Schleifende Räder

Polizei stoppt „Maircedes“: Getunter Benz wird trotz korrekter Papiere stillgelegt

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Alles in den Papieren eingetragen, also alles legal? Das muss nicht unbedingt stimmen, wie der Besitzer eines ungewöhnlich getunten Mercedes 260E erfahren musste.

Für viele Autofahrer ist ihr Pkw nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern ein regelrechtes Hobby. So wie das eigene Segelboot oder die hochwertige Stereoanlage. Und wie sich das bei solchen heiß geliebten technischen Geräten gehört, bastelt der Eigner gerne an ihren herum, und schafft ganz individuelle Kreationen – wie etwa diesen originellen Lada Niva oder einen skurrilen Wohnwagen.

Ohne Betriebserlaubnis: der getunte Mercedes 260E.

Beliebt sind auch Umbauten, um eine andere Marke vorzutäuschen. So wurde ein Audi R8 Spyder zu einem Ferrari LaFerrari. Unter einer völlig neuen Autobezeichnung fuhr dagegen ein Mercedes, den eine Polizeistreife auf einer Autobahnauffahrt bei Kaiserslautern stoppte: „mAIRcedes“ prangte oben auf der Frontscheibe.

Neue Automarke: der „Maircedes“.

Polizei stoppt „Maircedes“: Umgebauter Benz wird stillgelegt

Air ist bekanntlich englisch für Luft, und tatsächlich war der Mercedes 260E mit einem Luftfahrwerk ausgestattet. So ein Komfort-Extra ist heute in vielen Autos zu finden, in einem 34 Jahre alten Benz der Baureihe W124 ist es indes eher ungewöhnlich. Zusammen mit den auffälligen, großen Rädern war es sogar in den Fahrzeugpapieren eingetragen. Der Mann fühlte sich also sicher.

