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Wie es sich durch Waldstetten radelt

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Von: Anja Müller

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Schutzstreifen bringen Radelnden in Waldstetten mehr Sicherheit, an einigen Stellen sind allerdings Kompromisse gefragt oder es gibt noch Verbesserungspotenzial.
Schutzstreifen bringen Radelnden in Waldstetten mehr Sicherheit, an einigen Stellen sind allerdings Kompromisse gefragt oder es gibt noch Verbesserungspotenzial. © tom

Welche speziellen Vorkehrungen sind in der Gemeinde für Radfahrende getroffen? Wo ist die Situation schwierig? Die Gmünder Tagespost hat nachgeschaut.

Waldstetten. Radeln durch Waldstetten führt - außer auf der Hauptachse - meistens bergauf, so viel ist sicher. Damit Radeln im Ort grundsätzlich sicherer ist, hat die Verwaltung einige Maßnahmen ergriffen. Könnte mehr sein, findet mancher. Was also ist da?

Radschutzstreifen gibt’s in Waldstetten an der Gmünder Straße ortseinwärts und an der Straßdorfer Straße ortsauswärts – jeweils in der Richtung, in der auf den Hauptverkehrsachsen Steigungen zu bewältigen sind. Keinen Radschutzstreifen gibt's auf der Bettringer Straße, weshalb Martin Mager (FWV) kürzlich im Gemeinderat energisch verlangt hat, „dass man da dran bleibt“. Einfach einzulenken zu dem, was die Verkehrsschau sagt, findet er zu wenig. Dieses Gremium hatte sich aufgrund entsprechender Anträge aus dem Gemeinderat vor Ort über die Verkehrssituation beraten und bestand in dem Fall unter anderem aus Vertretern des für diese Landesstraße zuständigen Landkreises, der Polizei und dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), sagt Bürgermeister Michael Rembold. Das schlagende Argument sei die Mindestbreite der Straße, die einen Radschutzstreifen ermögliche. Die liege bei 6 bis 6,5 Metern, und die seien im unteren Bereich der Bettringer Straße nicht gegeben. Deshalb habe die Verkehrsschau dies abgelehnt. Darum heißt die Alternative für Radler:  nach dem Abbiegen von der Gmünder Straße, dort wo die Steigung beginnt, nach links abbiegen in die Kapellengasse. Trotz dieser problematischen Stelle sei die Kapellengasse in der Abwägung als der sicherere Weg bewertet worden, zumal Autofahrer, die auf der Bettringer Straße von oben kommen, etwa 150 Meter freie Sicht auf abbiegende Radler hätten. Und in der Kapellengasse „kann man bequem, komfortabel und sicherer“ ans Ziel kommen, sagt Rembold und weist auf die Möglichkeiten hin, über Jahn- und Mörikestraße oder Almenweg wieder Richtung Bettringer Straße zu gelangen. „Die meisten Radfahrer fahren über die Kapellengasse“, ist er aufgrund von Rückmeldungen aus der Bevölkerung überzeugt. Auch wenn mittelfristig an der Kreuzung Gmünder/Bettringer Straße ein Kreisverkehr entsteht, bleibe diese Lösung für Radfahrer bestehen – mit dem Unterschied, dass dann eine Querungshilfe am Abzweig zur Kapellengasse das Abbiegen für Radler sicherer machen soll.

Ein Schwenk über den Kirchberg

Wer auf dem Radschutzstreifen Richtung Ortskern fährt, stößt an der Abzweigung zur Waldstetter Mühle an dessen Ende. Dort ist für Radler vorgesehen, nach rechts abzubiegen auf den Kirchberg, von dort nach links in die Straßdorfer Straße einzubiegen und über den Hauptstraße-Kreisel in den Ortskern zu gelangen, erklärt der Bürgermeister. Das Ende des Radschutzstreifens in der Gmünder Straße hat seine Ursache in einem Interessenkonflikt. Würde er weiter ortseinwärts führen, dürften Anwohner dort keine Autos abstellen. Doch die seien mangels anderer Möglichkeiten „auf den Parkplatz angewiesen“, sagt Rembold. Ähnlich verhält es sich auf der Hauptstraße Richtung Weilerstoffel, dort haben viele Händler Parkplätze und müsse Lieferverkehr halten können. Vergleichbar ist im übrigen die Situation in Wißgoldingen, blickt der Bürgermeister auf den Radschutzstreifen, der dort auf der Hauptachse durchs Dorf in Richtung Donzdorf angelegt ist.

Bremsende Wirkung

Zwar keinen Radschutzstreifen, aber ein Parkverbot zugunsten eines reibungslosen Radelns auf der bergaufführenden Seite der Lauchgasse regte Oliver Beyn (UB) in derselben Sitzung an. Doch „wenn dort nicht geparkt wird, habe ich Geschwindigkeit“, sagt Rembold über die vergleichsweise breite, gerade Straße in einer 30er-Zone. Geparkte Autos verlangsamten erfahrungsgemäß den Verkehr. Außerdem stelle sich auch hier die Frage: „Wo sollen die Leute ihre Pkw hinstellen?“

Am zweiten Radschutzstreifen Richtung Straßdorf ist derweil alles klar. Er endet an einer Fußgängerampel, auf der gegenüberliegenden Seite teilen sich Fußgänger und Radler fortan das Trottoir. Radlern, die auf der Straße weiterfahren, soll die Querungshilfe am Ortsausgang den Wechsel nach links auf den Radweg Richtung Straßdorf leichter machen.

Auf eine ähnliche Lösung müssen Radler, die  von Waldstetten auf dem Radweg nach Schwäbisch Gmünd wollen, noch etwas warten. Auch dort soll eine Mittelinsel die Situation entschärfen, sagt Rembold. Verwirklicht wird sie, wenn dort zunächst Grundstücksprobleme gelöst sind, dann für den Anschluss der Waldstetter an die Gmünder Kläranlage Rohre verlegt werden - und außerdem der Radweg verbreitert wird.

Apropos Gmünd: Einer gewissen Hartnäckigkeit, die Martin Mager den Nachbarn bei der Suche nach den Verkehr verlangsamenden Maßnahmen zurechnet, setzt Rembold entgegen, dass Gmünd als Kreisstadt viel mehr Entscheidungsspielraum bei ihren Straßen habe und findet: „Der pauschale Blick in die Nachbargemeinde bringt nichts.“ Für Waldstetten sei das Radwegekonzept „im Augenblick“ abgeschlossen.         

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