Besonders unzuverlässig

Von wegen Qualität: Deutsche Autos fallen bei britischer Studie durch

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Porsche ist laut einer britischen Studie die unzuverlässigste Marke. Doch auch Audi, BMW und Mercedes schnitten nicht besser ab. Zudem fielen sie durch hohe Rechnungen negativ auf.

Wenn weltweit etwas für Qualität steht, dann ist es die Aufschrift „Made in Germany“! Kein Wunder also, dass gleich drei Premiumhersteller ihren Sitz in Deutschland haben. Hinzu kommt mit Porsche ein namhafter Sportwagenbauer. Doch offenbar ist es mit der Zuverlässigkeit nicht weit her, wie nun eine britische Studie behauptet.

Dort grüßt nicht etwa der oft für seine Qualität kritisierte US-Hersteller Tesla vom ersten Platz, sondern Porsche. Audi (5), BMW (6) und Mercedes (7) landen ebenfalls in den Top-10. Erstellt wurde die Studie von Warrantywise, einem britischen Anbieter für Garantieverlängerung.

Von wegen Qualität: Deutsche Autos fallen bei britischer Studie durch

Für das Ranking hat der Dienstleister seine Daten analysiert und dazu mehr als 131.000 Garantie-Verträge untersucht. Für jeden Hersteller wurde ein Score errechnet, der sich aus Schadensfällen und Reparaturkosten zusammen setzt, die nach Ablauf der Herstellergarantie auftraten. Berücksichtigt wurden dafür Autos, die maximal zehn Jahre alt sind.

Top 10: Das sind die meistgebauten Autos aller Zeiten

BWM 3er-Reihe
Platz 10: BMW 3er-Reihe. 16 Millionen mal wurde BMWs beliebte Mittelklasse seit 1975 gebaut – in mehreren Karosserievarianten wie dem im Foto gezeigten Kombi Touring, und auch als Cabrio. Der BMW 3er wird aktuell in siebter Generation produziert, und auch bald voll elektrifiziert. Die Erfolgsstory kann also weitergehen. © Fabian Kirchbauer/BMW
Ford Model T
Platz 9: Ford Model T. Längst Geschichte, doch mit 16,5 Millionen produzierten Einheiten noch immer in den ewigen Top 10. Die 1908 vorgestellte „Tin Lizzie“ startete 1910 auf dem weltweit ersten Fließband in die Serienproduktion, und hielt mit nur wenigen Modifikationen (zu denen auch ein Panzer gehörte) und der Mono-Farbe schwarz bis 1927 durch. © Joseph Sohm/Imago
Lada 1200
Platz 8: Lada 1200. Oder Schiguli. Oder VAZ 2101. Der klassische russische (oder sowjetische) Pkw war unter vielen Namen bekannt und brachte es von 1966 bis 2007 auf 17,3 Millionen Einheiten. Er basierte auf dem Fiat 124, wies aber eine robustere Karossiere und weniger Komfort auf. © National Motor Museum/Imago
Toyota Hilux
Platz 7: Toyota Hilux. Der Pick-up-Truck ist vor allem in den USA begehrt, was für mittlerweile über 18 Millionen gebaute und verkaufte Exemplare reicht. Seit 1968 schätzen ihn seine Fahrer als robustes Allwege-Gefährt, auf dessen Pritsche afrikanische Warlords auch mal ein Maschinengewehr installieren. Derzeit ist die achte Generation unterwegs. © Toyota
VW Käfer
Platz 6: VW Käfer. Etwa 21,5 Millionen mal wurden VW 1200 und andere Versionen produziert, bis zum Wachwechsel durch den VW Golf war der originale Käfer hierzulande der Bestseller – aber auch in aller Welt beliebt. Entstanden aus dem 1938 für das Nazi-Reich entwickelten KdF-Wagen, wurde der VW noch 2003 in Mexiko produziert. © Gottfried Czepluch/Imago
Honda Civic
Platz 5: Honda Civic. In Europa nur ein weiterer VW-Golf-Gegner, ist dieser Kompaktwagen in den USA und in Japan seit Jahrzehnten ein Megaseller. Seit 1972 wurden über 27,5 Millionen Einheiten produziert, derzeit steht Generation Nummer elf bei den Händlern. © Honda
VW Passat Variant
Platz 4: VW Passat. Vielleicht etwas überraschend, aber auch der brave Mittelklassewagen hat es seit seinem Debüt 1973 auf über 30 Millionen Exemplare gebracht – allerdings inklusive der deutlich anderen US-Version. In Europa dominiert klar die Kombi-Variante, die neunte Generation ab 2023 wird es als Stufenheck gar nicht mehr geben. © Ingo Barenschee/VW
VW Golf
Platz 3: VW Golf. Auch wenn der gefühlt ewige Liebling der Deutschen derzeit gegen Tesla und den internen Konkurrenten T-Roc zu kämpfen hat: An über 35 Millionen produzierten Autos seit 1974 muss man erst mal vorbeikommen. Ob die derzeit aktuelle achte Generation noch einen Nachfolger bekommt, ist allerdings unsicher. Als elektrischer ID. Golf könnte der Inbegriff des Kompaktwagens aber trotzdem weiterleben. © Martin Meiners/VW
Ford F-150
Platz 2: Ford F-Serie. In den USA ist Pick-up-Truck Ford F-150 aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken, er und seine noch größeren F-Brüder verkörpern perfekt den American Way of Driving. Die elektrische Version Lightning beschert dem seit 1948 über 40 Millionen mal gebauten Nutz- und Lifestyle-Laster weiteren Zulauf. © Mark Phelan/Imago
Toyota Corolla
Platz 1: Toyota Corolla. Was den Deutschen der VW Golf ist, das ist für Amerikaner, Japaner und viele Europäer der Toyota Corolla. Seit 1966 wurden über 50 Millionen dieses Kompaktwagen gebaut, seine zwölfte Generation ist mittlerweile auch als Cross-Version zu haben. Das Maximum der Elektrifizierung ist allerdings ein Plug-in-Hybrid. © Slavko Midzor/Imago