Die schnellsten deutschen Autos aller Zeiten: 9ff GT9 rast davon

Apollo IE
Platz 10 – Apollo Intensa Emozione (IE): Auch wenn der Name eher italienisch klingt, ist der Apollo IE ein waschechter Deutscher und der Nachfolger des Gumpert Apollo. Im Vergleich zu seinem Vorgänger von der – inzwischen insolventen – Gumpert Sportwagenmanufaktur ist der IE etwas langsamer: „lediglich“ 335 km/h sind drin. Für die Autobahn und die Rennstrecke sollte das jedoch immer noch ausreichen. © Sebastian Geisler/Imago
Porsche 959 S.
Platz 9 – Porsche 959 S: Der Ende der 1980er-Jahre gebaute Sportwagen ist alles andere als ein altes Eisen. Mit 339 km/h Höchstgeschwindigkeit braucht sich der 515 PS-starke Porsche 959 S auch vor modernen Fahrzeugen nicht verstecken. Den Sprint von null auf 100 legt er in grade einmal 3,7 Sekunden zurück. © Porsche
Porsche 911 GT2 RS
Platz 8 – Porsche 911 GT2 RS: Der 911 ist eine absolute Sportwagen-Ikone. Inzwischen gibt es ihn in unzähligen Varianten. Wer jedoch besonders schnell unterwegs sein will, der greift zum GT2 RS. Der Hardcore-Porsche beschleunigt mit seinen 700 PS in 2,8 Sekunden auf 100 km/h. Erst bei 340 km/h ist Schluss. © Porsche
Mercedes-Benz SLR McLaren Sterling Moss Edition
Platz 7 – Mercedes-Benz SLR McLaren Sterling Moss Edition: Hinter diesem sperrigen Namen verbirgt sich ein ganz besonderer Sportwagen zu Ehren des ehemaligen Formel-1-Piloten Sir Stirling Moss (†). Im Vergleich zum regulären SLR McLaren wurde auf ein Dach und eine Windschutzscheibe verzichtet. Optisch lehnt sich der Supersportwagen an den 300 SLR von 1955 an. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h ist er jedoch deutlich schneller. © Sebastian Geisler/Imago
Porsche 918 Spyder
Platz 6 – Porsche 918 Spyder: Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 351,5 km/h hat es auch der Porsche 918 Spyder in die Top 10 der schnellsten deutschen Autos geschafft. Zwischen 2013 und 2015 wurde der Sportwagen 955 Mal gebaut. Die legendäre Nordschleife umrundete er in 6:57.00 Minuten. © Porsche
Mercedes-AMG One
Platz 5 – Mercedes-AMG ONE: Das Hypercar wurde 2017 auf der IAA in Frankfurt als „Project One“ vorgestellt und sollte ab 2019 in Serie gehen. Erst drei Jahre später rollte der Mercedes-AMG ONE zu den Kunden, die sich auf Formel-1-Technologie und 352 km/h Topspeed freuen dürfen.  © Mercedes-Benz AG
RUF CTR Anniversary
Platz 4 – Ruf CTR Anniversary: Sieht aus wie ein Porsche 911 (Baureihe 964), ist aber keiner. Zumindest nicht ganz. Denn der CTR Anniversary ist das erste Auto, das Ruf selbst entwickelt hat. Angetrieben wird der Sportwagen aus Pfaffenhausen von einem Sechs-Zylinder-Boxermotor mit 710 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 360 km/h. Für den Sprint von null auf Tempo 100 braucht der auf 50 Exemplare limitierte Sportwagen 3,5 Sekunden. © Sebastian Geisler/Imago
Gumpert Apollo
Platz 3 – Gumpert Apollo: Der Sportwagen von Ex-Audi-Motorsport-Chef Roland Gumpert wurde von 2005 bis 2016 in vier verschiedenen Versionen angeboten und war sowohl für Straße als auch die Rennstrecke zugelassen. In den Top-Versionen Apollo (650 PS) und Apollo S (750 PS) lag die Höchstgeschwindigkeit bei 360 km/h. © Sebastian Geisler/Imago
RUF CTR3 Clubsport.
Platz 2 – Ruf CTR3 (Clubsport): Wie der CTR Anniversary handelt es sich auch beim CTR3 (Clubsport) um eine Eigenentwicklung im Porsche-Look. Der 777 PS-starke Sechszylinder-Boxer peitscht den Sportwagen auf bis zu 380 km/h. © Sebastian Geisler/Imago
9ff GT9 Vmax
Platz 1 – 9ff GT9 Vmax: Auch von der Spitzenposition grüßt ein aufgemotzter Porsche 911 von der Dortmunder Firma 9ff. Angetrieben wird der Sportwagen von einem Sechszylinder-Boxermotor mit 1.400 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 437 km/h. Doch auch der "normale“ 9ff GT9 (409 km/h) und der GT9-R (414 km/h) sind kaum langsamer. © Sebastian Geisler/Imago

Eine fatale Fehleinschätzung. „Bei einer genaueren Überprüfung der Veränderungen kamen jedoch schwerwiegende Mängel zutage“, heißt es im Polizeibericht. So fehlte die vorgeschriebene Warnmeldung bei Druckabfall im System. „Der Mercedes-Benz war in diesem Zustand nahezu nicht mehr lenkbar, ohne dass die Räder an der Karosserie schliffen“, bilanzierten die Beamten.

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Polizei stoppt „Maircedes“: Umbauten waren eingetragen, aber nicht legal

Insgesamt fanden ein Gutachter später elf „erhebliche Mängel“. Die Betriebserlaubnis war erloschen, der Maircedes-Benz wurde stillgelegt. Sein Fahrer muss mit Bußgeldern in dreistelliger Höhe sowie Punkten in Flensburg rechnen (so können Sie online ihren Punktestand abfragen) rechnen – obwohl er den Wagen in diesem Zustand von einem Vorbesitzer gekauft hatte, der alle Änderungen ausdrücklich als legal bezeichnet hatte. „Dieser Fall ist ein Beispiel dafür, dass man insbesondere bei Käufen getunter Fahrzeuge immer den technischen Zustand von einem Profi überprüfen lassen sollte“, mahnt die Polizeiautobahnstation Kaiserslautern.

Rubriklistenbild: © Polizeidirektion Kaiserslautern

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