ist. „Es wäre fatal, wenn dort nicht alles ausgelotet würde“ und nicht alle Leitungsträger befragt werden, kommentierte Franz Herkommer (CDU) das Vorhaben. Einstimmig waren die Gemeinderäte dafür, das Ingenieurbüro Bartsch aus Heubach mit den Planungsleistungen für Straße, Kanal- und Wasserleitungen zu betrauen.

Darüber geht nicht mehr

Während der Verwaltung das Darunter Kopfzerbrechen bereitet, beklagte ein Waldstetter in der Bürgerfragestunde Probleme mit dem Darüber - und erfuhr für sein Problem zustimmendes Gemurmel aus den Reihen des Gemeinderats. Dem Bürger ging's um die Grünabfallcontainer auf dem Friedhof, die mit den dafür vorgesehenen Wagen bisher bequem über Rampen anzufahren waren. Er fragte sich, warum dort nun Absperrungen sind, sodass Abfall nur noch händisch aus den Wagen in die Behältnisse geworfen werden könne. Ortsbaumeisterin Maren Zengerle lieferte die Antwort: Der Sicherheitsbeauftragte habe bemängelt, dass man an der Stelle abstürzen könnte, diese Gefahr habe beseitigt werden müssen. Die Verwaltung werde sich des Problems annehmen, sicherte Bürgermeister Rembold zu.

Wärmendes Licht von Bäumen

Sparen will die Gemeinde wegen der Energiekrise dieses Jahr an der Weihnachtsbeleuchtung. „Das wärmende Licht“ soll bei verkürzten Beleuchtungszeiten von den Weihnachtsbäumen kommen, sagte Rembold. Auf besondere Straßenbeleuchtung werde verzichtet. Beate Kornau (FWV) schlug für später Solarbeleuchtung vor. Rembold stimmte zu: „Das ist die Zukunft.“

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