Abnehmen mit Globuli

Stoffwechselkur: Bis zu zehn Kilo in drei Wochen sollen möglich sein

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Die Stoffwechselkur verspricht, die Fettverbrennung anzuheizen und zehn Kilo in drei Wochen zu schmelzen. Alles über Globuli, Diätphasen & Co. lesen Sie hier.

Von Low Carb über Zuckerfrei bis hin zur ketogenen Ernährung: Trenddiäten gibt es wie Sand am Meer. Doch nur wenige halten, was sie versprechen. Besonders die Stoffwechselkur hat in den letzten Jahren viel Hype erfahren – doch ist dieser überhaupt gerechtfertigt? Die Redaktion hat für Sie die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Unter der Stoffwechseldiät (werblicher Link) wird oftmals eine sehr kalorien-, fett- und kohlenhydratarme, aber proteinreiche Kost verstanden. Hierbei soll allerdings mithilfe von diversen Hilfsmittelchen der Stoffwechsel angeregt und der Körper trotz Mangelernährung mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden.

Dieses Abnehm-Prinzip steckt hinter der Stoffwechselkur

Die bekannteste Version der Stoffwechselkur ist die hCG-Diät, die durch Hollywoodpromis und Abnehmgurus bekannt geworden ist. "hCG" steht hier als Abkürzung für das humane Choriongonadotropin. Dabei handelt es sich um ein Hormon, das während der Schwangerschaft produziert wird.

Doch was viele nicht wissen: Die Stoffwechselkur ist schon seit den 50er-Jahren bekannt. Damals sorgte ein britischer Endokrinologe namens Albert T.W. Simeons für Aufsehen, der das Hormon als Ergänzung zu einer ultra-kalorienarmen Ernährung empfahl.

Er hatte nämlich festgestellt, dass Probandinnen, die das Schwangerschaftshormon während einer extrem niedrigen Kalorienaufnahme gespritzt bekamen, mehr Fett- statt Muskelgewebe verloren. Allerdings sollen sich Forscher laut Medienberichten heute einig darüber sein, dass es weniger an dem Hormon gelegen habe, als vielmehr an der Extremdiät, bei der nur etwa 500 Kalorien pro Tag erlaubt sind.

hCG-Diät: So funktioniert das Abnehmen mit Globuli

Die Stoffwechselprogramme heutzutage versprechen meist einen sichtbaren Gewichtsverlust nach 21 Tagen – bis zu zehn Kilogramm weniger sollen möglich sein. Im Gegensatz zur Stoffwechseldiät wird der Fettverbrennung bei der Stoffwechselkur durch die Einnahme von sogenannten hCG-Globuli nachgeholfen. Pro Tag werden nur etwa 500 bis maximal 700 Kalorien zu sich genommen. Zudem sollen Nahrungsergänzungsmittel dabei helfen, den Körper zu entschlacken. Empfohlen werden:

  • MSM (organischer Schwefel)
  • OPC (Traubenkernextrakt)
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Multivitaminpräparat
  • Flohsamenschalenpulver
  • Eiweißpulver
  • Globuli

Durch das strikte Programm soll der träge Stoffwechsel wieder in Gang gebracht, der Körper entgiftet und überflüssige Fettpolster geschmolzen werden. Die Stoffwechselkur teilt sich in vier Phasen auf:

  • Ladephase
  • Diätphase
  • Stabilisierungsphase
  • Erhaltungsphase

Vier Phasen der Stoffwechselkur: Zweitägige Ladephase

Zuerst die gute Nachricht: Während der zweitägigen Ladephase können Sie alles essen, was Sie wollen. Egal, ob Pizza, Burger oder Süßigkeiten. Jetzt dürfen Sie noch einmal richtig sündigen, um den Stoffwechsel ordentlich zu pushen. An diesen beiden Ladetagen müssen bis zu 4.000 Kalorien zu sich genommen werden. Doch es gibt zwei Regeln, an die Sie sich unbedingt halten müssen:

1. Keinen Alkohol (hemmt den Stoffwechsel)

2. Drei bis vier Liter Wasser am Tag (kurbelt Stoffwechsel an)

21-tägige Diätphase

Danach wird’s richtig ernst: In der anschließenden Diätphase stehen 21 Tage lang mittags und abends nur noch Eiweiß und Gemüse auf dem Essensplan. Erlaubte Nahrungsmittel sind:

  • Fisch
  • Eier
  • Tofu
  • mageres Fleisch
  • zuckerarmes Obst (Erdbeeren, Grapefruit, Äpfel)