Das Prinzip ist simpel. Je niedriger der Wert, desto schlechter ist es um die Zuverlässigkeit der Marke nach Ablauf der Garantie bestellt. Porsche kommt lediglich auf einen Score von 35,1 von 100. Ein durchaus überraschendes Ergebnis. Im TÜV Report 2023 schnitt der Porsche 911 in den höheren Altersklassen am besten ab. Und auch die DEKRA bescheinigte deutschen Fahrzeugen eine besonders gute Zuverlässigkeit.

Von wegen Qualität: Deutsche Autos fallen bei britischer Studie durch

Weniger überraschend ist indes, dass Land Rover (40,2) und Jaguar (48,2) auf den Plätzen zwei und drei gelandet sind. Am zuverlässigsten sind laut der Warrantywise-Studie übrigens Honda, Toyota, Suzuki, Kia und Hyundai. Die asiatischen Hersteller erreichen Score-Werten zwischen 81 und 97.

Porsche, Audi, BMW und Mercedes haben in einer Zuverlässigkeitsstudie besonders schlecht abgeschlossen. Hyundai, Honda und Toyota hingegen sehr gut.

Doch warum schneiden die deutschen Premiumhersteller so schlecht ab? „Mehr Technik denn je in den High-End-Autos führt eben dazu, dass sie auch einen höheren Pflegeaufwand haben“, erklärt Warrantywise-CEO Lawrence Whittaker. Hinzu kommen die Kosten, die bei höherpreisigen Marken zu meist auch teurer ausfallen. Das kostet wiederum Punkte. Die höchste Einzelrechnung stammte übrigens von Land Rover. Für eine Reparatur der elektronischen Systeme zahlte ein Kunde 23,890 Britische Pfund (etwa 27.800 Euro).

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Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Da wirken die 15.000 Pfund, die ein Mercedes-Fahrer für eine neue Hybrid-Batterie zahlen sollte, fast schon wie ein Schnäppchen. Allerdings flatterte auch einem Kunden der Marke mit dem Stern eine Rechnung über 23.302 Pfund (etwa 26.703 Euro) ins Haus. Audi und BMW lagen mit ihrer höchsten Rechnung ebenfalls über 20.000 Pfund (rund 22.920 Euro). Bei Porsche waren es „nur“ 13.129 Pfund (etwa 15.045 Euro).

Rubriklistenbild: © Shotshop/Imago

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