Drama um deutsche Nationaltorhüterin: Ann-Katrin Berger erneut an Krebs erkrankt

Ann-Katrin Berger ist erneut an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Die EM-Heldin muss den Kampf noch einmal führen. Von Teamkolleginnen erfährt sie viel Unterstützung.
München/London – Wie nah Freud und Leid im Fußball beieinander liegen, sieht man fast an jedem Wochenende. Nun aber ereilt Ann-Katrin Berger ein Schicksalsschlag, der nicht von sportlicher Natur ist. Die Nationalkeeperin, die bei der EM in England nicht zum Einsatz kam, ist an Krebs erkrankt – bereits zum zweiten Mal. Bei ihr wurde wieder Schilddrüsenkrebs diagnostiziert.
Berger hat diesen schweren Kampf schon einmal geführt – und sie will ihn nach der neuerlichen Schockdiagnose wieder gewinnen. „Unglücklicherweise ist nach vier krebsfreien Jahren ein Wiederauftreten in meiner Schilddrüse entdeckt worden“, schrieb die deutsche Fußball-Nationaltorhüterin am Dienstag bei Instagram. Sie fügte hinzu: „Als Sportlerin musst du jeden Tag kämpfen, und das werde ich tun.“
Ann-Katrin Berger erneut an Krebs erkrankt
Ihr Post auf Instagram wurde von vielen EM-Kolleginnen geliked und kommentiert. Alex Popp und Lina Magull oder Kolleginnen von ihrem Verein FC Chelsea kommentierten mit Herzchen und aufmunternden Worten. Sie wissen um die Geschichte hinter dem Post: Im November 2017 war bei der damals 27-Jährigen eine aggressive Form von Schilddrüsenkrebs diagnostiziert worden.
Damals spielte Ann-Katrin Berger für Birmingham City. Sie ging am nächsten Tag tatsächlich zum Training, zwei Wochen später wurde sie sechseinhalb Stunden lang operiert. „Das Gefühl, einzuschlafen und nicht zu wissen, was passiert, war heftig“, sagte sie im vergangenen Jahr in einem Interview. Es schloss sich eine höchst unangenehme Radio-Jod-Therapie an. Die Behandlung verlief erfolgreich, am 4. Februar 2018 gab sie ihr Comeback.
„Es war eine der größten Herausforderungen in meinem Leben. Sie hat mich geprägt, und ich bin dadurch größer, stärker und ehrgeiziger geworden“, sagte sie damals der Sport Bild. Nun arbeite sie „eng mit dem Vereinsarzt und einem Spezialisten in London zusammen“, schrieb Berger, „meine Behandlung wird in dieser Woche beginnen“. Sie sei „zuversichtlich“, dass diese so gut anschlagen werde wie beim ersten Mal. Sie wolle ihren Kampf öffentlich führen, um anderen Betroffenen eine Inspiration zu sein.
Drama um EM-Heldin: Torhüterin Berger will nach Krebsdiagnose wieder kämpfen
Für das anstehende Spiel in der WM-Quali hatte Berger im Kader gefehlt, der DFB nannte „private Gründe“ dafür. Nun wählte die Torhüterin den Weg an die Öffentlichkeit und teilte ihren Fans mit, dass der Krebs zurück ist.
2017 hatte die schlimme Diagnose sie schwerstens schockiert, aber nicht umgeworfen. „Beim Gespräch mit dem Arzt war auch eine Psychologin anwesend. Sie wussten ja, was sie mir gleich sagen müssen“, berichtete sie 2021. Sie habe nur zwei Fragen gehabt: „Meine erste war, ob ich sterben werde. Die zweite, ob ich auch wieder Fußball spielen kann, wenn ich nicht sterbe.“ Das ist ihr eindrucksvoll gelungen.
Auch vom FC Chelsea gab es eine bewegende Botschaft an Berger. „Wir stehen alle hinter Dir, Ann“, twitterten die Blues am Dienstag. Dahinter setzte ihr Klub ein blaues Herz. (smk/sid)