Morgens gibt es einen Eiweißshake oder ein Rührei mit viel Grünzeug. Die hohe Proteinzufuhr soll trotz der Extremdiät dafür sorgen, dass Muskelmasse erhalten bleibt und Fettgewebe abgebaut wird, so Ernährungsberater Philipp Doetsch. Außerdem mache Eiweiß länger satt, was wiederum für den Abnehmerfolg förderlich ist. Tabu dagegen sind:

  • Milch und Milchprodukte
  • Zucker und andere Süßungsmittel
  • Reis
  • Kartoffeln
  • Brot, Pasta, Couscous
  • Öle und Fette jeglicher Art
  • Alkohol

21-tägige Stabilisierungsphase

Anschließend folgt die Stabilisierungsphase, in der stufenweise die tägliche Kalorienmenge erhöht wird. So soll dem fiesen Jo-Jo-Effekt ein Schnippchen geschlagen werden. Konkret heißt das, es werden etwa 100 Kalorien pro Tag extra zugeführt. Auch diese Phase dauert wiederum etwa 21 Tage an. Danach sollte man wieder ein "normales" Kalorienlevel erreicht haben, das den Bedarf eines Erwachsenen deckt.

Erhaltungsphase: Langfristige Ernährungsumstellung

In der Erhaltungsphase dürfen Sie hingegen wieder alle Makronährstoffe, also Kohlenhydrate und Fette, essen. Allerdings sollten Sie darauf achten, stets weiterhin vermehrt zu viel Gemüse, Obst und Eiweiß zu greifen, damit Sie Ihr neues Gewicht auf Dauer halten können.

Dagegen arbeitet die "Schlank im Schlaf"-Trennkost mit einer richtigen Kombination aus Kohlenhydraten und Eiweißen. Erfahren Sie hier mehr.

Für wen ist die Stoffwechselkur (un)geeignet?

Die extreme Diät ist nicht für jeden geeignet. Zwar soll man mit ihr schnelle Abnehmerfolge erzielen können, doch durch die sehr geringe Kalorienzufuhr ist sie ungeeignet für

  • Schwangere
  • Heranwachsende
  • schwer körperlich Arbeitende
  • Senioren
  • Diabetiker
  • Menschen mit chronisch niedrigem Blutdruck
  • Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Schnell schlank und fit: Acht gesunde Zuckeralternativen

