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„Stay Away“: Amsterdam will Spaßtouristen mit Kampagne vertreiben

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Von: Franziska Kaindl

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Amsterdam hat die Nase voll von Touristen, die nur zum Drogen- und Alkoholkonsum kommen. Mit einer Kampagne, die jetzt in Großbritannien gestartet ist, sollen diese ferngehalten werden.

Der Overtourism macht der niederländischen Hauptstadt Amsterdam schwer zu schaffen – darum geht die öffentliche Stadtverwaltung bereits stärker gegen Kiffen in der Öffentlichkeit vor und hat die weltweit erste Touristenquote eingeführt. „Nur“ noch zehn bis 20 Millionen Übernachtungsgäste sind pro Jahr erlaubt. Nun geht die Stadt noch einen Schritt weiter: Eine Online-Kampagne mit dem Titel „Stay Away“, also „Bleibt weg“, soll junge Männer fernhalten, die zum exzessiven Feiern sowie Drogen- und Alkoholkonsum nach Amsterdam kommen.

„Lieber nicht, bleibt weg“: Sauftouristen sind in Amsterdam nicht mehr willkommen

Zunächst richtet sich die Kampagne nur gegen junge Männer aus Großbritannien, im Alter von 18 bis 35 Jahren – sie soll aber im Laufe des Jahres auf potenziell störende Besucher aus den Niederlanden und anderen EU-Ländern ausgeweitet werden. Teil der Maßnahmen ist, dass Menschen, die online nach verschiedenen Suchbegriffen wie „Junggesellenabschied Amsterdam“, „billiges Hotel Amsterdam“ und „Kneipentour Amsterdam“ suchen, auf Informationsseiten weitergeleitet werden. Dort werden sie vor den Risiken von asozialem Verhalten und übermäßigem Drogen- und Alkoholkonsum aufmerksam gemacht – unter anderem Geldstrafen, Vorstrafen, Krankenhausaufenthälte oder Gesundheitsschäden.

Keizergracht in Amsterdam
Keizergracht in Amsterdam © Imago/robertharding

„Besucher werden weiterhin willkommen sein, aber nicht, wenn sie sich daneben benehmen und Belästigungen verursachen. In diesem Fall werden wir als Stadt sagen: lieber nicht, bleibt weg“, sagt der stellvertretende Bürgermeister Sofyan Mbarki laut einer Pressemitteilung. Amsterdam würde bereits mehr Maßnahmen gegen Overtourism ergreifen als viele andere Großstädte Europas, aber das und viel mehr sei nötig, um dem Tourismus einen nachhaltigen Platz in der Stadt einzuräumen. „Amsterdam ist eine Weltstadt und dazu gehören auch Menschenmassen und Trubel, aber um unsere Stadt lebenswert zu halten, müssen wir uns jetzt für Beschränkungen statt für unverantwortliches Wachstum entscheiden.“

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Mehr Qualität im Tourismus: Umfangreiche Maßnahmen in Amsterdam im Gange

In diesem Monat startet auch die Kampagne „How to Amsterdam“, die sich an Besucher richten soll, die sich bereits in der Stadt befinden – die Reisenden werden sowohl online als auch offline über Verhaltensregeln informiert. Warnschilder sollen auf Verbote, wie öffentliches Urinieren, Lärmbelästigung oder den Drogenkauf von Straßendealern hinweisen. Fernseher in Hotellobbys werden ebenfalls auf die Maßnahmen aufmerksam machen, genauso wie Stadtpläne, die an Touristen ausgehändigt werden. All das gehört zur größeren Kampagne „Visitors Economy Vision 2035“, die Amsterdam bis 2035 zu einem verantwortungsvolleren Tourismus führen soll.

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