- VonAndrea Stettnerschließen
Sie wollen endlich eine Gehaltserhöhung? Dann sollten Sie auf Gegenwind gefasst sein. Wir zeigen, wie Sie den Argumenten Ihres Chefs den Wind aus den Segeln nehmen.
Eine Gehaltserhöhung bedeutet für Mitarbeiter mehr Geld, aber auch immer Anerkennung für die geleistete Arbeit. Manchmal vergehen aber Jahre im Job, ohne dass sich in Sachen Gehaltserhöhung etwas zum Positiven verändert*. Kein Wunder: Ein höheres Gehalt muss in den meisten Fällen aktiv eingefordert werden. Wenn dann noch der Chef mit den altbewährten „Totschlagargumenten“ kommt, sollten Sie gut vorbereitet sein, um endlich mit mehr Geld nach Hause zu gehen. Hier ein paar Beispiele für beliebte Killerphrasen – und mit welchen Argumenten Sie kontern können:
1. „Der Zeitpunkt passt gerade gar nicht“
Egal, ob Umstrukturierungen anstehen, der Kollege gekündigt hat oder ein wichtiger Auftrag flöten gegangen ist: Vorgesetzte finden immer einen Grund, weshalb eine Gehaltserhöhung gerade nicht passt. Oft wird man ins nächste Jahr vertröstet. Doch diesem Argument können Sie geschickt kontern:
Ihr Konter: „Meine Leistungen und Erfolge erfordern einen früheren Termin für eine Gehaltsanpassung. Wenn es Ihnen gerade nicht passt, können wir im nächsten Monat darüber sprechen.“
Der Personaldienstleister Robert Half empfiehlt in seinem Blog, sich einen Termin noch innerhalb den nächsten Wochen zu sichern, damit die erzielten Erfolge noch in Erinnerung sind und nicht als selbstverständlich angesehen werden.
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2. „Sie möchten schon wieder eine Gehaltserhöhung?“
Einmal im Jahr eine Gehaltserhöhung einzufordern ist weder übertrieben, noch unverschämt. Karriere-Experten empfehlen dieses Vorgehen sogar, um wenigstens einen Inflationsausgleich zu erzielen. Doch bei Chefs stößt dies oft auf taube Ohren. Sie wimmeln ihre Team-Mitglieder mit der erst „kürzlich“ erfolgten Gehaltsanpassung wieder ab.
Ihr Konter: „Seit dem letzten Jahr hat sich mein Aufgabengebiet erweitert / habe ich wichtige Kunden dazu gewonnen / großartige Erfolge erzielt / mich auf diesem Gebiet weiterentwickelt. Meiner Ansicht ist das Grund genug für eine Erhöhung.“
3. „Bei Ihnen ist einiges schiefgelaufen.“
Wer keine überzeugenden Gründe hat eine Gehaltserhöhung abzulehnen, versucht oft das Augenmerk auf die Misserfolge des Mitarbeiters zu lenken und seine Arbeit schlecht zu reden. Auch damit sollten Sie in der Gehaltsverhandlung rechnen sich eine passende Antwort zurecht legen, etwa diese:
Ihr Konter: „Das Projekt lief nicht optimal. Allerdings habe ich im vorgegebenen Zeitrahmen die beste Arbeit abgeliefert, die unter diesen Umständen möglich war. Zudem habe ich mit meinem überdurchschnittlichen Einsatz und Überstunden nichts unversucht gelassen, damit wir den Kunden halten können.“
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Auch wenn Sie Ihr Verhandlungspartner mit seinen Killerphrasen innerlich auf die Palme bringt – bleiben Sie immer besonnen und argumentieren sie ruhig. Wer cool bleibt und beim Sprechen immer wieder Pausen einlegt, verleiht seinen Argumenten Nachdruck, meinen auch die Experten von Robert Half.
Ein weiterer Trick: Sprechen Sie lieber von einer „Gehaltsanpassung“, statt von einer Gehaltserhöhung – das klingt charmanter und impliziert indirekt, dass das bisherige Gehalt nicht korrekt war. Darauf weist Karrierebibel.de in einem Beitrag hin. Allerdings sollte auch der Zeitpunkt richtig gewählt werden. Wann Sie eine Gehaltserhöhung am besten ansprechen sollten, erfahren Sie hier.(as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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