Reissirup auf einem Löffel
Die wenigsten kennen ihn, doch Veganer schätzen ihn schon seit langem: den Reissirup. Auf den ersten Blick hat er die gleiche Konsistenz und Farbe wie Honig, doch er ist transparenter. Dennoch kann man mit Reissirup sein Frühstück aufpeppen. Er süßt zwar etwas weniger als Haushaltszucker, hat dafür aber einen leicht karamellartigen Geschmack. Zudem enthält er viele Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen oder Kalzium und hält dank seiner Mehrfachzucker den Zuckerausstoß gering. © J. Pfeiffer/Imago
Kokosblütenzucker in Schale und Kokosnuss
Kokosblütenzucker, auch Kokos- oder Palmzucker genannt, ist dank seines niedrigen glykämischen Index bereits ein Star in der veganen und der Paleo-Community. Deshalb wird er besonders bei Diabetes, hohem Blutdruck oder Herzerkrankungen empfohlen. Der Kokoszucker wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt und ist ebenfalls reich an diversen Mineralstoffen. Dennoch schmeckt er nicht nach Kokos, sondern hat ebenfalls eine karamellige Note. Man kann ihn 1:1 wie braunen Zucker verwenden. © J. Pfeiffer/Imago
Ahornsirup auf Waffel
Wer schon einmal in den USA oder Kanada war, kennt ihn meist auf Pancakes zum Frühstück: den Ahornsirup. Als gesunde Alternative ist er bei Veganern sehr beliebt. Er wird aus kanadischen Ahornbäumen gewonnen und als Saft eingekocht. Er gilt als natürliches Süßungsmittel und ist in verschiedenen Qualitätsgraden (AA, A, B, C, D) erhältlich. Auch Ahornsirup wird für seine vielen Mineralstoffe und Spurenelemente geschätzt. Zudem sollen darin befindliche Substanzen antioxidativ und entzündungshemmend wirken. © Kia Cheng Boon/Imago
Birkenzucker in Schale und Löffel
Xylit wurde ursprünglich aus Birkenholz gewonnen, deshalb ist er auch als Birkenzucker bekannt. Wie die Krankenkasse AOK weiter informiert, wird er heute allerdings aus Maiskolbenresten, Stroh oder anderen Hölzern hergestellt. Der Zuckeralkohol hat deutlich weniger Kalorien als Zucker. © J. Pfeiffer/Imago
Birkenzucker in Schale und Löffel
Neben Xylit gehört auch Erythrit zu den Zuckeralkoholen und wird als Zuckeraustauschstoff verwendet. Er sieht dem Haushaltszucker ebenfalls gleich und schmeckt süß. Er kommt in natürlicher Form in Käse, Mais oder Obst vor und wird durch Fermentation gewonnen. Erythrit enthält ebenfalls kaum Kalorien und beeinflusst nicht den Blutzucker- oder Insulinspiegel. Daher wird er bei Diabetes oder Übergewicht empfohlen. Allerdings süßt er nicht so stark wie Xylit oder normaler Haushaltszucker. © J. Pfeiffer/Imago
Gesundes Frühstück, Müslischüssel mit Obst
Agavensirup ist ein Süßungsmittel, das aus der Agavenpflanze gewonnen wird. Hier gilt wie bei Apfeldicksaft: Sie sollten das Produkt in Maßen genießen, weil es hauptsächlich aus Fruchtzucker besteht. Agavensirup hat aber weniger Kalorien als Zucker, was ihn zum besseren Diät-Begleiter macht. Auch für die Umwelt ist der Kauf von Agavendicksaft eher schädlich, auch wegen der langen Transportwege. Sie wollen nicht auf Agavensirup verzichten? Greifen Sie in dem Fall am besten zum Bio-Produkt.  © Imago
Griechischer Joghurt mit frischen Früchten steht neben einem Glas voller Honig
Honig gilt seit Menschengedenken als wertvolles Nahrungs- und Heilmittel. Er wird von Bienen aus gesammeltem Nektar von Blüten oder durch Ausscheidungsprodukte verschiedener Läusearten, dem sogenannten Honigtau, produziert. Honig besteht zu 80 Prozent aus reinem Zucker. Heutzutage wird er als Süßungsmittel genutzt und seit der Antike für seine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung bei diversen Erkrankungen gerühmt. © Imago
Stevia wird aus der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana (auch "Süßkraut" oder "Honigkraut" genannt) gewonnen und ist ebenfalls ein natürlicher und beliebter Süßstoff. Er besteht großteils aus den sogenannten Stevioglycosiden und hat weder Kalorien noch Zucker. Daher ist Stevia bei Diabetes, Insulinresistenz und sogar zur Kariesprophylaxe geeignet. Doch Vorsicht: Der Süßstoff ist bis zu 300 Mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker.
Stevia wird aus der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana (auch "Süßkraut" oder "Honigkraut" genannt) gewonnen und ist ebenfalls ein natürlicher und beliebter Süßstoff. Er besteht großteils aus den sogenannten Stevioglycosiden und hat weder Kalorien noch Zucker. Daher ist Stevia bei Diabetes, Insulinresistenz und sogar zur Kariesprophylaxe geeignet. Doch Vorsicht: Der Süßstoff ist bis zu 300 Mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker. © Marijan Murat/dpa

Das sind die Risiken der Stoffwechselkur

Schließlich besteht laut der US-Ernährungsexpertin Katherine Zeratsky von der Mayo Klinik die Gefahr einer Mangelernährung, da schließlich für längere Zeit deutlich zu wenig Kalorien aufgenommen werden. Zum Vergleich: Für eine Frau wird eine Tagesmenge von etwa 1.800 bis 2.000 Kalorien empfohlen. Mehr sogar, wenn Sie Sport treibt. Der Grundumsatz allein - also die tägliche Kalorienmenge, die zur Erhaltung der lebenswichtigen Organe benötigt wird – macht bereits 1.200 bis 1.400 Kalorien aus. Fünf Anzeichen verraten Ihnen, ob Sie vielleicht zu wenig essen und deshalb nicht abnehmen.

Um die Hungerkur zu unterstützen und sich dabei nicht schlapp zu fühlen, bedarf es daher der Hilfe von Globuli & Co. Manche Anbieter locken mit Paketen der benötigten Produkte, doch diese kosten schon mal bis zu 400 Euro. Wer diese allerdings einzeln online kauft, kommt meist um einiges günstiger weg.

Rubriklistenbild: © pixabay

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